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Die Kinder des Teufels (German Edition)

Die Kinder des Teufels (German Edition)

Titel: Die Kinder des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Schritte weiter. Der Hufschmied setzte an, ihnen zu folgen, doch Antonius’ zorniger Blick ließ ihn Abstand halten.
    «Irmgard», begann er erneut, «sorg dich nicht. Lioba wird nichts geschehen. Ich will nur wissen, wie ich dieses Kind finden kann.»
    Jetzt endlich, in einem befreienden Abstand zu ihrem Vater, wollte sie sprechen. Sie hielt den Blick gesenkt, schaute aber hin und wieder zu ihrem Vater, der sie nicht aus den Augen ließ.
    «Ich kann Euch nicht sagen, wo dieses Kind ist. Meine Tante hat mir nur kurz davon erzählt, bevor sie die Stadt verlassen musste.»
    «Wieso musste sie das tun?»
    «Ein Franziskanermönch hat es ihr befohlen. Er sagte, es sei besser, wenn sie eine Zeitlang auf dem Land arbeitet. Dort würde sie ein besseres Einkommen haben.»
    Bei diesem Franziskaner konnte es sich nur um Bruder Jakobus handeln. Er hatte in seinem Brief geschrieben, dass er in jener Nacht Zeuge der Geburt gewesen war. Ihn nach dem Verbleib der Hebamme zu befragen machte keinen Sinn. Er war im Delirium, faselte von Tod und Teufel.
    «Wohin hat der Mönch deine Tante geschickt?»
    «Hinunter ins Taubertal.»
    «Ist sie noch immer dort?»
    «Ja, ich nehme es an.»
    Er ließ sich den Namen des Ortes geben, wo sie sich vermutlich aufhielt. Dann rang er ihr das Versprechen ab, mit niemandem über ihre Unterhaltung zu sprechen. Es solle ihr Geheimnis bleiben. Irmgard war das recht, nicht zuletzt, weil sie der Tante Stillschweigen versprochen hatte.
    «Nun geh wieder hinüber zu deinem Vater», sagte Antonius. «Sag ihm, ihr habt nichts zu befürchten. Am kommenden Sonntag will ich ihn aber in der Kirche sehen, und er soll Almosen geben.»
    Erleichtert, dass die Befragung so glimpflich ausgegangen war, eilte Irmgard in die offenen Arme des Hufschmieds.
    Crispin trat an Antonius’ Seite.
    «Was hat sie gesagt?»
    «Bruder Jakobus hat die Hebamme aus der Stadt geschafft. Von dem Kind will sie aber nichts wissen.»
    «Zu dumm … aber das ist mehr, als ich gehofft habe. Ich schicke Reiter los, um sie zu holen. Du weißt, wo sie suchen müssen?»
    Antonius nickte. Sein Blick schweifte ab, hinüber zu dem Kind am Brunnen. Warum war es nicht in der Schule oder bei den Eltern, wo es etwas lernen konnte?
    Noch immer murmelte es Teufelsreime und baute den Drudenfuß – ein Pentagramm – mit Knochen in den Schnee. Allerdings stand der Drudenfuß aus Sicht des Kindes auf dem Kopf, was so viel wie die Verkehrung der Schutzfunktion ins Gegenteil bedeutete. Also, die Anbetung und nicht die Abwehr des Bösen wurde zelebriert.
    Wie war es nur möglich, dass ein Kind von derartigen Dingen wusste? Gab es in dieser Stadt etwa Magier und Zauberer, die ihr Wissen in die Bevölkerung trugen, es an Kindern ausprobierten oder sie sogar zur Anbetung des Teufels anhielten?
    Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht, denn wie sie ist das Königreich Gottes.
    So hatten es Markus, Lukas und Matthäus in ihren Evangelien überliefert. Was aber, wenn sich der Teufel die Worte Jesu zunutze machte und sie ins Gegenteil verkehrte?
    In dieser Stadt, bekannt und gefürchtet für die Kinderhexenprozesse, einem Teufelsstern und dem Kind mit dem Teufelsmal, reifte offenbar etwas heran, das es in dieser Form noch nicht gegeben hatte. Kinder wurden in der falschen, der teuflischen Lehre herangezogen, um das Himmelreich zu vergiften, sie auf die glorreiche Ankunft des Teufels vorzubereiten.
    Ein beängstigender Gedanke. Kinder unterrichtet im Glauben an den Teufel . Doch, wer waren dann ihre teuflischen Lehrer?
    Kraah!
    Dieser Rabe mit dem Fleisch in den Krallen thronte noch immer über dem Kopf dieses Kindes. Sein satanischer Schrei schien Antonius’ Gedanken zu bestätigen. Kinder und Lehrer.
    Der Rabe blickte zu Antonius herüber, rollte mit seinen schwarzen Augen, als wolle er ihm den Geist vernebeln. War er etwa ein teuflischer Schutzgeist?
    Antonius entzog sich seinem verstörenden Blick.
    «Was ist mit dir?», fragte Crispin.
    «Nichts, nichts», wich er aus, «vielleicht gehen wir die Suche nach dem Kind völlig falsch an.»
    «Wir haben doch eine Spur von der Hebamme.»
    «Sicherlich, das ist auch gut so. Aber das meine ich nicht.»
    «Was dann?»
    «Das Kind befindet sich aller Voraussicht nach in der Stadt. Irgendwo wird es versteckt gehalten. Ich frage mich, ob es nicht noch eine andere Art gibt, ihm auf die die Spur zu kommen.»
    Crispin nickte auffordernd. «Was schlägst du vor?»
    «Mach du weiter wie bisher. Ich werde mich unters

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