Die Kinder des Universums

Titel: Die Kinder des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett

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genauer hinsehen konnten.
    Als die Szenerie draußen schließlich konkret körperhaft wurde und dies auch blieb, wussten sie, dass sie auf Palassan angekommen waren.
    Durch die klare Rückwand des Büros erblickten sie einen bärtigen Mann, etwas kleiner als Helen und etwas größer als Fritz. Der Mann wartete einen Moment, bevor er gegen eine Stelle an der Wand drückte und eintrat.
    „Das ist Mr Loman“, stellte Onkel Grigorian den Fremden vor. „Mr Loman ist Supervisor der Randplaneten bei der galaktischen Regierung. Mr Loman, ich möchte Ihnen Helen, Fritz und Tubs von der Erde vorstellen.“
    Sie schüttelten einander die Hände. „Übrigens heiße ich Jonathan“, sagte Tubs.
    Helen konnte sehen, dass Mr Lomans Freundlichkeit nur oberflächlich war. Tatsächlich fürchtete er sich fast vor den Kindern. Offensichtlich wusste er, dass sie über die besonderen Kräfte verfügten.
    Er rieb sich die Hände. „Wir haben Zimmer für alle vorbereitet“, sagte er. „Wollen wir gehen?“
    Er führte sie durch eine Lücke in der Wand des Raumschiffs in einen Korridor, um eine Ecke und durch eine Tür.
    Sie fanden sich im Freien wieder. Der Himmel war klar und die Sonne war klein und heiß. Fritz bemerkte einen riesigen Mond dicht über dem Horizont.
    Sie befanden sich in einer Art Park. Rings um den Rasen standen lang gezogene, einstöckige Gebäude, die durch schmale Wege aus pinkfarbenem Kies miteinander verbunden waren. Es erinnerte Fritz ein wenig an eine Basis der britischen Luftwaffe, die er vor einiger Zeit besichtigt hatte.
    „Das sieht aber nicht nach der Hauptstadt der Galaxis aus“, bemerkte Tubs.
    „Ist der ganze Planet so?“, fragte Fritz.
    „Ich mag den Geruch von Gras“, sagte Helen.
    „Ihr habt doch wohl nicht erwartet, dass Palassan aussieht wie London, oder?“, fragte Onkel Grigorian, während sie über einen der rosafarbenen Kieswege marschierten. „Wolkenkratzer und Verkehrsstausund übervölkerte Städte liegen weit zurück in unserer Vergangenheit.“
    „Das Regieren der Galaxis ist mehr oder weniger das Wichtigste, was es in der Galaxis gibt“, fügte Mr Loman hinzu. „Daher muss es in einer idealen Umgebung stattfinden. Stille, Frieden, Gras und Bäume – diese Dinge helfen den Administratoren beim Fassen klarer Gedanken.
    Selbstverständlich haben wir auch Energiestationen und Fabriken und so weiter. Allerdings sind sie ausnahmslos unter der Erde und damit außer Sicht. Und wir benötigen keine Straßen. Leute wie Grigorian oder ich selbst – und jetzt auch ihr – gehen per Hypertrans überallhin. So nennen wir die Maschine, mit der ihr hergekommen seid.“
    „Was ist mit den Leuten, die in den Energiestationen und Fabriken arbeiten?“, fragte Fritz.
    „Oh, unter der Erde haben wir ein mechanisches Hochgeschwindigkeitstransportsystem“, erklärte Mr Loman leichthin, als wäre es nicht nötig, dass sie sich in irgendeiner Weise die Köpfe darüber zerbrachen.
    Das alles klingt ja wirklich schön und gut für die Administratoren, dachte Fritz. Aber es klingt nicht besonders lustig für die Allgemeinheit.
    Eine Menge anderer Leute schlenderten über die Wege und betraten oder verließen die niedrigen Gebäude.Diejenigen unter ihnen, die den Kindern begegneten, taten dies mit einem Nicken und einem freundlichen Lächeln.
    Mr Loman blieb vor einem der niedrigen Gebäude stehen. „Wir müssen ein Foto von euch machen für die Nachrichtensendung“, sagte er. „Tretet doch bitte für einen Moment ein.“
    Sie betraten den Raum und fanden sich in einem Wald von künstlichen Scheinwerfern wieder. Die Helligkeit blendete sie für einen Moment.
    Als ihre Augen sich daran gewöhnt hatten, bemerkten sie ein Dutzend der kleinen Leute. Die meisten von ihnen hielten irgendwelche winzigen Apparate in den Händen – Kameras oder dergleichen, schätzte Fritz. Alles war viel kleiner, als es auf der Erde gewesen wäre. Es gab keine massiven Stative oder Scheinwerfer und keine der Kameras zog dicke Kabelstränge hinter sich her.
    Einer der Nachrichtenleute arrangierte die fünf zu einer Gruppe, wobei Fritz sich mit Mr Loman die Hand gab. Die Kameras surrten und klickten sekundenlang. Dann war alles vorbei und sie waren wieder draußen.
    „Wir sind Prominente!“, sagte Tubs. „Wollte mich denn niemand interviewen?“
    „Ich denke, wir ersparen euch das alles“, sagte Mr Loman.
    Helen fragte sich allmählich, wie sich alle überhaupt zurechtfanden. Sämtliche Gebäude und sämtliche Wege