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Die Kinder des Universums

Die Kinder des Universums

Titel: Die Kinder des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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in einer Nachrichtensendung.
    Der Reporter berichtete:
    „… trafen gestern drei Primitive von einer Randwelt im Desischen Sektor auf Palassan ein, um einen letzten Versuch zu unternehmen, den langjährigen Wurmkrieg zu beenden. Beide Seiten haben sich vorab in einer trilateralen Vereinbarung mit der galaktischen Regierung bereit erklärt, sichdem Urteilsspruch der fremden Schiedsrichter zu unterwerfen. Die Anhörungen werden in Kürze unter dem Vorsitz des Regierungsunterhändlers Swen Harliss beginnen, der verantwortlich ist für diesen einzigartigen Versuch einer interplanetaren Aussöhnung.
    Bezüglich der Erforschungsexpedition nach Vardic: Wie aus einem heutigen Bulletin hervorgeht, ist das Team möglicherweise …“
    Onkel Grigorian schaltete den Fernseher aus. „Wir sind da“, sagte er.
    Sie traten aus dem Hypertrans und fanden sich in einem großen, mit rotem Teppich ausgelegten Raum und Bildern an den Wänden wieder. Auf einem leicht erhöhten Podium an einem Ende standen drei Stühle um einen niedrigen Tisch herum. Ein weißbärtiger Mann in einem schwarzen Umhang erwartete sie bereits.
    „Das ist Swen Harliss“, stellte Onkel Grigorian den Mann vor. Fritz fragte sich, ob sämtliche Beamten von Palassan Bärte trugen – quasi als Dienstabzeichen.
    Im Raum befanden sich noch zwei weitere Personen. „Mr Jaik und Mr Karin repräsentieren die beiden Parteien in diesem Disput“, sagte Harliss.
    Die beiden Männer nickten höflich.
    „Ich habe Folgendes geplant“, fuhr Harliss fort. „Ich werde einige fachkundige Zeugen aufrufen, die euch den Hintergrund dieses Disputs erklären. Anschließend werden unsere beiden Protagonisten hier den Fall aus ihrer jeweiligen Sicht vortragen. Wenn ihr jetzt bitte eure Plätze auf dem Podium einnehmen würdet?“
    Die Zwillinge und Tubs fühlten sich recht komisch, als sie zum Podium gingen und an dem runden Tisch Platz nahmen. Der Saal war bei Weitem zu groß für sieben oder acht Personen.
    „Die Verhandlung wird auf Video mitgeschnitten, sodass ihr euch später jede der Aussagen erneut ansehen könnt“, sagte Harliss. „Im Übrigen dachte ich, dass ihr Grigorian vielleicht gerne bei euch haben würdet, um euch nicht völlig allein unter Fremden zu fühlen.“
    „O ja, bitte“, sagte Helen.
    Onkel Grigorian nahm vor dem Podium Platz. Harliss und Mr Jaik und Mr Karin setzten sich rechts und links von ihm. Ein Sessel blieb noch frei zwischen dem Podium und dem Platz, wo Harliss saß.
    „Ich möchte euch nicht mit zahllosen Namen verwirren“, begann Harliss. „Der erste Experte, der aussagen wird, ist ein Astronom.“
    Der Mann, der nun den Saal betrat, war selbst nach den Maßstäben von Palassan klein. Er hatte weißesHaar, doch er war glatt rasiert. Er trug ebenfalls einen einteiligen Overall, wie ihn die meisten Bewohner von Palassan zu bevorzugen schienen. Er wirkte nervös.
    Er nahm in dem freien Sessel Platz und begann zu berichten.
    Vor vier Jahren hatte die astronomische Forschungsgruppe des Universitätsplaneten angefangen, die Sternenbewegungen im Genischen Sektor zu studieren, ganz am anderen Ende der Galaxis. Das Projekt war als Test für neu entwickelte Instrumente gedacht gewesen, um die Positionen von Planeten zu verfolgen. Ein Teil der Beobachtungen hatte sich zuvor als offensichtlich falsch erwiesen: Die Umlaufbahnen sämtlicher Planeten um eine sehr abgelegene Sonne wichen von den vorherberechneten Bahnen ab.
    Die Gruppe war dem Fehler nachgegangen und hatte in verschiedenen anderen Systemen des Sektors ebenfalls kleine Abweichungen gefunden. Zuerst hatten sie gedacht, dass ein fernes und bis dahin nicht entdecktes Schwarzes Loch oder unentdeckte Planeten in einigen der Systeme für die Störungen verantwortlich seien.
    Sie hatten ihre Daten in einem Computer eingegeben und sich die Position eines Sterns berechnen lassen, der für die Abweichungen verantwortlich sein könnte – einesgroßen Körpers, der allein durch Gravitation imstande war, die Planeten aus ihrer Umlaufbahn abzulenken.
    Der Computer hatte ein lächerliches Ergebnis ausgespuckt: Demnach gab es einen riesigen Stern an einer Stelle im tiefen Raum, von der jeder wusste, dass dort absolut nichts war.
    Einer der Wissenschaftler hatte dem Computer eine weitere Frage gestellt: Wenn ein Planet anstelle eines Sterns die abweichenden Umlaufbahnen verursachte, wo würde seine Bahn liegen?
    Das Ergebnis war genauso lächerlich gewesen. Der Planet müsste im freien Raum treiben und

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