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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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Blick.
    „Ich bitte um Vergebung, Saya. Ich vergaß zu erwähnen, dass Barami ihre Namensgebung der Baram-Wurzel verdankt, die zur Säuregewinnung dient.
    Sie ist die sauerste Frucht Paxias, kaum genießbar und doch von unschätzbarem Wert dank ihrer Inhaltsstoffe.
    Das konntest du nicht wissen, und ich versäumte dich darauf hinzuweisen.“
    Ein glucksendes Geräusch lenkte die erboste Gelehrte ab, auf der Suche nach der Quelle selbigens.
    Cecils Kauen wirkte seltsam angestrengt, er schien überall hinzusehen, nur nicht zu ihr. Saya sah dennoch das Wetterleuchten in seinen Augen. Auch sein unterdrücktes Husten, schien ihr mehr als verdächtig.
    Kaeli dagegen wich ihrem Blick nicht aus, doch die Tränen, die in ihren hellen Augen schillerten, wirkten mindestens ebenso suspekt wie die Scheibe Brot, die sie viel zu fest gegen ihre Zähne presste. Die schmalen Schultern des Mädchens bebten regelrecht vor stummem Gelächter, wie Saya durchaus begriff.
    Ihr wütender Blick als Reaktion, verfehlte leider völlig seine Wirkung.
    Fröhlich auflachend ließ sich Kaeli mit dem Rücken gegen die Steinwand fallen.
    „Oh, Saya“, japste sie atemlos. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen. Endlich weiß ich, wie ich ausgesehen haben musste, nachdem ich den ersten Bissen von einer Barami probiert hatte. Und ich hatte gewusst, was auf mich wartete.“
    Ihr Lachen war ansteckend, kindlich unbekümmert und arglos. Es gab kein Wehren, wie das entstehende breite Grinsen der beiden Männer bewies, die sich an ihre eigenen Erlebnisse im Zusammenhang mit Baramis zu erinnern schienen.
    Saya wusste nicht warum, aber sie verstand, dass die allgemeine Belustigung nicht allein auf ihre Kosten ging, selbst wenn sie den Auslöser geliefert hatte.
    Der Groll schwand spürbar mit ihrer Entschlossenheit, dieser verdammten Frucht keinen weiteren Triumph zu schenken. Beim zweiten Bissen verzog sie keine Miene und die Heiterkeit der anderen verwandelte sich in sprachlose Bewunderung, während ihr Verzehr unter starrender Beobachtung stand.
    „Ich bin nicht sicher, was genau ich honorieren soll: Deine Beherrschung oder deine Leidensfähigkeit.
    Was immer es ist, etwas Vergleichbares ist mir bisher nicht begegnet.“
    Abwägend, wie ernst sie Arns kopfschüttelnde Bemerkung nehmen sollte, fixierte sie den Gelehrten. Und überraschte ihn
    „Leidensfähigkeit – eindeutig. Beherrschung gehört sicher nicht zu den Tugenden meines Volkes.“
    „Gut zu wissen“, Arn schmunzelte.
    „Unmöglich zu übersehen“, ergänzte Kaeli keck. Es entsprach der Wahrheit, sie wusste Saya würde ihre Frechheit als Mut zur Realität hinnehmen.
    Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, sich so plötzlich im allgemeinen Zentrum der Aufmerksamkeit zu finden. Allein Saya musterte sie unergründlich von oben bis unten.
    „Weißt du, Kaeli“, begann sie gedehnt. „Ich glaube, du warst mir lieber, als du noch Angst vor mir hattest.“
    Kaeli lachte unbeeindruckt. Wortgefechte machten ihr Spaß, auch mit Saya als Gegnerin.
    „Aber ich habe Angst vor dir. Nur das Maß hat sich geändert.“
    Kurz entschlossen stopfte Saya ihr den Rest der Barami in den Mund, doch das anerkennend amüsierte Schimmern ihrer Augen, strafte die Aggression ihrer Handlung Lügen.
    Das komisch entsetzte Lachen der Männer begleitete Kaelis jammervoll stöhnende, spuckende Versuche, die Begleiterscheinungen der Frucht loszuwerden. Tränen aus einer Mischung hilfloser Belustigung und brennender Säure, rannen ihre Wangen herab.
    „Erinnere mich daran, dich nie wieder herauszufordern“, ächzte sie halb im Ernst.
    „Kluges Mädchen“, Saya nickte ihr mit angedeutetem Lächeln zu. Dann wandte sie sich Arn zu.
    „Geduld gehört übrigens auch nicht zu den Tugenden der Sternwächter. Ich denke, ich habe nun genug zur allgemeinen Unterhaltung und Erheiterung beigetragen und würde gern das Wort an dich weitergeben.
    Wenn ich deine Beschreibung dieser Höhle korrekt in Erinnerung habe, so fiel der Begriff erkaltet.
    Was meinst du damit?“
    Der abrupte Themenwechsel vertrieb die Leichtigkeit des Moments. Alle spürten es, und Arn fühlte den gesamten Fokus unvermittelt auf sich gerichtet.
    Aber er benötigte auch keine weitere Zeit. Sein Urteil über die kleine Gruppe stand vor seiner Vollendung – ausreichend, um keine Geheimnisse entstehen lassen zu wollen oder Informationen vorzuenthalten.
    „Es begann vor ungefähr einem Jahr. - Nein!
    Lasst mich zuerst weiter ausholen“, er wartete

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