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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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über alle Themen reden, denen euer Interesse gilt.
    Akzeptiert ihr meinen Vorschlag?“
    Der Gelehrte hatte sich während seiner Rede bereits in Bewegung gesetzt, so dass den anderen nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen.
    Allerdings war es auch unmöglich, Einwände gegen die offenkundige Vernunft in Arns Worten zu erheben. Selbst Saya bewies Einsicht, und Handlungen waren bei ihr stets deutlicher als Worte.
    Es benötigte keine weitere Aufforderung seitens Arn, als die Szenerie eines sprudelnden Bergbachs in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit rückte, der wie ein kleiner Wasserfall den Eingang zu einer Höhle teilweise verbarg und in einem kleinen Gewässer mündete.
    Die Verheißung endlich wieder Kühle auf der Haut zu spüren, beschleunigte Sayas und Kaelis Schritte erheblich. Zielstrebig steuerten sie den beckenartigen See an und wateten in das immerhin hüfttiefe Wasser.
    Kaeli tauchte mit einem wohlig begeisterten Seufzen unter, während Saya ihren Rucksack mit einem kräftigen Wurf in Arns Arme beförderte, der ihn automatisch festhielt.
    Mit geschickten Handgriffen entledigte Saya sich ihres Anzuges, in der Absicht diesen zu reinigen, was beide Männer am Ufer dazu brachte, den Mädchen abrupt den Rücken zuzuwenden.
    Unsicher wohin mit den Blicken, betrachtete Arn angelegentlich seine staubigen Schuhe.
    Cecil trat in offener Verlegenheit von einem Fuß auf den anderen, die Augen unstet über die Umgebung schweifen lassend, ohne sie wirklich wahrzunehmen.
    Ihr Unbehagen steigerte sich, als die Geräusche hinter ihnen deutlich machten, dass Kaeli Sayas Beispiel folgte. Ihr Ausruf war ein Beweis, auf den die Männer nur zu gern verzichtet hätten.
    „Einer von euch hätte mir ruhig sagen können, dass in meinem Anzug ein riesiger Riss auf dem Rücken klafft.“
    Zögernd sah Arn zu Cecil, der hilflos mit den Schultern zuckte und den ratlosen Blick mit einem schiefen Grinsen quittierte. Er wies mit dem Daumen Richtung Bergwüste.
    „Ich denke...“, er räusperte sich. „...ich werde mich in dem heißen See waschen – außer Sichtweite.“
    „Hervorragende Idee“, äußerte Arn in seiner Befangenheit etwas zu laut.
    „Ich werde dann in der Höhle auf euch warten.“
    Cecil nickte. „Gut.“
    „Gut.“
    „Auf Paxia herrscht, mir scheint, ein ausgeprägtes Schamgefühl“, kommentierte Saya den Abgang der beiden Männer, die krampfhaft den Sichtkontakt zu den Mädchen mieden.
    „Wirklich?“, auch Kaeli beobachtete nun das etwas seltsame Entfernen Cecils und Arns.
    Um ihnen den Rücken zuzuwenden, mussten diese seitwärts gehen – sehr langsam, zur Vermeidung von Stolperfallen. Allerdings hätte ein Sturz sie auch nicht mehr dem Fluch der Lächerlichkeit preisgeben können, als ihr gegenwärtiges Verhalten, wie Kaeli fand.
    „Vier Beine mehr und sie würden Scherenkrabblern Konkurrenz machen“, murmelte sie, schüttelte aber gleich darauf lachend den Kopf.
    „Ich sollte nicht derart respektlos die Anmut der Schalentiere beleidigen.
    Beenden wir unser Bad und erlösen sie von ihrem Unbehagen.“
    Unbeeindruckt wrang Saya ihren Anzug aus und hängte ihn über ihre Schulter.
    „Unmöglich.“
    „Wie meinst du das?“, fragte Kaeli neugierig, die Behandlung des Kleidungsstückes imitierend. Mit der Gelehrten nahm sie den Rückweg zum Ufer auf.
    „Ich plane ganz sicher nicht ein nasses Stück Stoff, welches dringend der Ausbesserung bedarf, anzulegen.“
    „Das brauchst du doch auch nicht. Du hast schließlich dein Kleid.“
    „Das sich wo genau befindet?“
    „Im Rucksack, ebenso wie meines.“
    „In dem Rucksack, den Arn soeben in die Höhle getragen hat?“
    „Oh...“, Kaeli schürzte die Lippen, um ein amüsiertes Kichern zu unterdrücken, aber als sie Sayas boshaftes Lächeln sah, prustete sie fröhlich.
    „Dann werden wir den armen Gelehrten wohl ein weiteres Mal schockieren müssen.“
    „Dem stimme ich zu“, Saya passierte als erste den Wasserfall.
    Das dunkle Dämmerlicht der Höhle verschaffte ihren Augen angenehme Linderung. Kaelis Aufatmen verriet, dass es ihr ebenso erging.
    „Endlich“, ergänzte sie ihre Erleichterung leise und machte Arn auf ihre Anwesenheit aufmerksam.
    Lächelnd trat er ihnen entgegen, doch bei ihrem Anblick erstarb sein Lächeln. Hektisch drehte er ihnen den Rücken zu.
    „Vergebt mir. Ich dachte nicht.... Ihr hättet mich...“
    „Beruhigt Euch, Gelehrter. Wir sind nicht so empfindlich wie Ihr.
    Euer Zartgefühl ist anerkennenswert, aber bei

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