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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Aber hier zu bleiben, nützt auch nichts. Wir müssen Euch wenigstens dabei helfen, hier durchzuhalten.«
    »Möge der Allwissende Euch schützen.«
    »Das wollen wir doch hoffen«, antwortete Kell.
    Gesteris nickte. Sie warteten auf die nächsten Einschläge. Einen kleinen Augenblick lang war ihnen der Allwissende gewogen. Nur zwei Steine trafen das Tor, die anderen lagen zu kurz oder landeten am Fuß des Walls.
    »Öffnet das Tor!«, befahl er. Dann nahm er noch einmal die Hände seiner beiden Offiziere. »Für die Konkordanz und für mich.«
    Kell trieb ihr Pferd an und führte die Rächer in den sicheren Tod.
     
    Dieses Mal würden sie nicht anhalten. Wenn sie umkehrten, würden sie die Niederlage geradezu herausfordern, und daran wollte Harin gar nichts erst denken. Tausend Leviumkrieger ritten nach Norden, um die Steppenkavallerie so gut wie möglich abzulenken. Er führte den Rest von Nordosten her wieder aufs Schlachtfeld. Gestern hatte er fünfhundert Kämpfer verloren. Heute würden sie bis zum letzten Mann kämpfen.
    Die Tsardonier hatten bereits große Fortschritte erzielt. Ein Abschnitt der Wand war in Trümmer gelegt, im Süden waren an zwei weiteren Stellen Risse und Einbrüche zu erkennen. Einen weiteren Durchbruch würden die Verteidiger nicht mehr decken können.
    Tsardonische Hörner warnten vor dem Angriff der Leviumkrieger. Köpfe und Speere drehten sich in ihre Richtung, rasch bildeten die Tsardonier einen dichten defensiven Verband. Zweihundert Schritte hinter den Linien, die darauf warteten, das Tor anzugreifen, hob Harin das Schwert und ließ es sinken. Die Leviumkrieger teilten sich in drei Abteilungen von jeweils beinahe fünfhundert Reitern auf.
    Die mittlere Einheit galoppierte geradewegs auf die Hauptmasse der Feinde zu und hoffte, die Speerträger zu beschäftigen. Die linke Flanke wollte ihnen in den Rücken fallen und in die Lücke vorstoßen, die sich aufgetan hatte, seit die Infanteristen den Wall angriffen. Harin hatte die rechte Flanke übernommen. In vollem Galopp eilte er an den feindlichen Reihen vorbei. Seine Bogenschützen drehten sich im Sattel und schossen einen Pfeil nach dem anderen auf die Feinde ab, die gezwungen waren, die Schilde zu heben. Tsardonische Bogenschützen erwiderten das Feuer. Harin duckte sich im Sattel.
    Vor ihm schwangen gerade wieder die Arme der feindlichen Onager nach vorn. Steine flogen in hohem Bogen zum Tor und zum Wall hinüber. Einige waren zu kurz gezielt, rollten ein Stück und blieben liegen, ohne irgendeinen Schaden angerichtet zu haben. Er blinzelte. Das Tor öffnete sich. Dann lächelte er breit.
    »Genau im richtigen Augenblick«, sagte er.
    Durch das Tor galoppierten Reiter, gefolgt von Infanteristen in disziplinierten Manipeln. Sie wandten sich sofort nach rechts und wollten offenbar zur zweiten Katapultgruppe. Die Tsardonier reagierten umgehend. Infanteristen lösten sich aus der Haupttruppe, einige tausend Kämpfer rannten mehr oder weniger aufs Geratewohl nach links.
    »Levium!«, rief er und hob abermals das Schwert. Sie waren gerade an den tsardonischen Einheiten vorbei, deren vordere Linien sich aufmachten, die Geschütze zu verteidigen. »Wenden!«
    Er ließ das Schwert über dem Kopfkreisen. Die Zügel in der linken Hand, lenkte er sein Pferd vor den Feinden vorbei und galoppierte zu den Onagern. Hinter ihm schwärmte seine Truppe weit aus. Die Reiter wichen in einem Bogen nach rechts aus, um die Onager von vorne anzugreifen. Links stießen sie durch die Infanterie vor und trieben einen Keil in die feindlichen Linien. Das Gebrüll von zehntausend Kehlen erfüllte die Luft.
    Harin hielt den Kopf unten, links und rechts neben ihm folgten die Kämpfer seinem Beispiel. Die Bedienmannschaften der Wurfmaschinen drehten sich bereits zu ihnen um. Einige waren mit Bogen bewaffnet, andere hatten Schwerter. Nur einige wenige arbeiteten noch an den Winden. Pfeile sausten über Harins Kopf hinweg. Endlich erreichte er den ersten Mann am Katapult, holte mit dem Schwert aus und lenkte das Pferd gleichzeitig nach links. Die Klinge durchtrennte den Arm des Mannes, zerstörte seinen Bogen und verletzte auch sein Gesicht.
    Noch in der Drehung ließ Harin die Klinge auf einen Helm herabsausen, wehrte einen Stoß ab und durchbohrte einem weiteren Gegner die Brust. Rings um ihn kämpften die anderen Leviumkrieger und galoppierten zwischen den Geschützen entlang. Abrupt zog er sein Pferd abermals herum und warf einen Feind um. Da er einen Augenblick

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