Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Fußsoldaten an. Roberto zog sein Schwert, beugte sich vor und hackte auf den Kopf eines Mannes ein, der sich mit bloßen Armen zu schützen versuchte. Noch einmal zwei Schritte, und Robertos Schwert kam wieder hoch, streifte den Helm eines weiteren Gegners und fegte den Mann seitlich vom Wagen.
    Links war die Kavallerie ausgeschwärmt und erledigte die Fliehenden mit Pfeil und Klinge. Auf der anderen Seite des Zuges deckten Keils Reiter die Wagen mit Pfeilen und Speeren ein, während ein weiterer Trupp einen weiten Bogen schlug und die fliehenden Gegner ausschaltete.
    Roberto galoppierte am ersten Wagen vorbei, deutete mit dem blutigen Schwert nach rechts und machte kehrt. Hinter ihm ertönten die Rufe und Schreie der Tsardonier, die nicht mehr lange zu leben hatten, das Flüstern und die Einschläge der Pfeile, das Summen der Bogensehnen. Er trieb sein Pferd wieder an und näherte sich dem führenden Wagen, auf dem noch der Kutscherund seine Wächter saßen.
    Er stürmte jedoch an ihnen vorbei, wendete scharf nach rechts und ritt neben ihnen. Es war wie in den ersten Tagen des Feldzugs unter General Gesteris. Mit Schwerthieben zwang er den Kutscher, ihm auszuweichen. Ein Pfeil sauste an ihm vorbei und traf die Brust eines Wächters, der unter die Räder stürzte. Der Wagen holperte und krachte. Roberto setzte einen Fuß aufs Trittbrett und schwang sich vom Pferd. Dann packte er mit der Schwerthand eine hölzerne Strebe und schlug dem Kutscher die Faust ins Gesicht. Mit blutender Nase kippte der Mann zurück und tastete nach seinem Dolch. Roberto setzte sofort nach und erledigte ihn mit einem Schwertstoß unter das Kinn.
    Dann nahm er die Zügel, bremste den Wagen ab und lenkte ihn nach rechts. Damit zwang er auch die Wagen hinter ihm, langsamer zu werden und zu halten. Nur eine Handvoll Tsardonier waren noch auf den Beinen und kämpften. Hinter ihm fiel die Kavallerie über die hilflosen Kutscher und Wächter her. Es sollte keine Gefangenen und keine Zeugen geben.
    »Sieg!«, rief Kell. Die Falken nahmen ihren Ruf auf und wiederholten ihn, bis ihr Gebrüll laut über die offene Ebene hallte.
    Als der Wagen stand, sprang Roberto herunter und band die Zügel fest. Während er an der Wagenreihe nach hinten lief, beglückwünschte er seine Leute. Es war ein Angriff wie aus dem Lehrbuch gewesen. Kell begutachtete bereits die erbeuteten Geschütze. Einige Reiter waren schon auf die anderen gedeckten Wagen geklettert und untersuchten auch deren Inhalt.
    »Mustergültig, Rittmeisterin Kell«, sagte Roberto.
    »Hm«, machte sie und schaute kaum von der Balliste auf, die ihr Interesse erregt hatte. »Die Falken sind eine ausgezeichnete Kavallerieeinheit. Etwas anderes hätte ich von Elise Kastenas nie erwartet.«
    »Was ist denn los?«, wollte er wissen.
    »Hier.« Sie klopfte auf den Arm der Balliste. »Sie wurde überarbeitet, aber sie haben das Abzeichen des Handwerkers nicht entfernt. Es ist eine unserer eigenen, die sie in Scintarit erbeutet haben.«
    »Wirklich?« Roberto überlegte, woher der Nachschubzug gekommen sein mochte. »Das kommt mir sehr mühselig vor. Seid Ihr sicher, dass sie das Geschütz verändert haben?«
    »Ich bin kein Ingenieur«, erwiderte sie.
    »Glücklicherweise habe ich einen sehr guten.« Roberto lächelte. »Ich frage mich, was in den anderen Wagen steckt.«
    Es war ein ergiebiger Beutezug. Sehr ergiebig sogar. Sie hatten acht schwere Onager erbeutet. Ob sie verstärkt waren oder nicht, würde Neristus ihm sagen können. Vier weitere Geschütze in zwei gedeckten Wagen würden den Ingenieur der Konkordanz sicher faszinieren. Es waren leichtere Apparate, die allerdings wie Kampfwagen nur auf einer einzigen Achse mit zwei Rädern montiert waren. So etwas hatte die Konkordanz nicht. Die anderen fünf Wagen waren beladen mit Waffen, reparierten Infanterierüstungen der Konkordanz und Steinen für die Onager in acht verschiedenen Kalibern. Kein Wunder, dass die Wagen so langsam gefahren waren.
    »Was sagt Euch das?«, fragte Roberto.
    »Es sagt mir, dass wir sie seit dem Beginn dieses verdammten Feldzugs unterschätzt haben, General«, erwiderte Kell.
    »Für politische Erklärungen haben wir später noch Zeit, Rittmeisterin Kell. Was sagt es Euch sonst noch?«
    »Dass sie unglaublich selbstbewusst sind. Diese Wagen waren höchst unzureichend geschützt. Wahrscheinlich ist die Lage in Atreska noch schlimmer, als wir es uns selbst in den finstersten Albträumen ausgemalt haben.«
    »Genau. Wir haben

Weitere Kostenlose Bücher