Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)
auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.«
Jesus gab noch weitere Kommentare zu den überlieferten Geboten und Vorschriften ab, bis er nochmals zu einer Aufforderung ausholte:
»Sammelt nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt Schätze im Himmel, wo sie weder verderben noch gestohlen werden können. Bedenkt: Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.
Euch aber muss es zuerst um sein Reich und seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.
Das Vertrauen
Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch geöffnet. Wenn ihr euren Kindern Brot gebt, wenn sie darum bitten, werdet ihr ihnen keinen Stein geben, obwohl ihr nur sterbliche Menschen und oft böse seid. Wie viel mehr wird euch da euer Vater im Himmel geben! Und zum Schluss: So, wie ihr von anderen behandelt zu werden wünscht, so behandelt sie. Das ist die Grundlage jedes Handelns.«
Damit beendete Jesus seine lange Rede, die man bald »Bergpredigt« nannte, da sie am Fuße eines Berges gehalten wurde. Alle, die sie hörten, waren tief beeindruckt; so hatte noch keiner der Schriftgelehrten mit dem Volk gesprochen.
Jesus heilt Kranke
In Kafarnaum gab es einen gelähmten Mann, der seinen Lebensunterhalt durch Betteln bestreiten musste. Er hatte gehört, dass Jesus Kranke heilen konnte, doch wie sollte er zu ihm kommen? Da besuchten ihn vier Nachbarn und sagten: »Wir bringen dich zu Jesus; eine Tragbahre haben wir dabei.« Und so geschah es.
Jesus sprach mit Schriftgelehrten in seinem Haus; viele Menschen hatten sich auch schon vor dem Haus versammelt, da im Inneren kein Platz mehr war. Alle wollten sie seine Worte hören. Als nun die vier Männer mit der Trage und dem Gelähmten vor dem Haus ankamen, gab es keine Möglichkeit, durch die Tür zu kommen.
Da hatte einer die rettende Idee: »Wir hieven den Gelähmten samt Trage aufs Dach, nehmen ein paar Lagen Ziegel weg und lassen ihn ins Innere hinunter.« Zunächst protestierte der Gelähmte, dem die Aktion zu gefährlich erschien, doch die Männer brachten ihn aufs Dach und rissen Ziegel heraus. Bald war die Öffnung groß genug, um den Mann nebst Tragbahre an Seilen herunterzulassen.
Jesus unterbrach seine Rede und blickte erstaunt nach oben. Auch alle anderen Anwesenden sahen sprachlos zu, wie der Gelähmte hinabgelassen wurde. Jesus sah zunächst in die Gesichter der Männer, die den Gelähmten gebracht hatten; er sah festen Glauben in ihnen. Der Gelähmte selbst schaute eher schuldbewusst drein.
»Deine Sünden seien dir vergeben«, sagte Jesus zu dem Gelähmten. Die Pharisäer wurden unruhig und dachten: Was nimmt der sich heraus? Sünden vergeben kann nur Gott! Jesus wusste, was sie dachten, und sprach: »Was ist wohl leichter, zu sagen, deine Sünden sind dir vergeben, oder: Steh auf und geh?«
»Damit ihr wisst, dass ich tatsächlich die Macht habe, Sünden zu vergeben«, fuhr Jesus fort, »sage ich nun: Steh auf und geh!« Und der Gelähmte stand langsam und zittrig von seiner Bahre auf, merkte, dass er seine Beine bewegen konnte und rief: »Gelobt sei Gott!« Dann klemmte er sich die Bahre unter den Arm und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
Zu Jesus kamen eines Tages zwei Blinde; sie sagten: »Erbarme dich unser, Sohn Davids!« Als Jesus sie fragte, ob sie wirklich fest glaubten, dass er sie heilen könne, bejahten sie dies. Da legte Jesus die Hand auf ihre Augen, und sie konnten sehen.
Die Erweckung des Sohnes
Ein anderes Mal war Jesus auf dem Weg in eine nahe liegende Stadt. Seine
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