Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)
stehen zu lassen. Denn er befürchtete, dass seine Leute mit dem Unkraut auch guten Weizen ausreißen würden.
Zur Erntezeit ließ er zunächst das Unkraut ausziehen und bündeln, um es zu verbrennen; dann erst wurde der gute Weizen geerntet und in die Scheune des Bauern gebracht.«
Jesus erklärt das Gleichnis
Die Jünger baten: »Meister, erkläre uns bitte diese Geschichte.« Jesus sprach: »Der Mann, der den guten Samen sät, ist Gottes Sohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen sind die gottgläubigen Menschen. Das Unkraut sind die bösen Menschen, und der es heimlich gesät hat, das ist der Teufel. Die Ernte bedeutet das Ende der Welt; die Erntearbeiter sind die Engel des Herrn.
Am Ende also wird Gottes Sohn seine Engel aussenden, und sie werden alle bösen Menschen zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetze übertreten haben; die werden dann zur Strafe in einen Ofen geworfen und verbrennen. Die guten Menschen aber werden in das Reich Gottes eingehen und dort ewigen Frieden finden.«
Das Senfkorn
Noch ein weiteres Gleichnis erzählte Jesus: das Gleichnis vom Senfkorn. »Wie ihr wisst, ist das Senfkorn der kleinste Pflanzensamen, den wir kennen. Sobald es aber keimt, austreibt und schließlich ausgewachsen ist, wird es zu einer großen Pflanze, die dann andere Gewächse überragt.
Ebenso verhält es sich mit der Botschaft Gottes: Fällt sie auf fruchtbaren Boden, so wird sie immer weiter wachsen und von großem Nutzen für die Welt sein.«
Der Schatz und die Perle
Dann folgte das Gleichnis vom Schatz und der Perle. »Mit dem Himmelreich verhält es sich wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben lag. Ein reicher Mann entdeckte ihn, grub den Schatz aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und erwarb davon den Acker.
Ebenso ist es mit dem wohlhabenden Kaufmann, der schöne Perlen liebte. Als er eine besonders schöne fand, gab er alle anderen weg und verkaufte seine ganzen Besitztümer, um nur noch diese eine besonders schöne Perle zu besitzen.«
Das Fischernetz
Zum Schluss hatte Jesus noch ein Gleichnis parat: »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Wasser warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer an Land; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe. Die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen.«
Dann fragte Jesus die Jünger, ob sie alles verstanden hätten, und sagte: »Jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem Vorrat Neues und Altes hervorholt.«
Der Sämann
Noch ein weiteres Gleichnis erzählte Jesus seinen Zuhörern: Das Gleichnis vom Sämann. »Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg nebenan; die Vögel kamen geflogen und fraßen sie auf. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; die Sonne verdorrte diese Samen, weil sie keine Wurzeln schlagen konnten.
Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornenbüsche; als die Büsche wuchsen, erstickten sie die Saat. Ein anderer Teil aber fiel auf guten Boden – er brachte guten Ertrag, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach.«
Die Deutung
Jesus stellte fest, dass die Zuhörer wohl doch nicht ganz hatten folgen können. Deshalb erklärte er das Gleichnis: »Immer, wenn ein Mensch das Wort vom Reich Gottes hört und es nicht versteht, kommt das Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen.
Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. In die Dornenbüsche ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen und der trügerische Reichtum dieser Welt; so bringt es keine Frucht.
Auf guten Boden dagegen ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und auch versteht; das bringt dann Früchte, eben hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.«
Jesus in Nazaret
Eines Tages ging Jesus in seine Heimatstadt Nazaret, um in der dortigen Synagoge zu predigen. Natürlich erregte er auch hier Aufsehen, zumal ihn viele Leute
Weitere Kostenlose Bücher