Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)

Alten Testaments, noch immer werden Entscheidungen aus politischen Gründen und nicht im Sinne der Gerechtigkeit gefällt, wie bei Pontius Pilatus. Und gibt es nicht auch heute noch genügend Konflikte, die zwischen Anhängern verschiedener Religionen oder unterschiedlichen Volksgruppen aufbrechen? Man sieht, im Grunde hat sich seit dem Entstehen der Heiligen Schrift kaum etwas geändert.

    Allerdings sind inzwischen die meisten der zehn Gebote Gottes überall auf der Welt die Grundlage des geltenden Rechts geworden, selbst in nichtchristlichen Regionen. Die Wertvorstellungen des Christentums haben im Laufe der Zeit doch viele Kulturen auf der Erde stark beeinflussen können. Aber trotz vieler Fortschritte sind die Menschen häufig noch weit davon entfernt, ein gottgefälliges, ausgefülltes Leben zu führen, wie es schon in der Bibel immer wieder gefordert wird. Kein Wunder, dass viele unser modernes Leben als bedrückend empfinden. Darum ist es gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig, immer wieder Hoffnung schöpfen zu können. Und hier hat die Heilige Schrift die notwendigen Anregungen zu bieten, auch für junge Menschen, die im Zeitalter der weltumspannenden, überbordenden Informationen mit Nachrichten nur so überhäuft werden und trotzdem kaum die Antworten finden, nach denen sie suchen.
    »Die Kinderbibel – Das neue Testament« möchte hier mithelfen und durch die ausgewählten Geschichten das Verständnis für das Leben und Leiden der Menschen wecken; die zeitgemäße Sprache und die prächtigen Illustrationen erleichtern das Erkennen der biblischen Botschaft, die auch heute noch so bedeutsam ist wie zur Zeit ihrer Niederschrift. Vielleicht findet der eine oder andere hier auch die Anregung, sich später einmal mit der gesamten Heiligen Schrift auseinander zu setzen und dadurch einen Schritt näher an die Wahrheit heranzukommen. So dient diese Ausgabe nicht nur als spannende Lektüre, sondern kann wichtige Hinweise zum Verständnis der biblischen Geschichte und der christlichen Religion geben. Und für alle, die sich zusätzlich für den historischen Hintergrund interessieren, wurden im Anhang dieses E-Books Daten und Fakten gesammelt, die einen Einblick in die Zeiten des biblischen Geschehens gewähren.
     

    Zacharias, der Engel und Elisabet
    Während der Regierungszeit des Königs Herodes, der von den Römern eingesetzt worden war, lebte der Priester Zacharias in den Bergen von Judäa, südlich von Jerusalem. Er gehörte zur achten Dienstklasse der Priester, die zwei-bis dreimal pro Jahr eine Woche lang Dienst im Tempel von Jerusalem verrichteten. Zacharias lebte zusammen mit seiner Frau Elisabet nach den Geboten Gottes, aber sie hatten leider keine Kinder.
    Eines Tages musste Zacharias wieder zum Tempel-Dienst antreten. Die einzelnen Tätigkeiten wurden durch Losentscheid verteilt, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, das Rauchopfer darzubringen. Während der Priester sich seinem Amt widmete, betete er inbrünstig zu Gott; draußen, vor dem Tempel, betete das Volk. Als sich Zacharias gerade am Rauchopferaltar zu schaffen machte, erschien plötzlich an der rechten Seite des Altars ein Engel Gottes.

    Zacharias erschrak fürchterlich. Doch der Engel beruhigte ihn und sagte: »Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden, und deine Frau Elisabet wird einen Sohn bekommen. Du sollst ihm den Namen Johannes geben.« Der Priester blickte ungläubig und verwundert. »Dein Sohn wird viele Israeliten zu Gott, dem Herrn, bekehren«, fuhr der Engel fort, »und das wird dich und viele andere mit großer Freude erfüllen.«

Die Prophezeiung
    Der Priester fand seine Fassung wieder und entgegnete: »Wie soll ich dir das glauben? Ich bin ein alter Mann, und meine Frau ist auch schon im vorgerückten Alter.« Der Engel blickte Zacharias streng an. »Ich bin Gabriel, der vor Gott steht«, erwiderte der Engel, »und ich bin beauftragt worden, dir diese frohe Botschaft zu bringen. Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, sollst du von nun an stumm sein, bis die Prophezeiung eintrifft.« Dann verschwand der Engel.
    Das Volk draußen wunderte sich, dass Zacharias so lange im Tempel blieb. Das Rauchopfer war die erste Zeremonie am Morgen, und die Menschen wollten schließlich bald ihren Tagesdienst aufnehmen, sowie sie den Segen des Priesters erhalten hatten. Als Zacharias schließlich herauskam, konnte er nicht sprechen und gab den Leuten Handzeichen, dass der Gottesdienst zu Ende sei.
    Bald darauf