Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)
augenblicklich sank er ein. Petrus rief um Hilfe, und Jesus zog ihn hoch. »Dein Glaube ist klein«, sagte er zu Petrus, »warum hast du gezweifelt?« Gemeinsam stiegen beide ins Boot. Da legte sich der Wind, und bald erreichten sie das jenseitige Ufer.
Rein und unrein
Einige Pharisäer und Schriftgelehrte beklagten sich bei Jesus über seine Jünger: »Sie beachten nicht unsere alten Gesetze. Wir haben gesehen, wie sie mit ungewaschenen Händen ihr Brot gegessen haben; das ist unrein.«
Jesus antwortete: »Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. So erlaubt ihr zum Beispiel, dass ein Sohn, der seinen Eltern etwas schuldet, diese Schuld nicht zurückzahlt, sondern als Opfergabe bezeichnen darf. Hat aber Moses nicht gesagt: Ehre deine Eltern? So und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.«
Und weiter sprach Jesus: »Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.«
Seine Jünger verstanden nicht, was er mit seinen Worten meinte. »Es ist so: Was von außen hereinkommt, gelangt in den Magen, nicht ins Herz, und wird wieder ausgeschieden«, erklärte Jesus seinen Zuhörern.
»Was aber aus dem Menschen von innen herauskommt, aus seinem Herzen, das macht ihn unrein. Denn von dorther kommen die bösen Gedanken und die schlechten Taten: Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen, und das macht den Menschen unrein.«
Petrus
Gemeinsam mit den Jüngern zog Jesus durchs Land, um überall das Evangelium zu verkünden. Meistens wurden sie von Menschen umringt, die ihnen zuhörten; ganz selten waren sie einmal unter sich. Als sie Cäsarea Philippi erreichten, gab es für eine Weile keine Neugierigen, und so konnte Jesus sich ausschließlich mit seinen Jüngern befassen.
So fragte er sie: »Für wen halten mich die Leute eigentlich?« »Da gibt es so einige Aussagen«, kam es von seinen Jüngern zurück, »die einen glauben, du wärst der auferstandene Johannes der Täufer, andere meinen, du seist Elija, Jeremia oder irgendein Prophet aus alter Zeit, der wiedergekehrt ist.«
»Und ihr, für wen haltet ihr mich?«, wollte Jesus wissen. Die Antwort gab Petrus, ohne lange zu überlegen: »Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!« Jesus berührte ihn kurz. »Selig bist du, Simon Barjona«, sagte er, »denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir: Du bist wahrlich Petrus, was im Griechischen ›der Fels‹ bedeutet; auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.«
»Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs übergeben«, fuhr Jesus fort, »was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.« Seinen Jüngern untersagte Jesus aber, irgendjemandem zu sagen, dass er der Messias sei.
Die Ankündigung
Nun erzählte Jesus seinen Jüngern, dass er nach Jerusalem gehen werde, um dort vor die Schriftgelehrten zu treten; er sagte ihnen auch, dass man ihn anklagen und töten, er aber nach drei Tagen wieder auferstehen werde. Petrus nahm ihn daraufhin beiseite und sprach: »Das soll Gott verhüten, das darf nicht mit dir geschehen!« »Weg mit dir, Satan«, erwiderte Jesus, »geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.« Und dann sprach er zu den Jüngern: »Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.«
Die Verklärung Jesu
Eines Tages nahm Jesus die Jünger Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und stieg mit ihnen auf einen hohen Berg. Dort hieß er sie warten und trat selbst einige Schritte vor. Plötzlich verwandelte sich der Gottessohn: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleidung wurde blendend weiß wie helles Licht.
Und dann erschienen mit einem Mal Moses und der Prophet Elija zur Linken und zur Rechten von Jesus. Petrus rang nach Fassung und sagte: »Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Moses und eine für Elija.« Doch statt einer Antwort kam eine leuchtende Wolke, aus der eine Stimme rief: »Das ist mein geliebter
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