Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)
hatten, als er das Brot brach.
Der ungläubige Thomas
Eine Woche später trafen sich die Jünger wieder in jenem Haus in Jerusalem; auch diesmal waren Türen und Fenster fest verschlossen, da man sich noch immer nicht sicher fühlte. Thomas befand sich unter ihnen. Plötzlich stand Jesus mitten im Raum und sagte: »Friede sei mit euch!«
Dann forderte er Thomas auf, seine Finger in die Wundmale zu legen, die Jesus an den Händen, den Füßen und an der Seite trug. Da war auch Thomas überzeugt und rief: »Mein Herr und mein Gott!« Jesus aber sprach: »Nun glaubst du, weil du mich gesehen hast. Ich aber sage euch: Selig sind die, die mich nicht sehen und dennoch an mich glauben.«
Die Himmelfahrt
Jesus erschien noch häufiger bei den Jüngern; nach und nach waren schließlich alle überzeugt, dass der Gottessohn von den Toten auferstanden war. Vierzig Tage nach seiner Kreuzigung saß er das letzte Mal mit seinen Jüngern zusammen. Er sprach: »Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Es steht geschrieben: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen. Dies ist, wie ihr jetzt wisst, geschehen.«
Jesus fuhr fort: »Es steht ebenso geschrieben: In seinem Namen werden Zeugen allen Völkern verkünden, angefangen in Jerusalem, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden.« Es entstand eine kleine Pause. »Ihr sollt die Zeugen sein; ihr werdet zunächst in Jerusalem bleiben, um die Gabe meines Vaters zu empfangen, die ich herabsenden werde«, setzte Jesus seine Ansprache fort, »bleibt also hier, bis der Heilige Geist über euch gekommen ist.«
Die Jünger fragten: »Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?« Jesus antwortete: »Es steht euch nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat.«
Dann ging er gemeinsam mit seinen Jüngern hinaus auf den Ölberg. Dort hob Jesus seine Hände und segnete seine Freunde; während er sie segnete, wurde er selbst in den Himmel hinaufgehoben und verschwand.
Erstaunt blickten sie zum Himmel auf; da kamen zwei weiß gewandete Männer und sprachen: »Ihr Männer aus Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.«
Die Jünger kehrten nach Jerusalem zurück und hielten sich fortan fast nur noch im Tempel auf. Dort priesen sie die Weisheit und die Güte Gottes.
Pfingsten
Eines Tages waren die Anhänger Jesu wieder einmal zusammengekommen; etwa hundertzwanzig Menschen hatten sich eingefunden. Da stand Petrus auf und sagte:
»Wie ihr wisst, wollte der Herr selbst zwölf Apostel haben, die als Zeugen sein Wort verkünden. Nun sind wir aber nur noch unser elf, da Judas von uns gegangen ist. Wir müssen jemanden auswählen.«
Aus den Reihen wurden immer wieder zwei Namen gerufen: Josef, genannt Barsabbas, und Matthias. Es beteten alle gemeinsam, Gott möge ihnen zeigen, wer der richtige Nachfolger sei. Nach dem Gebet zogen die beiden Lose, und Matthias wurde von nun an den Aposteln zugerechnet.
Der Geist kommt herab
Als der Pfingsttag gekommen war, hatten sich alle Apostel in einem Haus versammelt. Plötzlich kam ein Brausen vom Himmel, wie ein starker Wind, und erfüllte das ganze Haus. Dann erschienen Flammenzungen, die sich rasch verteilten; über dem Kopf eines jeden Apostels war eine solche Flamme zu sehen. Nun wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt.
In allen Sprachen
Sie begannen zu sprechen und bemerkten, dass jeder in einer fremden Sprache redete, bewirkt durch den Heiligen Geist. Der Lärm in dem Haus war nicht unbemerkt geblieben; viele Menschen strömten zusammen. Unter ihnen gab es fromme Menschen, Juden aus anderen Ländern, die nun erstaunt feststellen mussten, dass die Apostel sie in ihren Muttersprachen anredeten.
»Das sind doch Galiläer«, sagten sie, »wieso können die jetzt in allen möglichen Sprachen reden?« Denn die Apostel sprachen Gottes Wort nicht nur in den bekannten Sprachen, wie die der Judäer, Parther und Meder, sondern auch die unbekannten Dialekte der Elamiter, Mesopotamier und Kappadozier; auch Arabisch und Latein, die Sprache der Römer, und viele andere beherrschten sie.
Die Menschen waren verwirrt und wussten nicht, was sie davon halten sollten. Einige meinten: »Hört nicht hin, die sind bloß
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