Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)
lief vor die Stadt hinaus und erhängte sich.
Die Hohepriester nahmen das Geld und sagten: »Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; es klebt Blut daran.« Und so beschlossen sie, davon einen Acker zu kaufen und ihn als Begräbnisplatz für Fremde zu nutzen. Der Platz erhielt den Namen »Blutacker«.
So erfüllte sich die Prophezeiung des Jeremia, die da hieß:
Sie nahmen die dreißig Silberlinge – das ist der Preis, den er den Israeliten wert war – und kauften für das Geld den Töpferacker, wie der Herr befohlen hatte.
Jesus wurde gefesselt und abgeführt; man brachte ihn zum römischen Statthalter Pilatus, dem die weltliche Gerichtsbarkeit in Jerusalem oblag. Der schaute sich Jesus an und fragte: »Bist du der König der Juden?« Jesus antwortete: »Du sagst es. Mein Königreich aber ist nicht von dieser Welt.«
Die Verhandlung
Pilatus hörte sich die Anklagen der Hohepriester an und fand eigentlich keinen Grund, Jesus schuldig zu sprechen. Als er schließlich erfuhr, dass der Angeklagte aus Galiläa stammte, ließ er ihn zum König Herodes bringen. Der stellte Jesus viele Fragen, bekam aber keine Antworten; so schickte Herodes den Gottessohn wieder zu Pilatus zurück.
Der Statthalter wusste noch immer nicht, weshalb er Jesus zum Tode verurteilen sollte, aber die Hohepriester und Schriftgelehrten setzten ihm weiterhin zu. Außerdem war vor dem Palast eine große Menschenmenge zusammengekommen, die lautstark die Verhandlung verfolgte. Es war damals nämlich üblich, dass ein Strafgefangener zum Passahfest begnadigt wurde; hierzu wurde das Volk befragt.
Die Schergen der Hohepriester sorgten dafür, dass aus der Menschenmenge immer wieder der Ruf laut wurde, einen Mann namens Barabbas zu begnadigen; das war ein berüchtigter Straßenräuber. Pilatus rief in die Menge: »Wen von beiden soll ich freilassen?« »Barabbas!«, erhielt er als Antwort aus vielen Kehlen.
Die Wahl
Pilatus sagte: »Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt?« Da schrien alle: »Ans Kreuz mit ihm!« »Und welches Verbrechen hat er begangen?«, fragte der Statthalter zurück. Die Menge schrie nur: »Ans Kreuz mit ihm!« Pilatus erkannte, dass er bei den Menschen nichts erreichen würde; so gab er widerwillig dem Drängen des Pöbels, der Hohepriester und Schriftgelehrten nach: Er verurteilte Jesus zum Tod durch Kreuzigung und ließ Barabbas frei.
Anschließend brachte man dem römischen Statthalter eine Schüssel mit Wasser, damit er sich ausgiebig die Hände waschen konnte. Er tat das vor allen Leuten und sagte: »Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!« Dann übergab er Jesus seinen Soldaten, die ihn zuerst auspeitschen und dann auf dem Richtplatz kreuzigen sollten. Die Soldaten führten Jesus in einen Innenhof. Dort versammelten sich fast alle Dienst tuenden Römer und verspotteten Jesus.
Spott und Hohn
Sie setzten ihm eine Krone auf, die sie aus Dornengestrüpp geflochten hatten und hingen ihm einen purpurroten Mantel um die Schultern; außerdem drückten sie ihm noch einen Stock in die Hand. Sie spuckten ihn an, verhöhnten ihn und schlugen ihn; sie riefen: »Heil dir, König der Juden!« Nach einiger Zeit nahmen sie ihm Mantel, Stock und Krone wieder ab, um ihn zum Richtplatz zu führen.
Jesus war geschwächt und konnte das schwere Kreuz, mit dem man ihn hinzurichten gedachte, kaum von der Stelle bewegen; der Verurteilte musste nämlich sein Kreuz selbst vom Gericht zur Hinrichtungsstätte tragen.
Die römischen Soldaten bemerkten, dass es nicht mehr voranging, und suchten deshalb jemanden, der Jesus das Kreuz abnehmen sollte. Da sich kein Freiwilliger unter den Zuschauern fand, zwangen sie einen Mann namens Simon aus Zyrene, der gerade von seinem Feld kam, diese schwere Arbeit zu übernehmen.
Nach Golgota
Neben Jesus waren auch noch zwei verurteilte Verbrecher auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte, dazu Simon, der das Kreuz Jesu trug, und die römischen Bewacher. Diesem kleinen Zug folgten viele Frauen, die weinten und Jesus bedauerten. Er aber sagte: »Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die keine Kinder haben! Berge, fallt auf uns herab! Hügel, deckt uns zu!«
Kreuzigung und Auferstehung
Bald hatte der Zug die Hinrichtungsstätte erreicht; der Ort wurde »Golgota« genannt, das bedeutet »Schädelhöhe«. Hier kreuzigten die Soldaten den Sohn Gottes; man
Weitere Kostenlose Bücher