Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)
stellte die Wache; die Hohepriester gingen mit den Soldaten zum Grab. Sie versiegelten es und ließen die Wache dort.
Am Tag nach dem Sabbat ging Maria aus Magdala zum Grab. Die Soldaten waren geflohen; als Maria sah, dass der Stein weggenommen worden und das Grab leer war, lief sie in die Stadt zurück. Dort suchte sie Petrus auf und sagte: »Man hat unseren Herrn aus dem Grab weggebracht, und ich weiß nicht, wohin man ihn jetzt gelegt hat.«
Das leere Grab
Petrus machte sich mit einem anderen Jünger und Maria auf den Weg, um selbst nachzusehen. Sie fanden das Grab leer, nur die Tücher, in die man den Toten gewickelt hatte, lagen noch in der Kammer. Maria stand draußen vor dem Grab und weinte; einmal beugte sie sich vor, um in die Grabkammer zu sehen.
Da erblickte sie zwei Engel in weißen Gewändern, die an der Stelle saßen, wo man den Leichnam Jesu hingelegt hatte. Sie sprachen: »Frau, warum weinst du?« »Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo man ihn hingelegt hat«, schluchzte Maria aus Magdala.
Jesus ist auferstanden
Dann wandte sie sich um und sah Jesus dastehen; sie erkannte ihn aber nicht, sondern hielt ihn für einen Gärtner, denn das Felsengrab lag in einem Garten. Sie sagte zu ihm: »Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin; ich werde ihn dann holen.« Jesus sprach sie an, und da erkannte sie ihren Herrn. Er sagte zu ihr: »Halte mich nicht fest, denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Gehe zu meinen Brüdern und sag ihnen, dass ich zu meinem Vater und Gott, der auch euer Vater und Gott ist, hinaufgehe. Und sag ihnen, dass ich nach Galiläa vorausgehen werde; dort sollen sie mich sehen, so wie ich es vorausgesagt habe.«
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: »Ich habe den Herrn gesehen.« Und dann erzählte sie, was Jesus ihr aufgetragen hatte.
Jesus zeigt sich den Jüngern
Die Jünger hatten sich in einem Haus eingeschlossen, da sie noch immer die Verfolgung durch die Behörden fürchteten. Als Petrus und Maria aus Magdala berichteten, wollten sie nicht glauben, was sie da hörten. Plötzlich stand Jesus mitten unter ihnen.
»Friede sei mit euch!«, begrüßte er sie und forderte sie auf, ihn zu berühren: »Fasst mich nur ruhig an! Einen Geist kann man nämlich nicht anfassen!«
Die Jünger waren noch immer skeptisch und trauten sich nicht, den Fremden anzurühren. Da sagte Jesus: »Habt ihr etwas zu essen hier?« Da verloren sie die Angst und wussten, dass es sich wirklich um Jesus handelte, der bei ihnen erschienen war. Nach einiger Zeit verschwand der Gottessohn wieder aus ihren Augen.
Später kam der Jünger Thomas in das Haus; man erzählte ihm vom Erscheinen des Gottessohnes. Doch Thomas verharrte weiterhin in tiefer Trauer um den Herrn und Meister und glaubte nicht, was sie gerade erlebt hatten.
In Emmaus
Zwei Jünger waren auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das etwa zwölf Kilometer von Jerusalem entfernt lag. Sie sprachen über das, was sich ereignet hatte. Da gesellte sich Jesus zu ihnen; sie erkannten ihn aber nicht. Er fragte: »Über was redet ihr da?«
Sie blieben stehen und sahen ihn traurig an.
Der eine, Kleopas mit Namen, sprach: »Du scheinst fremd in Jerusalem zu sein, dass du als Einziger nicht mitbekommen hast, was da passiert ist.« »Und was war das?«, tat Jesus neugierig. »Das mit Jesus aus Nazaret«, antworteten beide, »er war ein Prophet, doch unsere Hohepriester haben ihn ans Kreuz schlagen lassen. Dabei hatten wir gehofft, dass er Israel erlösen werde.«
»Und das ist noch nicht alles«, fuhren sie fort und gingen weiter, »als man im Grab nachsah, war der Leichnam verschwunden!« Jesus sagte: »Begreift ihr denn nicht? Die Propheten haben doch alles beschrieben, was es mit dem Erscheinen und dem Tod des Messias auf sich hat.« Dann erklärte er ihnen die entsprechenden Prophezeiungen.
Schließlich erreichten sie das Dorf. Jesus tat so, als wolle er weitergehen, doch die beiden luden ihn ein, bei ihnen zu bleiben, denn der Tag neigte sich dem Ende entgegen. So trat er mit ihnen in ein Haus und setzte sich an den Tisch. Als er das Brot brach und es segnete, erkannten sie ihn; dann verschwand Jesus.
Noch in der selben Stunde brachen sie auf, um nach Jerusalem zurückzukehren und den anderen Jüngern die Erscheinung mitzuteilen. Als die beiden ankamen, hörten sie von den elf Aposteln und den anderen Jüngern vom Erscheinen des Herrn; dann erzählten sie, wie sie Jesus erkannt
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