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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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Shorr. Auch Consuela blickte nicht von ihrer Arbeit auf, nahm aber immerhin den Hörer ab.
    »Inspector Herrera.« Sie lauschte einen Moment, ehe sie dann Peter den Hörer reichte. »Für dich. Gutenbergs.«
    Sofort schoben sich die Träume von Dienstagnacht wieder vor sein geistiges Auge, in denen Mallory Atkinson die Hauptrolle gespielt hatte. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals, eine vollkommen neue Erfahrung.
    »Hal-lo, Mallory!«, flötete er in den Telefonhörer.
    Consuela starrte ihn an, als hätte er sich gerade in ein knallrotes Nilpferd verwandelt.
    »Hal-lo, Detective Drake! Mein Name ist Mike.«
    Peter starrte verblüfft den Telefonhörer an. Mike war eindeutig ein Mann. Was für eine Enttäuschung!
    »Der Mann, der mit anderen so gut umgehen kann?«, fragte er unsicher.
    »Genau der«, antwortete Mike heiter. »Mallory hat Ihren Motor auseinander genommen und gesagt, was die Reparatur schätzungsweise kosten wird.«
    Er ratterte den Umfang des Schadens herunter, als wäre es eine Führung durch Disneyland. Dann nannte er die Summe, und bevor Peter auch nur zusammenzucken konnte, fuhr Mike fort, als ob er ihm soeben seinen Gewinn beim Pferderennen mitgeteilt hätte. »Mallory geht davon aus, dass sie bis heute Abend um fünf fertig ist. Wir machen um sechs zu. Schaffen Sie das?«
    »Äh … klar«, erwiderte Peter, während sich seine Gedanken von seinem misshandelten BMW der weitaus erfreulicheren Aussicht zuwandten, Mallory bald wiederzusehen. »Ich bin pünktlich um fünf da.«
    »Prima! Bis später dann.«
    Peter starrte den Telefonhörer an, aus dem nur noch das Freizeichen zu hören war, ehe er ihn langsam auf die Gabel legte.
    Es gab etwas, worauf er sich freuen konnte, was ebenfalls eine neue und damit beunruhigende Erfahrung war. Wieso hatte es eigentlich bisher nichts in seinem Leben gegeben, worauf er sich freuen konnte?
    »Gibt es irgendetwas Neues in Sachen Manny Shoor?«, fragte Peter Consuela, als er ihr den medizinischen Bericht gab.
    »Hm … jaaa«, antwortete Consuela, die ihn noch immer neugierig ansah. Hal-lo Mallory? Interessant. »Ich habe mit einigen meiner Informanten geredet. Manny hatte einen miesen Ruf in der Gegend. Offenbar hatte er praktischerweise immer dann Gedächtnislücken, wenn er große Summen auszahlen musste.«
    »Du meinst, dass er von einem Kunden umgelegt worden ist und nicht von der Mafia?«
    »Ich meine, dass Manny nicht sonderlich scharf drauf war, Knete abzudrücken … nicht einmal den prozentualen Anteil, den die Mafia für sich beansprucht.«
    Peter starrte seine Partnerin an. »Manny brauchte also dringend Nachhilfeunterricht.«
    »Sieht so aus, als hätte er ihn bekommen.«
    »Irgendeine Idee, wer sein unzufriedener Arbeitgeber war?«
    »Noch nicht.«
    »Hm«, sagte Peter, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte die Decke an. »Al Dennetti hat eine Reihe von Buchmachern, die für ihn arbeiten, und soweit ich gehört habe, hält er sie an einer ziemlich kurzen Leine.«
    »Klar, aber für Sean Monaghan arbeiten noch mehr Buchmacher, und er beschäftigt einen neuen Geldeintreiber, irgendeinen Kerl namens Wilkins, glaube ich.«
    »Und dann sind da auch noch die Chinesen. Ist nicht ein neuer Boss aus Hongkong eingetroffen, der sich in Chinatown um das Spielsyndikat kümmert?«
    »Ich schätze, wir brauchen Hilfe von außen«, meinte Consuela und zog ihren abgewetzten Regenmantel an.
    »Befragen wir zuerst die Typen von der Mafia. Morgens sind sie am übellaunigsten und machen eher einen Fehler.«
    Fünf Minuten später stand Peter mit verschränkten Armen vor Consuelas rotem Wagen und schüttelte seinen Kopf.
    »Nein«, sagte er.
    »Peter«, sagte Consuela warnend.
    »Ich werde auf keinen Fall in diesem … diesem Insekt fahren.«
    »Hör mal, das ist ein Spitzenwagen.«
    »Die Leute lachen uns doch aus in diesem Ding. Wie sollen wir uns Respekt verschaffen, wenn sich alle Welt über uns lustig macht? Los, nehmen wir einen Wagen aus der Fahrbereitschaft.«
    »Entweder mein Auto, oder du gehst zu Fuß!«, erklärte Consuela grimmig.
    »Vielleicht ein Taxi …«
    »Rein mit dir!«, befahl Consuela und riss die Beifahrertür auf.
    Peter stieg ein. Seine Knie berührten beinahe seine Ohrläppchen. »Das überlebe ich nie«, maulte er, als Consuela den Wagen auf die Straße lenkte.
    Offensichtlich herrschten in der kriminellen Unterwelt einige hierarchische Unstimmigkeiten, denn etliche der höherrangigen Mitglieder schienen geradezu darauf zu brennen, sich

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