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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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um sie zu verdienen, und es war ihm auch egal.
    Er stand mit einem Schritt hinter Joline, packte ihre erhobene Hand und wirbelte sie herum. »Was beim Licht tut Ihr…?« Soweit kam er, bevor sie ihm mit der anderen Hand eine so harte Maulschelle verpasste, dass ihm die Ohren dröhnten.
    »Nun, das hat der Ziege endgültig den Rest gegeben«, sagte er, ließ sich auf das am nächsten stehende Bett sacken, während er noch immer Sterne sah, und zog eine überraschte Joline über den Schoß. Seine rechte Hand landete mit einem lauten Klatschen auf ihrem Hintern und entlockte ihr ein überraschtes Kreischen. Das Medaillon wurde noch kälter, und Edesina keuchte auf, als nichts passierte, aber er versuchte ein Auge auf die anderen beiden Schwestern und eines wegen Jolines Behütern auf die offen stehende Tür zu halten, während er sie gepackt hielt und so hart und schnell auf sie einhieb, wie er nur konnte. Da er keine Ahnung hatte, wie viele Hemden oder Unterröcke sie unter dem abgetragenen blauen Wollkleid trug, wollte er sichergehen, dass er Eindruck hinterließ. Es kam ihm vor, als würde seine Hand den Takt für die in seinem Kopf rollenden Würfel vorgeben. Joline wehrte sich und strampelte mit den Beinen, sie fing an, wie ein Wagenkutscher zu fluchen, während sich das Medaillon in Eis zu verwandeln schien und dann so kalt wurde, dass er sich fragte, ob es ihm Erfrierungen zufügen würde, aber bald gesellten sich wortlose spitze Schreie zu ihrem beißenden Vokabular. Sein Arm mochte nicht an den von Petra herankommen, aber er war alles andere als schwach. Übung mit Bogen und Kampfstab gab einem starke Arme.
    Edesina und Teslyn schienen genauso erstarrt zu sein wie die beiden ehemaligen Sulʹdam mit ihren weit aufgerissenen Augen - nun ja, Bethamin grinste, aber sie wirkte genauso erstaunt wie Seta -, aber gerade, als er endlich zu der Ansicht kam, dass die Schreie die Flüche überwogen, versuchte sich Frau Anan an den beiden Aes Sedai vorbeizudrängen. Erstaunlicherweise bedeutete Teslyn ihr entschieden, dort zu bleiben, wo sie war! Nur sehr wenige Frauen - oder Männerwidersprachen den Befehlen einer Aes Sedai, aber Frau Anan schenkte der Roten einen frostigen Blick, zwängte sich an den beiden Aes Sedai vorbei und murmelte dabei etwas, dass sie sie beide neugierig ansehen ließen. Sie musste sich trotzdem an ihnen vorbeizwängen, und Mat nutzte die Gelegenheit, eine abschließende Reihe harter Schläge zu landen, dann rollte er die Grüne Schwester von seinem Schoß. Seine Hand hatte sowieso angefangen zu brennen. Joline landete mit einem dumpfen Dröhnen auf dem Boden und keuchte: »Oh!«
    Frau Anan pflanzte sich vor ihm auf, nahe genug, dass sie Joline im Weg stand, die sich hastig aufrappeln wollte, und musterte ihn mit unter den Brüsten verschränkten Armen, die dadurch den großzügigen Ausschnitt ihres Kleides noch hervorhoben. Trotz des Kleides war sie keine Ebou Dari, nicht mit diesen haselnussbraunen Augen, aber sie trug große, goldene Ohrringe, einen Hochzeitsdolch, dessen Griff mit großen roten und weißen Steinen für ihre Söhne und Töchter versehen war und der von einer breiten Silberkette an ihrem Hals hing, sowie einen Krummdolch hinter dem Gürtel. Ihre dunkelgrünen Röcke waren auf der linken Seite hochgenäht, um ihre roten Unterröcke zu zeigen. Mit grauen Strähnen in ihrem Haar war sie jeden Zoll die majestätische Ebou Dari-Wirtin, selbstsicher und befehlsgewohnt. Er rechnete damit, von ihr beschimpft zu werden - wenn es ums Beschimpfen ging, war sie so gut wie jede Aes Sedai! -, also war er überrascht, als sie sehr nachdenklich klang.
    »Joline muss versucht haben, Euch aufzuhalten, und Teslyn und Edesina auch, aber sie haben versagt. Ich glaube, das bedeutet, Ihr habt ein Terʹangreal in Eurem Besitz, das die Ströme der Macht zerstören kann. Ich habe davon gehört, angeblich besaß Cadsuane Melaidhrin eines, zumindest gerüchteweise, aber ich habe noch nie eins gesehen. Das würde ich sehr gern. Ich würde nicht versuchen, es Euch wegzunehmen, aber ich würde es sehr gern sehen.«
    »Woher kennt Ihr Cadsuane?«, verlangte Joline zu wissen und versuchte, sich das Hinterteil ihrer Röcke abzuwischen. Die erste Berührung ihrer Hand rief ein gequältes Zusammenzucken hervor, und sie warf Mat einen finsteren Blick zu, der besagte, dass sie das keineswegs vergessen würde. Tränen funkelten in ihren großen braunen Augen und auf ihren Wangen, aber wenn er dafür bezahlen musste,

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