Die Klinge der Träume
seltsamen, insektenähnlichen Helme.
Drei Soldaten überquerten gemächlich die Straße, schlanke, hartgesottene Männer. Ihre blauen Mäntel mit den grüngelb gestreiften Kragen waren trotz der Farben recht schlicht und zeigten Abnutzungserscheinungen von den Rüstungen, aber keine Rangabzeichen. Es waren also keine Offiziere, aber vermutlich waren sie trotzdem so gefährlich wie rote Nattern. Zwei der Burschen hätten aus Andor oder Murandy oder sogar von den Zwei Flüssen stammen können, aber der dritte hatte die schrägen Augen eines Saldaeaners und eine honigfarbene Hautfarbe. Ohne langsamer zu werden, kamen sie auf den Zirkus zu.
Einer der Pferdeknechte am Eingang stieß einen schrillen, dreitonigen Pfiff aus, der im ganzen Zirkus weitergegeben wurde, während der andere, ein Kerl namens Bollin, den dreien den Glaskrug vor die Nase hielt. »Eintritt ist ein Silberpfennig pro Mann, Hauptmann«, sagte er mit täuschender Sanftheit. Mat hatte den großen Mann in dem gleichen Tonfall sprechen hören, einen Augenblick, bevor er einem anderen Pferdeknecht einen Hocker über den Schädel geschlagen hatte. »Kinder kosten fünf Kupferstücke, wenn sie meine Taille überragen, und drei, wenn sie kleiner sind. Freier Eintritt nur für Kinder, die noch getragen werden können.«
Der honigfarbene Seanchaner hob die Hand, als wollte er Bollin beiseite stoßen, dann zögerte er, und sein Ausdruck wurde noch härter, falls das möglich war. Die anderen beiden bauten sich mit geballten Fäusten neben ihm auf, als stampfende Stiefel die Ankunft scheinbar eines jeden Mannes des Zirkus verkündeten, Artisten in bunten Kostümen und Pferdeknechte in grober Wolle. Jeder Mann hielt irgendeine Art von Keule in der Hand, Luca in seinem grellroten, mit goldenen Sternen verzierten Mantel und selbst den halb nackten Petra eingeschlossen. Petra war der sanfteste Mann, den Mat je kennen gelernt hatte, aber jetzt trug sein Gesicht einen finsteren Ausdruck, der an eine Gewitterwolke erinnerte.
Beim Licht, das trug alle Anzeichen eines Massakers, waren die Kameraden dieser Kerle doch keine hundert Schritte weit entfernt und alle bewaffnet. Ein guter Ort für Mat Cauthon, sich zu verdrücken. Verstohlen berührte er die in den Ärmeln verborgenen Wurfmesser und zuckte mit den Schultern, nur um die dort hängende Klinge zu fühlen. Leider war es unmöglich, die unter dem Mantel und in seinen Stiefeln unauffällig zu kontrollieren. Die Würfel grollten wie Donner. Er fing an zu planen, wie er Tuon und die anderen wegschaffen konnte. Er musste sie noch eine Weile mitschleppen.
Bevor die Katastrophe eintreten konnte, erschien eine weitere Seanchanerin in einer blau, grün und gelb gestreiften Rüstung, die den Helm auf die rechte Hüfte stützte. Sie hatte die schräg stehenden Augen und die honigfarbene Haut, und in ihrem kurz geschnittenen schwarzen Haar zeigten sich ein paar weiße Strähnen. Sie war fast einen Fuß kleiner als die anderen drei, und ihr Helm wies keine Federn auf, sondern nur vorn einen kleinen Kamm, der wie eine bronzene Pfeilspitze erschien, aber als die drei Soldaten sie sahen, nahmen sie sofort Haltung an. »Warum bin ich nicht überrascht, dich bei etwas zu finden, das nach dem Anfang eines schönen Aufruhrs aussieht, Mürel?« Ihr genuschelter Akzent wies einen näselnden Unterton auf. »Was ist hier los?«
»Wir haben unseren Eintritt bezahlt, Standartenträgerin«, erwiderte der honigfarbene Mann mit dem gleichen näselnden Akzent, »dann wollten sie, dass wir noch mehr zahlen, weil wir Soldaten des Kaiserreichs sind.«
Bollin öffnete den Mund, aber sie brachte ihn mit einer erhobenen Hand zum Schweigen. Sie hatte diese Art Ausstrahlung. Sie ließ die Blicke über den Halbkreis aus Männern mit Keulen schweifen, verharrte kurz, um über Luca den Kopf zu schütteln, und blieb bei Mat hängen. »Habt Ihr gesehen, was passiert ist?«
»Das habe ich«, erwiderte Mat. »Und sie wollten rein, ohne zu bezahlen.«
»Das ist gut für dich, Mürel«, sagte sie, was bei dem Mann ein überraschtes Blinzeln hervorrief. »Für euch alle. Bedeutet, dass ihr eure Münzen behalten könnt. Weil ihr das Lager zehn Tage nicht verlassen dürft, und ich bezweifle, dass der Zirkus noch so lange hier sein wird. Und ihr bekommt alle zehn Tage Sold abgezogen. Ihr sollt Wagen entladen, damit die Einheimischen nicht auf die Idee kommen, dass wir glauben, wir wären besser als sie. Oder wollt ihr eine Anklage wegen Unruhestiften in den
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