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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Hand. Sie ließ es zögernd los und sah voller Verlangen zu, wie er es in die Manteltasche steckte.
    Draußen schüttelte die Bannergeneralin den Kopf, als sie sich in den Sattel schwang. »Es ist immer schwierig, mit den Niederen Händen umzugehen. Keine von ihnen hält ihren Rang für weniger bedeutend. Ich hatte angenommen, dass hier jemand vom Vierten oder Fünften Rang das Kommando hat, und das wäre schon schwer genug gewesen. Als ich sah, dass sie den Dritten Rang innehält - das ist nur zwei Schritte unter einer Hand der Kaiserin, möge sie ewig leben -, war ich überzeugt, dass wir höchstens ein paar Hundert Pfund bekommen. Aber Ihr habt das wunderbar gemacht. Ein Risiko, sicher, aber trotzdem wunderbar gemacht.«
    »Nun, niemand will den Tod riskieren«, sagte Perrin, als sie den Hof verließen und sich alle ihnen anschlossen. Jetzt mussten sie auf die Karren warten, vielleicht ein Gasthaus finden. In ihm brannte die Ungeduld. Mochte das Licht dafür sorgen, dass sie hier nicht die Nacht verbringen mussten.
    »Ihr konntet das nicht wissen«, sagte die dunkelhäutige Frau leise. »Diese Frau wusste, dass sie im Schatten des Todes stand, sobald sie Suroths Worte las, aber sie war bereit, ihn wegen ihrer Pflicht dem Imperium gegenüber zu riskieren. Eine Niedere Hand des Dritten Ranges bekleidet eine Stellung, die hoch genug ist, um durch Pflichterfüllung dem Tod zu entkommen. Aber Ihr habt Suroths Namen erwähnt. Das geht meistens in Ordnung, ausgenommen natürlich, Ihr sprecht die Hochlady selbst an, aber ihren Namen vor einer Niederen Hand ohne ihren Titel auszusprechen bedeutete entweder, dass Ihr ein ignoranter Einheimischer oder einer von Suroths Vertrauten seid. Das Licht hat Euch beigestanden, und sie hat sich für den Vertrauten entschieden.«
    Perrin stieß ein humorloses Lachen aus. Seanchaner. Und vielleicht auch ta'veren.
    »Verratet mir, falls Euch die Frage nicht beleidigt, hat Euch Eure Lady mit einflussreichen Verbindungen oder vielleicht großem Landbesitz versorgt?«
    Die Frage überraschte ihn so sehr, dass er sich im Sattel umdrehte, um sie anzustarren. Etwas schlug hart gegen seine Brust, schlitzte eine feurige Linie und drang in seinen Arm. Hinter ihm wieherte ein Pferd schmerzerfüllt auf. Verblüfft starrte er auf den Pfeil, der seinen linken Arm durchbohrte.
    »Mishima«, fauchte die Bannergeneralin und deutete mit der Hand. »Das dreistöckige Gebäude mit dem Strohdach zwischen zwei Schieferdächern. Ich habe auf dem Dach Bewegungen gesehen.«
    Mishima brüllte einen Befehl, dass man ihm folgen sollte, dann galoppierte er mit sechs seiner Lanzenträger die bevölkerte Straße entlang, und die Hufe klirrten auf dem Pflaster.
    Leute sprangen aus dem Weg. Andere starrten. Auf der Straße schien niemand zu begreifen, was passiert war. Zwei Lanzenreiter waren abgestiegen und kümmerten sich um ein zitterndes Reittier eines ihres Kameraden, aus dessen Schulter ein Pfeil ragte. Perrin befühlte einen zerbrochenen Knopf, der nur noch an einem Faden hing. Die Seide des Mantels war ab dem Knopf aufgeschlitzt. Blut quoll hervor, tränkte sein Hemd, tröpfelte seinen Arm herunter. Hätte er sich in genau diesem Augenblick nicht umgedreht, hätte der Pfeil sein Herz durchbohrt statt seinen Arm. Vielleicht hätte ihn der andere auch getroffen, aber der eine hätte seine Aufgabe erfüllt. Ein Pfeil aus den Zwei Flüssen wäre nicht so leicht abgelenkt worden.
    Cairhiener und Tairener scharten sich um ihn, als er abstieg, sie alle wollten ihm helfen, was aber unnötig war. Er zog das Gürtelmesser, aber Camaille nahm es ihm ab und schnitt energisch in den Pfeilschaft, sodass sie ihn sauber direkt oberhalb der Haut abbrechen konnte. Das schickte einen durchdringenden Schmerz durch den Arm. Es schien sie nicht zu stören, dass sie sich die Finger blutig machte; sie zog bloß ein Taschentuch mit Spitzenbesatz aus dem Ärmel, das ein helleres Grün aufwies, als für Cairhiener üblich war, wischte sie ab und begutachtete das Ende des Schafts, der aus seinem Arm ragte, um sich zu vergewissern, dass da keine Splitter herausragten.
    Auch die Bannergeneralin war von ihrem Braunen gestiegen und blickte finster. »Mein Blick wurde gesenkt, weil Ihr verletzt wurdet, mein Lord. Ich habe gehört, dass die Verbrechensrate in letzter Zeit gestiegen ist, Brandstiftung, Räuber, die töten, obwohl es unnötig ist, Morde, die grundlos verübt werden. Ich hätte Euch besser beschützen sollen.«
    »Beißt die

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