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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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auch als Terʹangreal, allerdings hatte Elayne vor dem Beginn ihrer Schwangerschaft - die solche Studien unterbrochen hatte - nicht herausfinden können, was genau man damit machen konnte.
    »Warum fasziniert dich das Ding nur so?«, fragte Elayne. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihre Schwester so von diesem Messer fasziniert sah.
    Aviendha zuckte zusammen und blinzelte den Dolch in ihren Händen an. Die Eisenklinge - zumindest sah sie wie Eisen aus und fühlte sich auch beinahe so an - war niemals geschärft worden, soweit Elayne das wusste, und sie war etwas länger als ihre Handfläche, wenn auch ziemlich breit. Selbst die Spitze war zu stumpf, um damit zustechen zu können. »Ich wollte ihn dir geben, aber du hast nie ein Wort darüber verloren, also glaubte ich, ich würde mich vielleicht irren, und dann hätten wir alle gedacht, du wärst sicher, jedenfalls vor einigen Gefahren, obwohl das nicht der Fall ist. Also entschied ich, ihn zu behalten. Wenn ich Recht habe, hätte ich so wenigstens dich beschützen können, und wenn ich mich täusche, macht es auch keinen Unterschied.«
    Elayne schüttelte den handtuchumwickelten Kopf. »Womit denn Recht? Wovon redest du?«
    »Na hiervon.« Aviendha hielt den Dolch hoch. »Ich glaube, wenn man diesen Dolch besitzt, kann einen der Schatten nicht sehen. Weder die Augenlosen noch die Schattenverzerrten, vielleicht sogar nicht einmal der Blattquäler. Aber ich muss mich da irren, wenn du es nicht sehen kannst.«
    Sephanie keuchte und hielt mit der Arbeit inne, bis Essande eine leise Zurechtweisung murmelte. Essande war zu alt, um sich durch die bloße Erwähnung des Schattens einschüchtern zu lassen. Oder von den meisten anderen Dingen, was das anging.
    Elayne starrte Aviendha an. Sie hatte versucht, sie in der Herstellung von Terʹangrealen zu unterrichten, aber ihre Schwester hatte darin nicht das geringste Geschick. Aber vielleicht hatte sie ja eine andere Fähigkeit, die man vielleicht sogar als Talent bezeichnen konnte. »Komm mit«, sagte sie, nahm Aviendha am Arm und zerrte sie beinahe aus dem Ankleidezimmer. Essande folgte protestierend, während Sephanie sich bemühte, Aviendhas Kleid im Laufen zuzumachen.
    In dem größeren der beiden Wohnzimmer loderten ordentliche Feuer in beiden Kaminen, und wenn die Luft vielleicht auch nicht so warm wie im Ankleidezimmer war, war es dennoch angenehm. An dem Tisch mit dem Wellenmuster an seiner Kante und den Stühlen mit der niedrigen Lehne in der Mitte des weiß gefliesten Bodens nahmen sie und Aviendha die meisten ihrer Mahlzeiten ein. An dem einen Ende des Tisches stapelten sich mehrere in Leder gebundene Bücher aus der Hofbibliothek; historische Chroniken über Andor und Geschichtensammlungen. Die Kandelaber sorgten für ein gutes Licht, und hier lasen sie oft abends.
    Aber wichtiger war der lange Seitentisch an der dunkel getäfelten Wand. Er war mit Terʹangrealen aus der Kiste voll gestellt, die die Kusinen in Ebou Dar versteckt gehabt hatten, Becher und Schalen, Statuetten und Tonfiguren, Juwelen, alle möglichen Gegenstände. Die meisten sahen ganz normal aus, wenn man vielleicht von dem oft seltsamen Design absah, aber selbst die am zerbrechlichsten wirkenden konnten nicht zerbrochen werden, und einige waren schwerer oder leichter, als sie aussahen. Elayne konnte sie nicht länger auf Erfolg versprechende Weise studieren - da war zwar Mins Versicherung, dass ihre Kinder nicht verletzt werden konnten, aber da ihre Kontrolle der Macht so unberechenbar war, bestand die nicht zu unterschätzende Möglichkeit, dass sie sich selbst schadete -, aber sie wechselte das Sortiment auf dem Tisch jeden Tag aus, holte zufällig ausgesuchte Stücke aus den Körben in dem Tresorraum ihres Gemachs, nur damit sie sie ansehen und darüber nachdenken konnte, was sie vor Beginn ihrer Schwangerschaft über sie herausbekommen hatte. Nicht, dass sie viel herausbekommen hätte - gut, sie hatte gar nichts herausbekommen -, aber sie konnte über sie nachdenken. Man musste sich keine Sorgen machen, dass etwas gestohlen wurde. Reene hatte die meisten Unehrlichen aus der Dienerschaft herausgesiebt, wenn nicht sogar alle, und die allgegenwärtigen Wachen an der Tür sorgten für den Rest.
    Die Lippen zu einem missbilligendem Strich verzogen, machte Essande mit Elaynes Knöpfen weiter - man zog sich im Ankleidezimmer an, wie es sich gehörte, und nicht hier draußen, wo jeden Augenblick jemand hereinplatzen konnte. Sephanie mühte sich

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