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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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errötete aufgebracht, als zwei Aielfrauen den Raum betraten, und es waren keine beliebigen Aiel. Nadere, blond und fast so groß und breit wie ein Mann, war eine Weise Frau, die unter den Goshien über eine beträchtliche Autorität verfügte, und Dorindha, in deren langen roten Haaren sich weiße Strähnen abzeichneten, war die Ehefrau von Bael, dem Clanhäuptling der Goshien; allerdings verdankte sie ihre Macht eigentlich ihrer Position als Dachherrin der Rauchquellenfeste, der größten Festung des Clans. Sie war diejenige gewesen, die gesprochen hatte.
    »Ich grüße Euch, Dorindha«, sagte Elayne. »Ich grüße Euch, Nadere. Warum holt ihr Aviendha fort?«
    »Ihr habt gesagt, ich könnte bei Elayne bleiben und dabei helfen, ihr den Rücken freizuhalten«, protestierte Aviendha.
    »Das habt Ihr, Dorindha.« Elayne griff nach der Hand ihrer Schwester, und Aviendha erwiderte den Druck. »Ihr und auch die Weisen Frauen.«
    Armreifen aus Gold und Elfenbein klapperten, als Dorindha ihr dunkles Schultertuch zurechtrückte. »Wie viele braucht Ihr, damit Euer Rücken gedeckt ist, Elayne?«, fragte sie trocken. »Ihr habt ungefähr hundert oder sogar noch mehr, die sich allein diesem Schutz verschworen haben, und jede ist so hart wie eine Vax Dareis Mai.« Ein Lächeln ließ die Fältchen in ihren Augenwinkeln tiefer erscheinen. »Ich glaube, diese Frauen vor der Tür wollten, dass wir vor dem Eintreten unsere Gürtelmesser abgeben.«
    Nadere berührte den Horngriff ihres Messers, in ihren grünen Augen flackerte ein wildes Leuchten, obwohl es unwahrscheinlich war, dass die Leibwache so etwas verlangt hatte. Selbst Birgitte, die jeden für verdächtig hielt, wenn es um Elaynes Sicherheit ging, konnte bei den Aiel keine Gefahr erkennen, und Elayne hatte verschiedene Verpflichtungen akzeptiert, als sie und Aviendha einander adoptiert hatten. Weise Frauen, die an der Zeremonie teilgenommen hatten - so wie Nadere - konnten sich im Palast zu jeder Zeit frei bewegen. Das war eine der Verpflichtungen. Was nun Dorindha anging, sie machte einen gebieterischen Eindruck - wenn auch auf eine leise, stille Art -, dass es unvorstellbar erschien, jemand könnte ihr den Weg versperren.
    »Deine Ausbildung ist zu lange unterbrochen worden, Aviendha«, sagte Nadere fest. »Geh und zieh dir anständige Kleidung an.«
    »Aber ich lerne so viel von Elayne, Nadere. Gewebe, die selbst euch unbekannt sind. Ich glaube, ich kann es im Dreifachen Land regnen lassen! Und erst heute haben wir erfahren, dass…«
    »Was auch immer du gelernt haben magst«, wurde sie scharf von Nadere unterbrochen, »anscheinend hast du genauso viel wieder verlernt. Wie die Tatsache, dass du noch immer ein Lehrling bist. Die Macht gehört zu dem Geringsten, in dem sich eine Weise Frau auskennen muss, sonst wären ja nur jene, die die Macht lenken können, Weise Frauen. Jetzt geh und zieh dich um, und danke deinem Glück, dass ich dich nicht nackt zurückkehren lasse, damit du eine Tracht Prügel bekommst. Die Zelte werden in diesem Augenblick abgebaut, und wenn sich die Abreise des Clans verzögert, dann wirst du mit dem Riemen Bekanntschaft machen.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ließ Aviendha Elaynes Hand los und rannte aus dem Zimmer, prallte dabei gegen Naris, die stolperte und beinahe das große, mit einem Tuch bedeckte Tablett hätte fallen lassen, das sie trug. Nach einer schnellen Geste Essandes eilte Sephanie hinter Aviendha her. Beim Anblick der Aiel machte Naris große Augen, aber Essande schalt sie dafür, so lange gebraucht zu haben, und befahl ihr, das Essen aufzutragen. Die junge Zofe gehorchte eilig und murmelte dabei Entschuldigungen.
    Auch Elayne wollte hinter Aviendha herrennen, um noch jeden Augenblick mit ihr ihrer Erinnerung einzuprägen, aber Naderes Worte hielten sie davon ab. »Ihr verlasst Caemlyn, Dorindha? Wo zieht ihr hin?« So sehr Elayne die Aiel auch mochte, sie wollte nicht, dass sie im Land umherzogen. So heikel wie die Situation war, waren sie bereits ein Problem, wenn sie ihr Lager verließen, um zu jagen oder zu handeln.
    »Wir verlassen Andor, Elayne. In ein paar Stunden werden wir weit jenseits Eurer Grenzen sein. Wohin wir gehen, das müsst Ihr den Carʹaʹcarn fragen.«
    Nadere hatte sich zum Tisch begeben, um sich genau anzusehen, was Naris dort herrichtete, und die Zofe fing so an zu zittern, dass sie um ein Haar mehr als nur ein Gericht hätte fallen lassen. »Das sieht gut aus, aber einige der Kräuter erkenne ich

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