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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sich, und sein Schritt geriet ins Zögern, wurde dann aber so schnell, dass er in der Tür gegen Birgitte stieß. Ohne sich zu entschuldigen, eilte er weiter, und sie blickte ihm stirnrunzelnd nach - der Bund verriet Ärger, der schnell unterdrückt wurde, und Ungeduld, die es nicht wurde -, bevor sie die Tür hinter sich schloss und sich neben Elaynes Stuhl stellte, wo sie eine Hand auf die Rückenlehne legte. Ihr dicker Zopf war nicht so ordentlich geflochten wie sonst, wenn sie ihn zum Trocknen geöffnet hatte, aber die Uniform des Generalhauptmanns stand ihr. In den Stiefeln überragte sie Gomaisen, und sie hatte eine gebieterische Ausstrahlung, wenn sie es darauf anlegte. Die Söldner entrichteten ihr eine kleine Verbeugung, respektvoll, aber keineswegs unterwürfig. Welche Einwände sie auch immer anfangs gegen sie gehabt haben mochten, nur wenige von denen, die sie bei der Arbeit mit dem Bogen beobachtet oder gesehen hatten, wie sie sich dem Feind stellte, hegten sie immer noch.
    »Ihr sprecht, als würdet Ihr Hauptmann Mellar kennen, Hauptmann Bakuvun.« Elayne legte nur einen Hauch von Neugier in ihren Tonfall. Birgitte versuchte Zuversicht in den Bund zu legen, damit er ihrer Miene entsprach, aber es schlichen sich wieder Misstrauen und Sorge hinein. Und eine allgegenwärtige Müdigkeit. Elayne spannte die Kiefermuskeln an, um gegen ein Gähnen anzukämpfen. Birgitte musste sich ausruhen.
    »Ich bin ihm ein paar Mal zuvor begegnet, meine Lady«, erwiderte der Domani vorsichtig. »Nicht mehr als höchstens dreimal, würde ich sagen. Ja, bestimmt nicht öfters.« Er legte den Kopf schief und betrachtete sie beinahe von der Seite.
    »Euch ist bekannt, dass er sich in der Vergangenheit in meinem Handwerk betätigt hat?«
    »Er hat nicht versucht, diese Tatsache zu verbergen, Hauptmann«, sagte sie, als würde sie das Thema langweilen. Hätte er etwas Interessantes angedeutet, hätte sie vielleicht dafür gesorgt, ihn allein zu sprechen, aber eine nachdrückliche Befragung war das Risiko nicht wert, dass Mellar entdeckte, dass Fragen gestellt wurden. Möglicherweise ergriff er dann die Flucht, bevor sie erfahren konnte, was sie wissen wollte.
    »Brauchen wir die Aes Sedai wirklich, meine Lady?«, fragte Bakuvun. »Die anderen Aes Sedai«, fügte er nach einem Blick auf ihren Großen Schlangenring hinzu. Er streckte den Silberbecher aus, und eine der Dienerinnen schoss heran, um nachzuschenken. Beide waren hübsche Frauen, vielleicht nicht die beste Wahl, aber Reene stand nicht viel Auswahl zur Verfügung; die meisten Dienerinnen waren entweder blutjung oder alt und nicht mehr so flink, wie sie einst waren. »Die ganze Zeit, die wir hier sind, haben sie nichts anderes getan, als uns Ehrfurcht vor der Macht und dem Arm der Weißen Burg einflößen zu wollen. Ich respektiere die Aes Sedai so sehr wie jeder andere Mann auch, ja, das tue ich in der Tat, aber wenn Ihr mir verzeihen wollt, es wird ermüdend, wenn sie versuchen, einen Mann einzuschüchtern. Ich schwöre, das wird es, meine Lady.«
    »Ein weiser Mann hat stets Ehrfurcht vor der Burg«, sagte Sareitha ruhig und richtete die Stola mit den braunen Fransen, möglicherweise um Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Ihr dunkelhäutiges, rechteckiges Gesicht ließ die Alterslosigkeit noch vermissen, und sie gab zu, dass sie sich danach sehnte.
    »Nur Narren verspüren keine Ehrfurcht vor der Burg«, schloss sich Careane Sareitha unverzüglich an. Die Grüne war eine große Frau, mit Schultern so breit wie die der meisten Männer, und brauchte keine Gesten. Ihr kupferfarbenes Gesicht verkündete genau wie der Ring an ihrem rechten Zeigefinger jedem, der wusste, wonach er Ausschau halten musste, was sie war.
    »Wie ich gehört habe«, sagte Gomaisen dunkel, »wird Tar Valon belagert. Mir wurde berichtet, dass die Weiße Burg gespalten ist und zwei Amyrlins hat. Ich habe sogar gehört, dass die Burg selbst von den Schwarzen Ajah gehalten wird.« Er war ein tapferer Mann, um dieses Gerücht gegenüber Aes Sedai zu erwähnen, aber er zuckte dennoch zusammen, als er es sagte. Zuckte zusammen und fuhr sofort fort. »Wovor sollen wir Eurer Ansicht nach also Ehrfurcht empfinden?«
    »Glaubt nicht alles, was Ihr hört, Hauptmann Gomaisen.«
    Sareithas Stimme war gelassen, eine Frau, die eine unwiderrufliche Tatsache verkündete. »Die Wahrheit hat mehr Nuancen, als Ihr vielleicht glaubt, und Entfernung verzerrt die Wahrheit oft in etwas, das sich sehr von den Fakten

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