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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Fäusten. Sie würde ihrer Wut nicht nachgeben. Sie würde es nicht tun! »Ich werde unsere Vereinbarungen von euch einfordern«, sagte sie kalt. Nun, wenigstens tobte sie nicht. »Ihr werdet das bezahlt bekommen, für das ihr unterschrieben habt, einschließlich der üblichen Siegesprämie, nachdem ich den Thron errungen habe, aber keinen Kupferpfennig mehr. Solltet ihr versuchen, einen Rückzieher zu machen, gehe ich davon aus, dass ihr mich verratet und zu Arymilla überlauft, und in diesem Fall werde ich euch und eure Kompanien verhaften und ohne Schwerter und Pferde vor die Tore bringen lassen.« Die Dienerin, die Cordwyns Weinbecher schon wieder auffüllte, kreischte plötzlich auf und wich sich den Oberschenkel reibend von ihm weg. Die Wut, die Elayne kontrolliert hatte, brach sich glühend heiß ihre Bahn. »Und sollte es einer von euch noch einmal wagen, eine meiner Frauen zu betatschen, wird man ihn und seine Kompanie ohne Schwerter, Pferde oder Stiefel hinauswerfen! Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    »Überaus verständlich, meine Lady.« Bakuvuns Stimme war unverkennbar frostig, sein breiter Mund sehr schmal.
    »Überaus verständlich. Und nun, da unsere… Diskussion… beendet scheint, dürfen wir uns zurückziehen?«
    »Denkt sorgfältig nach«, sagte Sareitha plötzlich. »Wird die Weiße Burg eine Aes Sedai auf dem Löwenthron sehen wollen oder eine Närrin wie Arymilla Marne?«
    »Zählt die Aes Sedai in diesem Palast«, fügte Careane hinzu. »Zählt die Aes Sedai in Caemlyn. In Arymillas Lager halten sich keine auf. Zählt und entscheidet, wo die Gunst der Weißen Burg liegt.«
    »Zählt«, sagte Sareitha, »und ruft euch in Erinnerung, dass das Missfallen der Weißen Burg verhängnisvoll sein kann.«
    Es war nur schwer zu glauben, dass eine von ihnen eine Schwarze Ajah war, und doch musste es so sein. Solange es nicht Merilille war. Elayne hoffte, dass das nicht der Fall war. Sie mochte Merilille. Andererseits mochte sie auch Careane und Sareitha. Nicht so sehr wie Merilille, das sicher nicht, aber sie fand sie sympathisch. Aber sie konnte es drehen, wie sie wollte, eine Frau, die sie mochte, war eine Schattenfreundin und damit bereits zum Tode verurteilt.
    Nachdem die Söldner gegangen waren, mit hastigen Ehrenbezeugungen, und Frau Harfor die Dienerinnen mit den Resten des Weins fortgeschickt hatte, beugte sich Elayne auf ihrem Stuhl vor und seufzte. »Ich habe das sehr schlecht geregelt, oder?«
    »Söldner brauchen eine harte Hand an den Zügeln«, erwiderte Birgitte, doch in ihrem Bund lagen Zweifel. Zweifel und Sorge.
    »Falls mir die Bemerkung gestattet ist, meine Lady«, sagte Norry mit seiner trockenen Stimme, »ich wüsste wirklich nicht, was Ihr anders hättet machen können. Milde hätte sie nur dazu ermutigt, weitere Forderungen zu stellen.« Er war so ruhig gewesen, dass Elayne seine Anwesenheit fast schon vergessen hatte. So wie er die Welt blinzelnd betrachtete, ähnelte er einem watenden Vogel, der sich fragte, wo das Wasser geblieben war. Im Gegensatz zu Frau Harfors pingeliger Ordentlichkeit war sein Wappenrock mit Tintenflecken beschmiert, genau wie seine Finger. Elayne betrachtete die Ledermappe in seinen Händen mit regelrechtem Widerwillen.
    »Sareitha, Careane, würdet ihr uns bitte allein lassen?«, sagte sie. Sie zögerten unverkennbar, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich zu verneigen und wie Schwäne aus dem Zimmer zu rauschen. »Und ihr beiden auch«, fügte sie über die Schulter an die beiden Gardistinnen gerichtet hinzu. Sie zuckten nicht einmal mit der Wimper!
    »Raus!«, fauchte Birgitte und riss den Kopf so schnell in ihre Richtung, dass der Zopf pendelte. »Sofort!« Sieh an, bei ihr sprangen sie! Sie eilten so schnell zur Tür, dass sie sich genauso gut im Laufschritt hätten bewegen können!
    Elayne schaute ihnen finster hinterher. »Soll man mich doch zu Asche verbrennen, ich will keine schlechten Neuigkeiten hören, heute nicht. Ich will nicht wissen, wie viele von den Nahrungsmitteln aus Illian und Tear bereits bei der Ankunft verdorben sind. Ich will nichts über Brandstiftungen oder von Getreidekäfern schwarzem Mehl hören, oder von Abwasserkanälen, in denen sich die Ratten schneller vermehren, als man sie umbringen kann, und von Fliegenschwärmen, die so dicht sind, dass man glauben könnte, Caemlyn sei ein dreckiger Stall. Ich will zur Abwechslung mal verdammt gute Neuigkeiten hören!« Verflucht, das klang trotzigl Und um

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