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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Silber überzogen. Er würde im Sonnenlicht meilenweit zu sehen sein. »Sie muss!«
    »Der Prophet sagt, sie werden es nicht tun«, warf Aram ein, und zwar keineswegs leise, trieb seinen langbeinigen Grauen an Trabers Seite. Der Messingwolfsknauf seines Schwertes ragte über der Schulter seines grün gestreiften Mantels empor. Einst hatte er scheinbar zu gut für einen Mann ausgesehen, aber jetzt wurde sein Gesicht jeden Tag grimmiger. Er machte einen abgezehrten Eindruck, seine Augen wirkten eingesunken und sein Mund verkniffen. »Der Prophet sagt, entweder das oder es ist eine Falle. Er sagt, wir sollten den Seanchanern nicht vertrauen.«
    Perrin schwieg, aber er verspürte selbst Ärger in sich aufsteigen, auf sich selbst und auf den ehemaligen Kesselflicker. Balwer hatte ihn darüber informiert, dass Aram Zeit mit Masema verbrachte, aber es war unnötig erschienen, dem Mann zu sagen, Masema nicht alles wissen zu lassen, was Perrin tat. Man konnte kein Ei zurück in die Schale packen, aber in Zukunft würde er schlauer sein. Ein Handwerker sollte sein Werkzeug kennen und es nicht so benutzen, dass es zerbrach. Das Gleiche galt für Menschen. Was Masema anging, zweifellos befürchtete er, dass sie jemanden treffen würden, der wusste, dass sich der Prophet selbst mit den Seanchanern abgab.
    Sie stellten eine große Gruppe dar, auch wenn die meisten hier zwischen den Bäumen bleiben würden. Fünfzig von Berelains Geflügelten Wachen in ihren roten Helmen und roten Brustharnischen, an deren mit Stahlspitzen versehenen Lanzen rote Wimpel flatterten, saßen hinter dem Goldenen Falken auf blauem Grund von Mayene zu Pferd. Neben ihnen saßen fünfzig Ghealdaner mit polierten Brustharnischen und dunkelgrünen konischen Helmen hinter Ghealdans drei silbernen Sternen auf rotem Grund. Die Wimpel an ihren Lanzen waren grün. Sie machten einen mutigen Eindruck, und doch waren sie alle zusammen nicht einmal annähernd so tödlich wie Jur Grady mit seinem von den Elementen verwittertem Bauerngesicht, selbst wenn sie ihn in seinem einfachen schwarzen Mantel mit dem angesteckten silbernen Schwert am hohen Kragen schlicht aussehen ließen. Er wusste es, egal ob sie es taten oder nicht, und er stand mit der Gelassenheit eines Mannes neben seinem braunen Wallach, der sich vor seinem Tagwerk ausruhte.
    Im Gegensatz dazu hüpften Leof Torfinn und Tod alʹCaar, die einzigen anderen Männer von den Zwei Flüssen, trotz der langen Wartezeit beinahe auf den Sätteln auf und ab vor Aufregung. Vielleicht hätte es ihr Vergnügen etwas gedämpft, wenn sie gewusst hätten, dass sie größtenteils deswegen ausgesucht worden waren, weil sie noch mit am besten in die geliehenen Mäntel aus dunkler, fein gewebter grüner Wolle hineinpassten. Leof hielt Perrins Rotes Wolfskopfbanner, Tod den Roten Adler von Manetheren; beide flatterten an Stäben, die etwas länger als die Lanzen waren. Sie hatten sich beinahe darum geprügelt, wer welches tragen durfte. Perrin hoffte, dass sie es getan hatten, weil keiner den Wolfskopf tragen wollte. Leof schaute durchaus glücklich aus. Tod sah ekstatisch aus. Natürlich hatte er nicht die geringste Ahnung, warum Perrin das Ding mitgenommen hatte. Aber bei jedem Handel musste man den anderen Burschen Glauben machen, dass er einen Vorteil errang und etwas bekam, wie Mats Vater oft gesagt hatte. Farben wirbelten in Perrins Kopf, und einen kurzen Augenblick lang glaubte er Mat zu sehen, der mit einer kleinen dunkelhäutigen Frau sprach. Er schüttelte das Bild ab. Hier und jetzt, heute, das war alles, was zählte. Faile war alles, was zählte.
    »Sie werden kommen«, fauchte Arganda Aram als Antwort zu, obwohl er durch die drei Stangen seines Helmes blickte, als erwartete er eine Herausforderung.
    »Und wenn doch nicht?«, wollte Gallenne wissen. Sein eines Auge blickte genauso wild wie Argandas beide. Sein rot lackierter Harnisch war nicht viel besser als Argandas silberner. So gut wie unmöglich, sie dazu zu überreden, sie in einem matten Farbton zu lackieren. »Was, wenn es eine Falle ist?« Arganda knurrte nur, es klang fast wie das kehlige Knurren eines Wolfes. Der Mann war am Ende seiner Geduld.
    Der Wind trug den Geruch von Pferden nur Augenblicke früher heran, bevor Perrins Ohren das erste Trillern der Blaumeisen vernahmen, viel zu weit entfernt, dass es einer der anderen hören konnte. Sie kamen von den Bäumen, die die Wiese flankierten. Zahlenmäßig starke Gruppen von Männern, möglicherweise mit

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