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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Berelain stolz.
    »Und das werde ich mit meinem letzten Atemzug verteidigen.«
    »Ich bin nicht hergekommen, um über die Prophezeiungen oder Falkenflügel oder eure Kaiserin zu sprechen«, sagte Perrin gereizt. Zum zweiten Mal in wenigen Augenblicken versuchten diese Farben in seinem Kopf zu verschmelzen, nur um auseinander getrieben zu werden. Er hatte keine Zeit dafür. Der Wolfskönig? Springer hätte das zum Lachen gereizt, soweit ein Wolf darüber hätte lachen können. Jeder Wolf hätte das. Trotzdem verspürte er ein Frösteln. Ihm war nicht klar gewesen, dass er in den Prophezeiungen erwähnt wurde. Und sein Hammer war ein Vorbote der Letzten Schlacht? Aber nichts davon spielte eine Rolle. Nur Faile. Und was auch immer nötig war, um sie zu befreien. »Die Vereinbarung für dieses Treffen besagte nicht mehr als dreißig Mann in jeder Gruppe, aber ihr habt zu beiden Seiten Männer im Wald. Viele Männer.«
    »Genau wie Ihr«, sagte Mishima mit einem Grinsen, das von der weißen Narbe verzerrt wurde, die bis zu seinem Mundwinkel reichte. »Sonst wüsstet Ihr nichts von unseren.« Sein Akzent war noch schlimmer.
    Perrin hielt den Blick auf die Bannergeneralin gerichtet.
    »Solange beide bleiben, kann es zu Zwischenfällen kommen. Ich will keine Zwischenfälle. Ich will meine Frau von den Shaido zurück.«
    »Und was schlagt Ihr vor, wie sollen wir Zwischenfälle vermeiden?«, sagte Mishima und zupfte gemächlich an seinen Zügeln herum. Er klang, als sei diese Frage nicht dringend. Anscheinend war Tylee damit zufrieden, ihm das Reden zu überlassen, während sie Perrins Reaktionen beobachtete. »Sollen wir Euch trauen und unsere Männer als Erste rauskommen lassen, oder vertraut Ihr uns, wenn wir Euch bitten, dass Ihr Euch zuerst zurückzieht? ›Ganz oben sind die Wege mit Dolchen gepflasterte Da bleibt nicht viel Platz für Vertrauen. Sicher, wir könnten unseren Männern beide gleichzeitig den Befehl zum Rückzug geben, aber eine Seite könnte betrügen.«
    Perrin schüttelte den Kopf. »Ihr werdet mir vertrauen müssen, Bannergeneralin. Ich habe keinen Grund, Euch anzugreifen oder gefangen nehmen zu wollen, aber jeden Grund, es nicht zu tun. Bei Euch kann ich mir da nicht so sicher sein. Ihr könntet glauben, dass die Gefangennahme der Ersten von Mayene schon einen kleinen Verrat wert ist.«
    Berelain lachte leise. Es war Zeit für den Ast. Nicht um die Seanchaner als Erste aus dem Wald zu zwingen, sondern um sie davon zu überzeugen, dass sie brauchten, was er anzubieten hatte. Er stellte den Ast auf dem Sattel aufrecht vor sich hin.
    »Ich gehe davon aus, dass Eure Männer vermutlich gute Soldaten sind. Meine Männer sind keine Soldaten, auch wenn sie gegen Trollocs und Shaido gekämpft und sich gegen beide gut bewährt haben.« Er fasste den Ast unten an der Basis und hielt ihn hoch über den Kopf, die geschälten Seiten oben und in beide Seiten gerichtet. »Aber sie sind es gewohnt, Löwen und Leoparden und Bergkatzen zu jagen, die aus den Bergen kommen, um unsere Herden zu jagen, genau wie Wildeber und Bären, Tiere die sich wehren, in Wäldern, die sich nicht sehr von denen hier unterscheiden.«
    Der Ast wollte aus dem Griff seines Panzerhandschuhs ausbrechen, als zwei von der Spanne eines Herzschlages getrennte Einschläge seinen Arm erzittern ließen. Er senkte den Ast, um zwei Pfeile zu präsentieren; ihre dreieckigen Spitzen hatten das harte Holz auf beiden Seiten durchschlagen. Dreihundert Schritte waren eine lange Distanz für so ein Ziel, aber er hatte Jondyn Barran und Jori Congar als Schützen ausgesucht. Sie waren die besten, die er hatte.
    »Sollte es soweit kommen, werden Eure Männer nicht einmal sehen, was sie tötet, und diese Rüstungen werden gegen einen Langbogen von den zwei Flüssen nicht viel ausrichten. Ich hoffe, es wird nicht dazu kommen.« Er schleuderte den Ast mit seiner ganzen Kraft in die Luft.
    »Bei meinen Augen!«, knurrte Mishima, seine Hand griff nach dem Schwert, während er zugleich versuchte, den Braunen zurückzutreiben und Perrin und den Ast im Auge zu behalten. Sein Helm fiel vom Sattel ins Gras.
    Die Bannergeneralin machte keine Anstalten, nach dem Schwert zu greifen, allerdings versuchte auch sie, Perrin und den Ast zu beobachten. Jedenfalls im ersten Augenblick. Dann folgte ihr Blick allein dem Ast, der immer höher stieg, bis er genau zwischen ihnen hundert Fuß in der Luft hing. Plötzlich hüllte ihn ein Feuerball ein, der so intensiv war, dass Perrin die

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