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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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seiner Hand, verzog das Gesicht und versteckte sie hinter dem Rücken.
    »Wird sie wieder gesund?«, fragte Cathie.
    Harrison nickte erneut. »Ich habe gestern mit Emily Jean telefoniert. Sie sollte wieder auf die Beine kommen.«
    »Gott sei Dank.«
    »Wir sind alle froh«, sagte Harrison. »Emily Jean ist ganz vernarrt in sie.« Plötzlich schien sich seine Stimmung aufzuhellen. »Aber das Ganze hat auch eine gute Seite, denn nur deswegen haben wir das Vergnügen, Janet eine Woche oder so bei uns zu haben.« Er hob das Glas, als wollte er ihr zuprosten, und trank einen Schluck.
    »Danke«, sagte Janet. »Also, ich muss mal meine Sachen abstellen. Schön, Sie kennengelernt zu haben.«
    »Ebenso«, sagte Steve.
    »Bis später«, sagte Cathie.
    Sie lächelte Harrison an und wandte sich ab.
    Janet schaffte es in die kühle, frische Luft im Innenhof, als sie dem Nächsten begegnete.
    »Ich glaube nicht, dass wir uns schon kennen.« Das Lächeln des jungen Mannes war zu freundlich, sein Hemd stand zu weit offen, seine Brust war mit zu vielen Goldkettchen geschmückt. »Ich bin Brian Baker, und Sie?«
    »Janet.«
    »Hallo, Janet.« Er schüttelte herzlich ihre Hand. »Was für eine Freude, Sie kennenzulernen.« Ohne ihre Hand loszulassen, beäugte er den Ausschnitt ihres Rehlederhemds. »Oder soll ich Sie lieber Pocahontas nennen?«
    »Janet ist in Ordnung.«
    »Ich habe beschlossen, mich nicht zu verkleiden«, sagte er, noch immer ihre Hand haltend. »Ich stehe nicht auf so einen Blödsinn.«
    Blödsinn? Vielen Dank, Kumpel.
    »Offenes Hemd, Goldkettchen«, sagte Janet, »ich dachte, Sie wären als schmieriger Filmproduzent verkleidet.«
    Er stieß ein raues Lachen aus.
    Janet zog ihre Hand weg und nahm die Weinflasche aus der Tüte. »Sind Sie Lehrer?«, fragte sie.
    »Ich denke oft, dass ich mich mal am Unterrichten versuchen könnte. Es könnte Spaß machen, junge Geister zu formen. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Danke, ich hab die Flasche zu Hause schon aufgemacht.«
    »Sie sehen scharf aus.«
    »Danke.«
    »Darf ich Sie Squaw Scharfe Schnecke nennen?«
    Wirklich charmant.
    Sie zog einen Plastikbecher von einem Stapel. »Wie wär’s mit Janet?«, schlug sie vor. Während sie sich den Burgunder einschenkte, fragte sie: »Sind Sie mit einer Leh rerin hier?«
    »Ich bin mit einer guten Freundin gekommen, Eve Tunis. Sie läuft irgendwo rum und flirtet. Natürlich haben wir nichts miteinander. Sie hat mich nur gebeten, sie zu begleiten, weil wir so enge Freunde sind und sie es hasst, allein irgendwo aufzutauchen.«
    » Sind Sie im Showbusiness?«, fragte Janet.
    »Ich bekenne mich schuldig. Ich bin Schauspieler.«
    Wie überraschend.
    Er legte einen Arm um Janets Schultern. »Sagen Sie mal …« Sein Mund war zu nah. Sie konnte seinen Atem auf den Lippen spüren. Er roch nach Zwiebeln. »Sind Sie allein hier?«
    Weil sie hinter sich einen Aufruhr hörte, drehte Janet sich um. Ein Mann in Kettenhemd und Rüstung durchquerte das Wohnzimmer. Das Visier seines Helms war heruntergeklappt. Dale ging an seiner Seite und hielt seinen Arm. Pflanzenteile baumelten von ihrem Haar und dem Kleid herab.
    »Platz da!«, rief der Ritter mit tiefer, kräftiger Stimme. »Macht Platz für den Geist des guten Königs Hamlet, der so jung ermordet wurde. Macht Platz, macht Platz!« Er drängte sich durch die Menge, und in seinem Kielwasser wurde gelacht und gescherzt. »Tretet zur Seite, holde Dame. Der gute König Hamlet hat ein Rendezvous. Macht Platz, macht Platz!«
    Im Innenhof klappte er sein Visier hoch. Er hatte ein auffällig attraktives Gesicht.
    Rock Hudson als King Hamlet.
    »Janet«, sagte Dale, »ich möchte dir meinen Mann Ronald vorstellen.«
    »Hallo«, sagte Janet. »Freut mich.«
    »Janet und ich haben gerade über das Kino geredet. Mein Name ist Brian. Brian Baker, und Sie sind …?«
    »Ronald Harvey. Das ist meine Frau Dale.«
    »Freut mich sehr, Sie beide kennenzulernen«, sagte Baker.
    »Kann es sein, dass ich Sie letzte Woche in einem Werbespot gesehen habe?«, fragte Dale.
    Er sah sie überrascht an. »Ja, vielleicht.«
    »Für ein Deospray?«
    »Ja, genau! Sie haben wirklich meinen Spot gesehen?«
    »Und Ihren wunderbaren Körper. Aber es ist kühl hier draußen. Warum gehen wir nicht rein, und Sie erzählen mir alles darüber?«
    »Gute Idee.« Er sah Janet an. »Kommen Sie?«
    »Ich glaube, ich bleibe hier draußen an der frischen Luft.«
    »Drinnen ist es doch viel gemütlicher.«
    »Gehen Sie ruhig rein.«
    »Wir

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