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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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Hände gefallen sein, wollte ich mich übergeben.
    Ich glaube das nicht , bekundete Triss nach einer langen Pause. Wenn sie so eine Organisation im Rücken gehabt hätte, dann hätte es wohl erheblich weniger Chaos gegeben und viel weniger Leichen, die einfach irgendwo liegen, wo sie gefunden werden können. Das ist in Anbetracht der Umstände wirklich schlampige Arbeit.
    Sie bewegt sich wie jemand, der unter Kelso und Kaman gelernt hat , fügte ich hinzu, was darauf hindeutet, dass sie kein unbekanntes Talent ist, das zufällig über einen Finsterling gestolpert ist, als es einen Vertrauten herbeibeschworen hat.
    Bestimmt nicht.
    Ich gehe nur sämtliche Möglichkeiten durch, Partner. Damit müsste ihr Name auf den Steckbriefen stehen, zusammen mit denen der übrigen Klingen, die dem Untergang des Tempels entronnen, aber nicht zum Sohn des Himmels übergelaufen sind.
    Auch wenn ich sie über die Jahre seltener zu sehen bekommen hatte, musste ich doch nur die Augen schließen, um mir besagte Plakate bildhaft in Erinnerung zu rufen   – die Dinger hatten sich in meine Seele eingebrannt.
    Mal sehen. Lassen wir mich, Loris, Jax, Siri und Kaman raus, bleiben noch fünf Meister, alle höchstwahrscheinlich tot und alle viel zu alt für unser Mädchen.
    Genau wie die Gesellen.
    Damit blieben noch ungefähr ein Dutzend Namen. Rechneten wir die Jungen heraus, blieben noch fünf im passenden Alter. Eine davon war eine Aveni, eine blasse Blondine   – selten und nicht leicht zu vergessen. Womit wir bei vier waren. Omira, Jaeris, Faran, Althia. Ich nannte Triss die Namen.
    Nicht Althia. Ihr Vertrauter war Olthiss, und Olthiss hätte ich erkannt, wirklich süß   … Jaeris auch nicht . Er glitt auf dem Boden vor mir hin und her, seine Art des Auf- und Abgehens. Ssithra, es könnte gut Ssithra gewesen sein.
    Welches Mädchen? Ich telepathierte die Frage machtvoller als beabsichtigt   – die Sache bedeutete mir wirklich etwas, auf einer Ebene, die weit unterhalb des Bewusstseins lag.
    Triss riss erschrocken den Kopf hoch. Faran. Es muss Ssithra sein, also bleibt nur Faran.
    Ich versuchte, sie mir vorzustellen. Der Name war Kadeshi, aber das musste nichts bedeuten. Es gab haufenweise Farans im nördlichen Zhan, im südlichen Aven, in den Magierländern, und ein paar gab es sogar noch in Kvanas. Aber aus irgendeinem Grund klang das alles nicht passend. Dann vielleicht Radewald?
    Ja, das war es. Sie war aus dem Norden, aus Dan Eyre, gleich am Rand der Wüstenei, wo die Dinge sonderbar wurden. Füreinen Moment sah ich das Gesicht des Mädchens vor mir, wie es über etwas lachte, vielleicht über einen Sturz. Ja, sie lachte, aber darunter lag eine harte, entschlossene Schärfe.
    Ja   … es war bei einem Hindernislauf. Sie hatte versucht, eine Abkürzung zu nehmen, und dabei einen besonders schwierigen Sprung vermasselt und sich beinahe den Hals gebrochen. Aber sie lachte über den Vorfall, statt zu weinen. Ein kluges, zielstrebiges Mädchen. Ich kannte sie im Grunde gar nicht, aber es war leicht, mir vorzustellen, dass das Mädchen, das so gelacht hatte, überlebt hatte, als so viele andere gestorben waren.
    Wir müssen sie finden und uns um sie kümmern , informierte ich Triss. Sie ist eine von uns, und wir schulden es dem Gedenken an Namara, für sie zu tun, was wir nur können. Aber wie stellen wir das an?
    Ich weiß es nicht. Es ist verdammt schwer, eine Klinge zu finden, die nicht gefunden werden will. Die Elite hat Wochen gebraucht, um sie aufzuspüren, und die hatten die ganze Macht der Krone hinter sich. Sie muss wirklich sehr gut sein, wenn sie den Untergang des Tempels überlebt hat, um dann das zu tun, was sie getan hat. Durch welchen Fehler sie sich am Ende auch der Elite ausgeliefert haben mag, du kannst davon ausgehen, dass ihr das nicht noch mal passieren wird.
    »Alles in Ordnung da drin, Aral?« Das war Feis Stimme, die jenseits der Tür des Aborts aufklang.
    »Ja, bin gleich fertig. Tut mir leid.« Wir reden später weiter. Ich stand auf, säuberte mich und schloss den Deckel über dem Loch in der Marmorbank mit einem hörbaren Donnern. Das war ein wirklich netter Abort, der seinen Inhalt direkt an einen der schneller fließenden Abwasserkanäle weitergab und über einen ordentlich schließenden Deckel gebot.
    »Wir dachten schon, Ihr wäret reingefallen«, kommentierte sie, während ich die Tür öffnete.
    Als ich hinaus in den Korridor trat, maß sie mich mit einemmisstrauischen Blick, sagte aber weiter

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