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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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schlug ich vor. »Ihr erzählt mir, woher Ihr wisst, wer und was ich bin, und wie es euch hierher verschlagen hat, und ich sage euch, was ich über den Kothmerk weiß und woher.«
    »Einverstanden.« Die Fusion nickte mit beiden Köpfen. »Ach, und falls du nicht schon selbst darauf gekommen bist. Du hast den Job.«
    »Wollt ihr gar nicht fragen, wie viel ich koste?«
    »Nein. Diese Angelegenheit belastet die Ehre der Archon. Wenn wir den Kothmerk beschaffen, wird meine Regierung bezahlen, was immer notwendig ist. Bringen wir ihn nicht zurück, dann nur, weil wir alle tot sind, und in diesem Fall wäre Geld wirklich kein Thema.«
    Ich gluckste. »Ich bin froh, dass ihr meiner Hingabe an die Sache so viel Vertrauen entgegenbringt, auch wenn ich nicht recht weiß, was euch dazu gebracht hat.«
    »Dann fangen wir doch mit dem Finsterling an«, sagte die Fusion. »Und mit meinem Anteil am Austausch von Informationen. Vor wenigen Augenblicken, als Hera erwähnte, dass wir nur in den Greifen gegangen sind, um dort nach Aral, dem Löhner, zu suchen, hat sich dein Schatten aus eigenem Antrieb bewegt. In dem Moment ist mir das gar nicht aufgefallen, ich war zu sehr damit beschäftigt, deine Miene und deine Haltung zu beobachten. Aber später, als du in Anbetracht einer scheinbar ausweglosen Lage so ein erstaunliches Selbstvertrauen gezeigt hast, da wusste ich, dass du mehr sein musst, als es scheint, also bin ich sämtliche Erinnerungen an dich noch einmal durchgegangen.
    Die Bewegung deines Schattens war schließlich der Hinweis, den ich benötigt habe, um dem ganzen Chaos im Greifen und der Tatsache, dass meine Partikel dich aus den Augen verloren haben, einen Sinn abzuringen. Es schien nicht nur so, als wärest du verschwunden, du warst auch verschwunden, ohne dafür Magie einzusetzen. Daher musstest du eine Klinge sein.«
    »Hört sich logisch an.« Ich nickte. »Aber das erklärt immer noch nicht, warum ihr mir so viel Vertrauten entgegenbringt.«
    HaS sah mich an, als spräche ich in einer ihr fremden Sprache. »Du bist der Königsmörder. Klinge der Namara, die lebendige Hand der Gerechtigkeit. Und unsere Sache ist gerecht. Was sollten wir sonst noch wissen müssen?«
    Sie sagte das so einfach und mit solch einer Überzeugung, esfühlte sich an, als hätte ich mir selbst ein Messer ins Herz gestoßen. Meine Augen brannten unter unvergossenen Tränen, als ich daran dachte, wie es sich anfühlte, solch einen ungetrübten Glauben an die Göttin und die Sache zu hegen, der ich diente. Ganz zu schweigen von dem Glauben an mich und die meinen.
    Aber das war alles vorbei; mein Glaube an all die frommen Dinge war hinfortgefegt worden, als der Herrscher des Himmels Namara ermordet hatte. Seine Überreste wurden vom Oberpriester des Herrschers, dem Sohn des Himmels, in den Trümmern ihres Tempels begraben. Mein Glaube an meine Mitklingen war ins Grab gefahren, als ich herausgefunden hatte, dass einige meiner überlebenden Kameraden in die Dienste des verabscheuungswürdigsten aller denkbaren neuen Herren getreten waren, eben jenes Sohns des Himmels.
    Mein erster Impuls war, der Dyade genau das zu erzählen, sie davor zu warnen, dass wir, die wir einmal Klingen gewesen waren, nun genauso am Boden waren, genauso bereit, andere zu betrügen, wie alle anderen auch. Aber irgendwie konnte ich nicht. Sie hegte einen Glauben an mich und meinesgleichen, den ich längst verloren hatte, und ich konnte den Gedanken nicht ertragen, ihr diesen Glauben zu nehmen. Nicht, solange mir bewusst war, was dieser Verlust mich gekostet hatte. Und vielleicht lag es daran, dass ich mich dabei ertappte, ihr so sehr helfen zu wollen, so sehr, wie ich seit langer Zeit nichts mehr ersehnt hatte; dass ich mich selbst noch einmal als denjenigen sehen wollte, der ich früher gewesen war, und sei es nur für eine kurze Zeit und durch die Augen eines anderen.
    Und wenn irgendwo in meinem Hinterstübchen eine zynische Stimme darauf beharrte, dass die Dinge nicht immer so waren, wie sie erschienen, und dass die Dyade sich durchaus noch als die Partei entpuppen konnte, die sich der Gerechtigkeit in den Weg stellte, während eine andere Stimme mich darauf hinwies,dass ich versprochen hatte, Fei zu helfen, und dass die Absichten der Dyade nicht zwingend mit denen von Fei im Einklang stehen mussten   … Nun, dann war das für mich doch vermutlich nur zum Vorteil.
    Hera mochte mich an Jax erinnern, aber sie war nicht Jax. Sie war Teil einer Dyade; eine Kreatur, so

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