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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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Klinge«, sagte die Fusion mit Heras Mund. »Manche würden sagen, die Klinge, wenn ich mich in Bezug auf seine Identität nicht irre. Du bist doch Aral, bekannt als Königsmörder, nicht wahr?«
    Ich nickte knapp, sagte aber nichts. Ich empfand mich selbst nicht mehr als den Königsmörder, aber diese eigenartige Konversation war viel zu faszinierend, sie deswegen zu unterbrechen.
    »Ich verstehe das immer noch nicht«, bekundete Stal. »Eine Klinge ist doch auch nur eine Art Magier, ganz gleich, was die Legenden sagen. Wie kommst du darauf, dass er in der Lage gewesen wäre, mich zu töten, ehe Hera hätte eingreifen können?«
    »Du sitzt in seinem Schatten «, sagte die Fusion, und in ihrer Stimme schlug sich eine gewisse Verzweiflung nieder. »Sein Finsterling hält dein Leben in der Hand, und das hat er schon getan, bevor dieses Gespräch überhaupt angefangen hat. Ehrlich, Partikel, manchmal frage ich mich, wie ich auch nur die Hälfte der Denkfähigkeit habe erwerben können, die ich besitze, obwohl ich dazu eure Geister benutzen muss.«
    »Oh«, machte Stal plötzlich überaus kleinlaut, während Hera irgendwo hinter mir hörbar schluckte.
    »Ihr seid beide über Finsterlinge im Bilde«, belehrte sie dieFusion. »Ich weiß es, denn ich kann die Lektionen über die Klingen in euren Erinnerungen sehen. Aber wie es scheint ist keine von euch beiden je auf die Idee gekommen, über sie nachzudenken. Nicht einmal, als einer von ihnen euch die Finger um den Hals gelegt hat.«
    Die Augen der Fusion starrten mich aus Stals Gesicht an. »Ich habe die Kampfzauberstäbe weggesteckt, Königsmörder. Nun werde ich Hera hierherbringen, damit wir alle in einem Bereich sind, in dem du uns sehen kannst. Zugleich würde ich es als Geste deines Vertrauens verstehen, wenn du aus dem Licht treten würdest.«
    Wieder nickte ich wortlos. Knarrende Dielen wiesen mich auf Heras Annäherung hin. Im Vorbeigehen hielt sie kurz inne und legte die Kampfzauberstäbe vor meinen Füßen auf den Boden, ohne mich dabei ein einziges Mal anzusehen. Dann ging sie weiter und setzte sich auf Stals Fass, wo sie uns beiden den Rücken zukehrte und so wieder in die Position zurückkehrte, die ich inzwischen als wesentliche Grundhaltung der Dyade einstufte   – den Blick in beide Richtungen offen haltend.
    »Ich bin dran«, sagte ich. »Auch wenn es im Grunde nicht nötig ist, dass ich aus dem Licht gehe. Triss?«
    Mein Schatten glitt nach links und hinauf zur Decke und gab Stal frei. Dann veränderte er seine Form und umgab sich wieder mit den vertrauten Umrissen eines kleinen Drachen, seiner üblicherweise versteckten Identität.
    »Willst du mich nicht vorstellen?«, fragte er in sonderbar reserviertem Ton.
    »Wenn du willst.« Seine Förmlichkeit erstaunte mich, aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt, ihn danach zu fragen. »Triss, das sind Stal und ihre Paargefährtin Hera und ihre Fusion Herz aus Stahl   … zumindest glaube ich, dass das die korrekte Anrede für die Fusion ist   – bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre.«
    Die Fusion kam mir zu Hilfe. »HaS reicht auch. Herz aus Stahl ist eine sehr formelle Anrede für sehr formelle Gelegenheiten. Es ist außerdem, um genau zu sein, der Name unserer Dyade, eine Art formeller Interpretation der Namen, die meine Partikel angenommen haben, als sie verbunden wurden. Ich reagiere aber auch auf ›he, du da‹.«
    »Ich bitte um Vergebung. Triss, darf ich vorstellen, Hera, Stal und HaS, zusammen die Dyade Herz aus Stahl.«
    Stal nickte, was einer Verbeugung so nahe kam, wie es ihr in ihrer derzeitigen Haltung und ihrem Zustand nur möglich war. Hera winkte. Die Fusion wiederholte beide Gesten und schaffte es dabei, sich von den Originalen abzuheben.
    »HaS, Hera, Stal, das ist Triss, mein Vertrauter und einer der feinsten Finsterlinge, die je unsere Welt Gram beehrt haben.«
    Triss schlug die Flügel zurück und verbeugte sich tief. »Es ist mir ein Vergnügen, euch alle endlich kennenzulernen. Ich bin überzeugt, Aral und ich werden euch helfen können, den Kothmerk zurückzubekommen.«
    »Was?« Hera wirbelte halb um die eigene Achse, und ihre Hände tasteten nach den leeren Zauberstabscheiden an ihren Hüften.
    »Woher weißt du davon?«, verlangte Stal zu erfahren und hatte die Kampfruten schon halb gezogen.
    »Wirklich clever.« HaS drehte Hera wieder nach hinten und schob die Ruten zurück. »Du wirst mir verraten müssen, wie du davon erfahren hast.«
    »Machen wir einen Handel«,

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