Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
Vom Netzwerk:
niedergemetzelt hatte reagieren zu können. Drei weitere hatten kämpfend den Tod gefunden. Bei ihnen waren beide Hälften schwer verwundet worden. Etliche der Gefallenen waren zerschmettert worden wie Dorn der Treue, andere zerrissen oder aufgeschlitzt. Mystische Tücke war von etwas durchbohrt worden, das so groß war wie ein Zaunpfahl. Konflikt der Reue, der die Nachhut übernommen hatte, war erst spät auf den Kampf gestoßen und mit größter Wahrscheinlichkeit besser vorbereitet. Er hatte alle vier Waffen gezogen. Aber es hatte ihm nicht geholfen. Er wurde doppelt geköpft, ehe er auch nur den letzten Wagen erreicht hatte.
    Auch dem Schlachtfeld selbst haftete etwas von dieser schaurigen Mischung aus Zerstörung und Frieden an. Vielleicht lag es einfach an dem schnellen Ende. Kodamische Tote lagen überall, dazu umgekippte Wagen und deren wild verteilter Inhalt. Auch die Pferde waren alle tot. Aber die Straße selbst, wo der größte Teil des Geschehens stattgefunden hatte, sah merkwürdig sauber und unbeschadet aus. Da war nichts von den Furchen und Buckeln zu sehen, wie ich sie mit einem Schlachtfeld assoziiert hatte. Aber diese Beobachtung wurde nahezu nebensächlich in Anbetracht einer anderen, die noch sonderbarer war.
    Wo waren die gefallenen Feinde? Das war die Frage, die mein Denken wieder entfachte. Neugier ist eine machtvolle Kraft, die nun wie Sporen bei einem widerspenstigen Pferd agierte und mich zwang, mich zu rühren.
    Da war nicht ein feindlicher Leichnam zu sehen. Nicht einer. Doch ich war sicher, dass es auch bei unseren Feinden Opfer gegeben haben musste, denn die Klingen von Mystische Tücke waren mit trockenem Blut verkrustet, so dunkel, dass es schon schwarz erschien   – niemand, der so viel Blut verloren hat, spaziert einfach davon. Nicht einmal, wenn ein guter Schlachtenheiler zugegen ist. Und das waren nicht die einzigen Waffen, die Blut gefordert hatten; es tüpfelte das Gras an Stellen, an denen niemand von meinen Leuten lag.
    Also, wo waren die Toten der Feinde? Und da ich schon dabei war, Fragen zu stellen, wo war der Kothmerk? Hatte einer unserer Solisten überlebt? Ihre Leiber lagen verteilt zwischen den Dyaden, aber ich hatte sie noch nicht gezählt. Welches Recht hatte ich, herumzustehen wie ein Narr, wenn es doch eine Mission zu erfüllen galt?
    Letzteres hörte ich in der Stimme von Meister Schwert in meinem Kopf, und es rüttelte mich auf eine Art wach, wie es sonst nur der oberste militärische Ausbilder selbst vermocht hätte. Ich hatte eine Pflicht zu erfüllen, und die war verdammt umfangreich. Ich musste herausfinden, was passiert war, musste die Toten würdig bestatten und den Kothmerk zurückholen. Gaffen war keine Option, und das Trauern musste ebenso noch warten.
    Zuerst suchte ich den Kothmerk, denn um ihn ging es bei der ganzen Mission. Dorn der Treue hatte ihn in einem kleinen, verschlossenen Kettenbeutel bei sich getragen, den er um seinen Don-Körper gebunden und unter dem Hemd versteckt hatte. Der Beutel war immer noch da, aber er war säuberlich geöffnet worden, und der Kothmerk war verschwunden. Keine Überraschung, aber die Erkenntnis bohrte sich durch die Taubheit, die von mir Besitz ergriffen hatte, und machte mich wütend genug, jemanden aufzuschlitzen.
    Eine rasche Überprüfung der Leiche von Dorn der Treue verriet mir, dass dies das Einzige war, was verschwunden war, und so war es auch bei den anderen Leichen, die ich untersuchte. Was mich nur noch wütender machte. All diese Toten, und das alles für ein verdammtes kleines Schmuckstück. Ich meine, da waren noch weiterer Schmuck und diverse Gerätschaften, die einige Tausend Goldriel wert waren, ganz abgesehen von der Missionskasse und der persönlichen Habe.
    Ich glaube, dadurch wurde mir bewusst, dass nur die Durkoth sie getötet haben konnten. Und wie enorm unmenschlich die Andersartigen waren. Kein Mensch, ob Einling oder Dyade, hätte all das Geld liegen lassen, damit der Nächste, der des Weges käme, es aufsammeln konnte. So sind wir einfach nicht gemacht. Selbst ich konnte das nicht tun. Diese Leute waren meine Freunde und Kameraden gewesen. Ich nahm nur die Missionskasse an mich, und auch das nur für Notfälle. Der Rest, all die langlebigen persönlichen Gegenstände und Börsen, wanderte in ein durch Banne geschaffenes Loch, aus dem ich ihn später holen und den Erben übergeben konnte.
    Dann ging ich zurück zu Mystische Tücke, um mir seine Schwerter, und das Blut, das an ihnen

Weitere Kostenlose Bücher