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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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erklärt. Ich habe sie begleitet. Sie war zutiefst erschüttert, hat sich aber tapfer gehalten.«
    »Wie konnte sie Black Jack identifizieren, wo der Tote doch keinen Kopf mehr hatte?«, fragte Paula.
    »Anhand seiner Kleidung und des Siegelrings an der rechten Hand. Seine Taschen waren übrigens leer. Momentan liege ich mit dem örtlichen Pathologen im Clinch, weil ich darauf bestehe, dass die Leiche zu Dr. Zeitzler nach Zürich geflogen wird. Es gibt nun mal keinen besseren als ihn.«
    Beck öffnete seine Aktentasche und entnahm ihr einen großen Umschlag. Nachdem sie alle am Tisch Platz genommen hatten, breitete er eine Reihe von Aufnahmen aus, die Black Jacks Leiche aus verschiedenen Perspektiven zeigten. Darunter waren auch mehrere Bilder, auf denen der durchtrennte Hals deutlich zu sehen war. Paula holte sich ein Vergrößerungsglas und besah sich die Fotos gründlich.
    »Wieder dieselbe brutale Methode - und wieder dieselbe Tatwaffe. Die Axt mit der Scharte. Ich bin mir ganz sicher, dass die Wunde an einer Stelle etwas ausgefranst ist. Sonst ist der Schnitt so glatt und perfekt wie immer.«
    »Ich bin völlig Ihrer Meinung«, pflichtete Tweed ihr bei. »Und jetzt zeige ich Ihnen noch den Beweis, den Paula dafür gefunden hat, dass der Killer hier im Hotel sein muss«, fügte er an Beck gewandt hinzu.
    »Eines ist mir noch aufgefallen«, fiel Paula ihm ins Wort. »Und zwar drüben bei Sophie. In jedem Zimmer liegt neben dem Telefon einer dieser kleinen Notizblocks des Hotels. Nur bei Sophie nicht.«

    »Das könnte ein mögliches Indiz sein«, sagte Tweed.
    Es klopfte an der Tür, woraufhin Beck die Fotos hastig wieder in den Umschlag zurücksteckte. Tweed öffnete und sah sich einem verschlagen lächelnden Sam Snyder gegenüber, der einen teuren Anzug trug.
    »Ich habe ein paar äußerst interessante Schnappschüsse von dem Toten drüben bei der Seilbahn gemacht und dachte mir, dass Sie sie vielleicht sehen wollen.«
    »Bitten Sie den Herrn doch herein«, rief Beck.
    Tweed, der Snyder gerade hatte abwimmeln wollen, ließ ihn eintreten. Snyder, der eine Mappe unter den Arm geklemmt hatte, grinste anzüglich, als er Paula erblickte.
    »Küss die Hand, schöne Frau«, sagte er und machte Anstalten, nach ihrer Hand zu greifen.
    »Kommen Sie mir bloß nicht zu nahe. Ich will mir nichts einfangen«, wehrte sie ab.
    Wieder klopfte es an der Tür. Dieses Mal war es Newman, dem deutlich anzusehen war, was er von Snyders Gegenwart hielt. Er ignorierte den Reporter demonstrativ und setzte sich neben Paula.
    »Vielleicht zeigen Sie uns jetzt mal Ihre Bilder«, sagte Beck gelassen.
    »Warum, meinen Sie, bin ich hier?«, blaffte Snyder. »Aber hinterher gehen wir alle zusammen einen trinken und feiern meinen neuesten Coup.«
    Keiner sagte etwas, und Snyder öffnete seine Mappe. Auch Tweed hatte sich mittlerweile wieder hingesetzt. Mit großer Geste legte Snyder ein Bild nach dem anderen auf den Tisch. Beck und Paula beugten sich etwas vor. Es waren zwar keine Nahaufnahmen wie die von Beck, dennoch aber waren alle grausigen Details genau zu erkennen.
    »Wie haben Sie es geschafft, diese Fotos zu schießen?«, fragte Beck. »Die Polizei hätte Sie eigentlich daran hindern müssen.«

    »Aber, aber! Ich habe mich einfach unter die Schaulustigen gemischt. Manche Leute haben eben eine Vorliebe für das Makabre. Weil ich ohne Blitz fotografiert habe, bin ich Ihren Beamten nicht weiter aufgefallen.«
    »Nicht ungeschickt«, sagte Beck. »Aber es war umsonst, weil ich hiermit diese Aufnahmen als Beweisstücke beschlagnahme. Selbstverständlich erhalten Sie dafür eine Quittung.«
    »Zu gütig!«, höhnte Snyder und stieß ein wieherndes Lachen aus. »Aber Sie können die Abzüge ruhig behalten, ich habe mir nämlich gleich mehrere Sätze davon anfertigen lassen. Einige davon sind schon per Kurier unterwegs an die New York Times, an die Zeitschrift Time, an Le Monde in Paris, an den Spiegel in Deutschland, um nur einige meiner Abnehmer zu nennen. Übrigens zusammen mit einem Artikel, den ich noch schnell auf meinem Laptop verfasst habe.« Sein Grinsen wurde immer dreister. »Soll ich Ihnen die Schlagzeile verraten? ›Schon drei enthauptete Leichen in der Schweiz - Polizei sieht tatenlos zu.‹« Wieder stieß er ein wieherndes Lachen aus. »Das dürfte nicht allzu gut für den Tourismus hierzulande sein, ist dafür aber umso besser für mich. Die Zeitungen zahlen mir ein Vermögen für derartige Artikel.«
    »Das Sie wahrscheinlich

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