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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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schlimmes Erlebnis. Erzählen Sie Arthur davon …«
    Paula beschrieb, was ihr bei der Verfolgung des Audis alles zugestoßen war. Sie fasste sich kurz, vergaß dabei aber keine Einzelheit. Während sie erzählte, betrachtete Beck sie fasziniert. Als sie fertig war, wollte er wissen, um welche Uhrzeit sich die Gestalt an ihrem Wagen zu schaffen gemacht hatte.
    »Wer immer das auch war, er hätte genügend Zeit gehabt, hierher zurückzukehren, um Black Jack zu ermorden. Erst musste ich nach dem Zündschlüssel suchen, und dann bin ich auch sehr langsam gefahren, weil es neblig war und ich Angst hatte, in einen Hinterhalt zu geraten.«
    »Ich verstehe. Ich muss Ihnen übrigens noch etwas mitteilen. Die Arbogasts reisen bereits morgen wieder ab, um mit dem Zug in Richtung Süden zu fahren. Ein Zivilbeamter, den ich im Bahnhof in Lugano in der Schalterhalle postiert habe, hat mich darüber informiert, dass sie sich Fahrkarten gekauft haben. Und zwar für morgen am späten Nachmittag.«
    »Wohin fahren Sie denn? Nach Chiasso vielleicht?«, fragte Tweed.

    »Ja«, erwiderte Beck verdutzt. »Wie kommen Sie darauf?«
    Tweed zeigte ihm den Notizblock, den Paula bei dem Haus am See gefunden hatte. »CH und ein paar Bindestriche«, sagte er. »Zuerst dachten wir, das CH würde für das Autokennzeichen der Schweiz stehen. Aber jetzt ist mir auf einmal klar geworden, dass es eine Abkürzung für Chiasso sein könnte.«
    »Der Ort liegt an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien«, erklärte Beck den anderen. »Meine Leute haben gerüchteweise erfahren, dass Arbogasts Lieferung mit den Sauerstoffflaschen wahrscheinlich in den Nahen Osten geht - nur dass in den Flaschen wie gesagt kein Sauerstoff, sondern Giftgas sein soll. Arbogast weiß, dass wir die Flaschen vor der Grenze überprüfen werden, und will offenbar dabei sein. Es könnte gut sein, dass es Ärger gibt. Jetzt muss ich aber los - ich will in dem Krankenwagen mitfahren, der Black Jacks Leiche zum Flughafen bringt. Und was haben Sie jetzt vor? Paula, Sie dürfen nirgendwo mehr ohne einen Leibwächter hin. Das wäre viel zu gefährlich. Aus irgendeinem Grund scheinen Sie die Nächste zu sein, auf die es der Killer abgesehen hat.«
    Beck verließ den Raum.
    »Ich weiß schon, was ich machen werde«, sagte Paula, nachdem Beck gegangen war. »Ich werde auf das Abendessen verzichten, mich duschen und dann nur noch schlafen.«
    »Aber hoffentlich ohne Albträume«, sagte Tweed.

34
    Ein Albtraum.
    Dabei hatte Paula vor dem Schlafengehen alles getan, um das schreckliche Erlebnis in dem alten Haus aus ihrem Gedächtnis zu streichen, und als sie die Nachttischlampe ausgeknipst hatte, war sie auch sofort eingeschlafen. Aber dann hatten die Träume begonnen.
    Zuerst war sie allein auf einem verlassenen Berghang gewesen. Aus dem Nichts waren Nebelschwaden aufgetaucht, die sie langsam eingehüllt hatten. Mit bleischweren Beinen, die sie kaum bewegen konnte, hatte sie sich den Hang hinaufgeschleppt. Es war dunkel, und sie hatte keine Ahnung, wo sie war. Das machte ihr Angst.
    Dann veränderte der Nebel, der ihr bis an den Hals reichte, auf einmal seine Farbe und wurde rosa. Die Morgendämmerung brach an. Ihre Hände waren kalt, und als sie mit den Händen den Nebel vor ihrem Gesicht fortwedeln wollte, fühlte er sich an wie Eis.
    Es war still. Totenstill. Paula konnte nicht einmal das Geräusch hören, das ihre schweren Stiefeln beim Auftreten machten. Aber dann vernahm sie ein seltsames Rumpeln, das so klang, als ob mehrere Riesen den Berghang herabpolterten. Paula wollte sich umdrehen, um vor dem Geräusch zu fliehen, aber die Beine waren auf einmal so schwer, dass sie sie gar nicht mehr bewegen konnte.
    Paula, Sie dürfen nirgendwo mehr ohne einen Leibwächter hin. Becks Worte hallten ihr laut im Kopf wider. Wo war Newman? Warum ließ er sie ganz allein diesen gottverlassenen
Hang hinaufsteigen? Das Rumpeln kam näher und immer näher. Endlich konnte Paula die Füße wieder ein bisschen bewegen, aber sie trugen sie nach oben, den Riesen entgegen.
    Vor ihr, weiter oben am Berg, wurde der Nebel dünner und nahm alle möglichen Farben an. Lieber Gott, warum ging denn nicht endlich die Sonne auf, damit sie die Gefahr erkennen konnte? Der Nebel lichtete sich, und Paula konnte die Silhouetten der Riesen erkennen, die still auf dem Berg standen wie Götter, die einen für Menschen verbotenen Olymp bewachten.
    Mit klopfendem Herzen musste Paula hilflos ertragen, wie ihre Füße von

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