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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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in der nächsten Kneipe versaufen werden«, sagte Newman giftig. »Ersticken sollen Sie an dem Geld.«
    »Ich kann Sie des Landes verweisen lassen«, sagte Beck an Snyder gewandt, auch wenn er wusste, dass die Chancen dafür eher schlecht standen.
    »Auch in der Schweiz gibt es so etwas wie Pressefreiheit!«, rief Snyder.
    »An Ihrer Stelle würde ich jetzt gehen«, sagte Tweed ruhig und erhob sich.
    Newman stand ebenfalls auf und ging mit geballten Fäusten auf Snyder zu, aber Beck stellte sich zwischen die beiden.

    »Mr. Snyder«, sagte er, »darf ich Sie fragen, wo Sie sich zur Tatzeit aufgehalten haben?«
    »In meinem Zimmer. Dort habe ich auch von dem Mord erfahren. Das ganze Hotel sprach ja darüber.«
    »Warum fragen Sie mich eigentlich nicht, wann der Mord geschehen ist?«, hakte Beck nach. »Vielleicht deshalb, weil Sie sich zur Tatzeit bereits an der Seilbahn befanden? Kann denn jemand bezeugen, wann Sie auf Ihrem Zimmer waren?«
    Snyders arrogantes Benehmen war mit einem Mal wie weggeblasen. Tweed blieb vor der verschlossenen Tür stehen und ließ sich mit dem Öffnen Zeit. Snyder trat der Schweiß auf die Stirn.
    »Ich war allein auf meinem Zimmer«, stammelte er nervös, »bis ich hörte, was geschehen war. Bestimmt ist es anderen Gästen ebenso ergangen.«
    »Ich muss Sie bitten, die Schweiz nicht ohne meine Erlaubnis zu verlassen, Mr. Snyder«, sagte Beck.
    Erst jetzt öffnete Tweed die Tür, und Snyder beeilte sich, aus dem Zimmer zu kommen.
     
    »Ich habe Snyder bisher eigentlich noch nicht ernsthaft als Täter in Betracht gezogen«, sagte Paula. »Das erscheint mir zu unwahrscheinlich.«
    »Und wie oft hat es sich schon herausgestellt, dass ausgerechnet der Unscheinbarste der Schurke war?«, sagte Newman.
    »Tja, vielleicht ist er es ja«, meinte Paula nachdenklich und begann, eine neue Hypothese zu entwickeln. »Als Kriminalreporter kann ihm durchaus mal die Idee gekommen sein, eine Serie von Verbrechen zu begehen - wirklich grauenvolle, brutale Verbrechen -, um dann exklusiv darüber berichten und eine Menge Geld scheffeln zu können. Hat er nicht vorhin gesagt, dass die Zeitungen ihm ein Vermögen für seine Artikel zahlen?«

    »Aber Sie vergessen dabei den Patienten aus dem Sanatorium in Pinedale«, sagte Newman. »Der kann wohl kaum Snyder gewesen sein.«
    »Es sei denn, er war selbst wegen psychischer Probleme dort«, wandte Paula ein. »Wenn dem so wäre, würde er bestimmt nicht wollen, dass sein Aufenthalt dort publik wird. Möglicherweise hat er den Brand dort gelegt, um seine Spuren zu vernichten. Danach hat er aber feststellen müssen, dass Abraham Seale seine wahre Identität herausgefunden hat, um ihn daraufhin kurzerhand auszuschalten. Aus demselben Grund musste er auch Elena Brucan enthaupten. So könnte es gewesen sein.«
    »Aber was ist mit Adam Holgate? Wie passt der ins Bild?«
    »Wir wissen, dass Snyder über ACTIL recherchiert hat, wo Elena Brucan ihn ja auch vor dem Gebäude fotografiert hat. Vielleicht hat Holgate ihn dabei ertappt, wie er dort in den Akten herumschnüffelte. Snyder muss ständig befürchten, dass jemand ihn bloßstellt. So führt ein Ding zum anderen.«
    »Aber das ist doch grotesk«, sagte Newman mit Nachdruck.
    »Aber die Morde sind auch grotesk«, mischte Beck sich ein. »Die grotesken Inszenierungen eines kranken Gehirns.«
    Tweed war während dieses Wortwechsels aufgestanden und zwischen Tisch und Balkon hin und her gegangen. Offenbar hatten ihm Paulas Mutmaßungen zu denken gegeben.
    »Wir wissen außerdem, dass Snyder an Bord von Arbogasts Gulfstream heimlich in die Staaten gereist ist«, fügte er hinzu. »Was allerdings auch wieder nicht allein auf ihn zutrifft.« Tweed wandte sich an Beck. »Wissen Sie, wo Russell Straub sich zum Zeitpunkt des Mordes an Black Jack aufhielt?«

    »Ich habe ihn bereits verhört«, antwortete Beck. »Das war vielleicht ein schwieriger Kandidat. Er hat mir gedroht, dass er sich beim Innenminister über mich beschwert, worauf ich nur geantwortet habe, er solle tun, was er nicht lassen könne. Daraufhin sagte Straub, er sei den ganzen Nachmittag allein in seiner Suite gewesen. Bei meinem Besuch in seinem Zimmer ist mir übrigens aufgefallen, dass auf seinem Schreibtisch mehrere Listen mit Namen lagen. Vermutlich standen Leute darauf, die ihn bei seiner Wahlkampagne unterstützen.«
    »Irgendetwas hat er mit der Sache zu tun, das lasse ich mir nicht nehmen«, sagte Tweed. »Paula hatte übrigens heute Abend ein

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