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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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Ich glaube, deshalb ist er heute so korrupt.« Er seufzte bekümmert. »Ein Anwalt eben.«
    »Mein Beileid«, seufzte sie, lächelte jedoch.
    Sie lächelten gemeinsam in die ägäische Sonne, bis Kallas’ Ruf sie plötzlich aufschreckte. Sie erhoben sich rasch und liefen Hand in Hand zum Steuer.
    »Was ist los?«, fragte Bennett alarmiert.
    »Nichts«, erwiderte Kallas. »Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass der Spiegel uns auf den richtigen Weg geführt hat. Nun, der Spiegel und ich. Schauen Sie.«
    Er zeigte nach Backbord und London drückte fest Bennetts Hand. Dort reihten sich erst sieben, dann drei und schließlich neun Felsen zu Inseln aneinander. Sie ragten wie Drachenzähne aus der Wasseroberfläche hervor. Wie es auf dem Spiegel stand. Londons Herz hämmerte. Sie näherten sich der Quelle.
    London glaubte noch etwas anderes zu sehen. Sie verschwand kurz im Aufbau und kehrte mit dem Fernglas zurück. Als sie es auf den Horizont richtete, erkannte sie schwach die Umrisse von zwei weiteren Inseln. Dazwischen verlief eine schmale Meeresenge. Es war genau, wie Kallas und der Spiegel es beschrieben hatten.
    »Müssen wir dort hindurchsegeln?«, fragte London auf die Meeresenge deutend. Sie reichte das Fernglas weiter und jeder von ihnen blickte hindurch. »Die Straße wirkt so schmal, als würde noch nicht einmal ein dicker Mann hindurchpassen, ganz zu schweigen von einem Boot.«
    Nachdenkliches Schweigen senkte sich über das Boot.
    »Dann ist es jetzt also an der Zeit, sich Sorgen zu machen«, sagte Athene.
    * * *
    Die Lagebesprechung fiel kurz und wenig beruhigend aus. Bennett lief während der Diskussion unruhig auf und ab. Als sie sich der Meeresenge näherten, zeigte sich, dass sie von spitzen Felsen gesäumt war. Das bedeutete auch für einen erfahrenen Seemann eine Herausforderung. Selbst Skylla mochte weniger bedrohlich sein.
    »Wie wäre es denn, wenn wir um die Inseln herumsegeln?«, fragte London.
    »Das geht nicht«, antwortete Kallas. »Die Sandbänke sind sehr breit und tückisch. Wenn wir sie umfahren, erfasst uns der Wind und treibt uns weit weg. Und bevor wir wieder auf Kurs sind, wären wir auf halbem Weg nach Konstantinopel.«
    »Wie gelangen wir über die Untiefen in die Meeresenge?«, fragte Athene.
    »Day, übernehmen Sie das Steuer«, sagte Kallas. Bennett, der wusste, dass er dem erfahrenen Kapitän vertrauen konnte, folgte der Anweisung, obwohl die Meeresenge rasch näher kam.
    Kallas lief zum Bug und besah sich die Untiefen aus der Nähe. Dann kam er zurück und übernahm das Steuer von Bennett.
    »Zwischen den Sandbänken gibt es eine schmale Rinne. Sie ist tief genug, um hindurchzusegeln.« Zweifellos sah sich der Kapitän, durch dessen Adern Salzwasser floss, dazu in der Lage. Bennett war dem Kapitän verdammt dankbar, dass er diese fast unmögliche Aufgabe nicht ihm aufhalste.
    Als wollte er sie auf Grund treiben, gewann der Wind an Kraft, je näher das Kaik den Sandbänken kam. Dahinter ragten die gefährlichen Felsen der Meeresenge auf, an denen das Kaik zu zerschellen drohte.
    Normalerweise reizten Bennett solche Aussichten. Sie boten ihm die Möglichkeit, mit dem Tod zu flirten und ihm einmal mehr ein Schnippchen zu schlagen. Doch hier war er nicht allein.
    »Entweder segeln wir hindurch oder wir kehren um«, sagte Athene. »Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.«
    »Ich kann nicht umkehren«, erwiderte London.
    »Ich auch nicht«, pflichtete Bennett ihr bei. »Und ihr?«, fragte er Kallas und Athene.
    Athene richtete sich stolz auf. »Die Galanos scheuen keine Gefahr.«
    »Diese Frage will ich gar nicht gehört haben«, knurrte der Kapitän.
    Bennett nickte zufrieden. Dennoch nagte Angst an seinem Herzen, auch wenn er nicht um seine eigene Haut fürchtete. Er blickte zu London, die ernst und mutig das Geschehen verfolgte. Die Furcht versetzte ihm einen Stich. Bennett fluchte leise, doch es half kein bisschen. Er schritt zu ihr und küsste sie kurz und leidenschaftlich. Sie fasste gerade mit den Händen sein Kinn, da ließ er schon wieder von ihr ab.
    Je weiter sie vorankamen, desto mehr legten sich die Zweifel. Sie befanden sich bereits in den seichten Untiefen.
    »Nehmt eure Positionen ein«, befahl Kallas und wieder leistete Bennett seiner Anweisung nur allzu gern Folge. Er übernahm das Hauptsegel. London kümmerte sich um den Klüver und Athene trimmte das Focksegel. Sie mussten schnell reagieren – der Wind trieb sie voran und ließ ihnen keine Zeit, mit Ruhe und Bedacht

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