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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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Steine sich nur auf einer Seite lösten und nicht auf beiden. Die Alten hatten ihre Quellen eigentlich stets gut geschützt. Hier aber ließen sie auf der Backbordseite viel sicheren Platz.
    »Ich lenke nach Backbord!«, schrie Kallas. Er begann, das Steuerrad zu drehen und den Kurs zu korrigieren.
    Nein, irgendetwas stimmte da nicht …
    »Warten Sie, Kallas!«, schrie Bennett zurück. »Bleiben Sie auf Steuerbord!«
    »Dann werden wir plattgemacht«, knurrte der Kapitän und drehte das Steuer weiter.
    Bennett verließ seinen Posten am Hauptsegel und versuchte, das Steuer zurückzudrehen. London und Athene verfolgten entsetzt, wie die beiden Männer um das Steuer rangen.
    »Her mit dem Steuer«, zischte Kallas. Er versetzte Bennett einen Rippenstoß, nicht stark genug, um ihm etwas zu brechen, aber so kräftig, dass es wehtat. Ein Schlag dieser Stärke hätte die meisten Männer umgehauen. Aber nicht Bennett.
    Er biss die Zähne zusammen. »Nein, Kallas, genau das wollen sie nämlich .« Bennett stemmte seine Fersen gegen das Deck und umklammerte das Steuer. Kallas besaß die Kraft eines Mannes, der doppelt so groß war wie er. In ihm steckte ein wahrer Minotaur.
    »Wer?«, fragte Kallas.
    »Vertrauen Sie mir«, sagte Bennett vor Anstrengung keuchend. »Ich kenne mich aus mit diesen Dingen.« Er packte das Steuer und lenkte nach rechts.
    Gerade in dem Moment, als die letzten Steine und Felsbrocken herabfielen, ging ein Ruck durch das Boot und es neigte sich nach rechts. Ein schreckliches Donnern erklang, und links des Boots schossen gigantische baumhohe Steinsäulen vom Meeresgrund nach oben.
    Kallas’ Flüche und Athenes Gebete schallten durch die Luft. Als Meerwasser den Bug überspülte, suchte London hinter dem Klüver Schutz. Kallas und Bennett lenkten das Kaik von den Säulen fort, der Bug kratzte dennoch daran entlang.
    Wären sie vor dem Steinschlag davongesegelt, hätten die Säulen das Boot gnadenlos zerlegt. Der Schreck stand allen ins Gesicht geschrieben, auch London. Sie war blass, hielt sich jedoch tapfer und sah Bennett mit großen Augen an.
    »Woher wussten Sie das?«, fragte der Kapitän. »Von den Felsen und diesen Säulen?«
    »Eine Ausgleichsmechanik. Die Felsbrocken treffen ein Gewicht und die Säulen tauchen auf.«
    Es blieb keine Zeit, die Angelegenheit zu diskutieren. Auf der Reststrecke durch die Meeresenge reduzierten die Säulen die Breite der Fahrrinne um die Hälfte. Bennett ging zurück zum Hauptsegel, während Kallas weitere Anweisungen zum Lavieren des Bootes gab.
    Der Rumpf des Kaiks schabte an steinernen Zacken entlang, die sich in die Holzplanken bohrten. Kallas lenkte das Boot zur anderen Seite und stieß dort gegen die Felsen. Erst dann befanden sie sich wieder auf Kurs. Bei den Geräuschen zuckten alle zusammen. Doch sie wussten, dass es noch viel schlimmer hätte kommen können.
    Und dann kam es noch schlimmer.
    Kanonenfeuer donnerte durch die Luft. Das Krachen erschütterte das Boot. Kleine Steine, die sich aus der Steilwand lösten, prasselten herab. Bennett blickte sich um.
    »Stellt noch ein Gedeck mehr auf den Tisch!«, rief er. »Wir kriegen Besuch!«
    Alle folgten der Richtung seines Blicks.
    »Verdammt!«, entfuhr es London.
    Gerade fuhr das Schiff der Erben in die Meeresenge ein. Die Segel hatten sie eingerollt, stattdessen fuhren sie mit Dampf. Was bedeutete, dass sie nicht wie das Kaik auf die Gnade des Windes angewiesen waren.
    »Vielleicht halten die herabgestürzten Felsbrocken sie auf«, hoffte Athene.
    Bennett schüttelte den Kopf. »So einfach werden wir diese Dreckskerle nicht los. Schau doch, worauf sie zielen.«
    Die Kanonen des Dampfers waren auf die Felsblöcke gerichtet, die sich auf der Steuerbordseite übereinander türmten. Knallend zündeten die Kanonen.
    Felsblöcke explodierten und zerbröselten. Eben blockierten noch riesige Felsen die Meeresenge, nun lösten sie sich mit monströsem Knall in Staub auf. Kallas hatte das Kaik vorsichtig um die Felsen herumgelenkt. Die Erben dagegen gingen wie üblich »subtiler« vor und jagten die Blockade kurzerhand in die Luft.
    »Diese elenden Ziegenficker«, knurrte Kallas.
    Nachdem der schwerfällige Eisendampfer das erste Hindernis beseitigt hatte, wühlte sich das Schiff weiter durch die schmale Passage, geradewegs auf das Kaik zu.
    »Die Steinsäulen«, sagte Athene voller Hoffnung.
    Bennett hörte, wie die Männer auf dem anderen Schiff schrien und die Kanonen erneut in Position brachten. »Bringt euch in

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