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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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das Gefühl hatte, dass die beiden sie brauchten. Athene und Kallas stritten sich immer über irgendetwas.
    London drehte sich um, doch bei dem leisen Rascheln ihrer Röcke schlug Bennett die Augen auf. Er sah sie, lächelte sie an und streckte sich wie eine Katze.
    »Geh nicht weg«, brummte er.
    »Ich wollte dich nicht stören«, sagte sie.
    »Das hast du schon.« Er streckte eine Hand nach ihr aus. »Setz dich zu mir.«
    Sie ging zu ihm, ergriff seine Hand und genoss das Gefühl seiner Haut. Als er sie zu sich hinunterzog, ließ sie sich im Schneidersitz nieder und nahm seinen Kopf in ihren Schoß.
    Er stöhnte wohlig und rieb seine Nase an ihrem Schenkel. »Viel besser.«
    Allein damit brachte er ihr Blut in Wallung. Sie strich durch seine dunklen Haare. Auch an diesen Moment würde sie sich im Lauf ihres Lebens noch viele Male erinnern. »Armer Kerl, habe ich dich in den vergangenen Nächten so erschöpft?«
    »Bis auf die Knochen.« Er nahm eine ihrer Hände und rieb sie über seine Wange. Sie spürte die kurzen Bartstoppeln und genoss das Gefühl seiner Männlichkeit.
    »Vielleicht sollte ich dir nachts deinen Schlaf gönnen, anstatt mich von dir verführen zu lassen?«
    Er sah sie mit einem scharfen Blick aus seinen wasserblauen Augen an. »Ich lass dich nicht gehen. Auch nicht für eine Nacht. Entweder kommst du in meine Kabine oder ich in deine.«
    »Das würde Athene wohl kaum gefallen«, meinte sie. Innerlich wühlte es sie jedoch auf, dass er sie genauso brauchte wie sie ihn.
    »Sie ist eine erwachsene Frau«, bemerkte er schulterzuckend. »Sie hat mich weiß Gott schon Schlimmeres tun sehen.«
    London hob eine Braue. »Ihr wart einmal ein Liebespaar?« Es gelang ihr nicht, die Schärfe aus ihrer Stimme zu nehmen.
    »Vor langer Zeit. Und nur ganz kurz.« Er verstärkte den Griff um Londons Hand. »Aber das bedeutet nichts. Jetzt sind wir Freunde. Nur Freunde.«
    »Ich bin nicht ganz so … modern eingestellt wie du«, entgegnete sie. »Ich frage mich, wie du dich fühlen würdest, wenn einer meiner verflossenen Liebhaber auf diesem Boot mitreiste. Nicht dass ich einen hätte, aber wenn.«
    »Ich würde ihm rohe Steaks an den Hintern binden und ihn über Bord werfen. Aber erst würde ich ihn noch zu Brei schlagen.«
    »Ziemlich blutrünstig.«
    Er grinste verwegen. »Liebes, wenn es um dich geht, bin ich zu allem fähig.«
    Sie beugte sich vor und küsste ihn von oben. Dann schwiegen sie eine Weile. Sie strich weiter durch sein Haar und er schloss genießerisch die Augen. Fast schnurrte er.
    »Was ist London eigentlich für ein Name?«, fragte er unvermittelt. »Ich kenne niemanden, der so heißt.«
    Die Wege, die seine Gedanken einschlugen, überraschten sie immer wieder. »Mein voller Name lautet Victoria Regina Gloriana London Edgeworth Harcourt.«
    »Großer Gott, das ist aber aufwendig zu sticken.«
    London lachte. »Mein Vater ist von einer ziemlich übertriebenen Leidenschaft für sein Vaterland besessen. Als ich noch ganz klein war, nannten mich alle Victoria, aber sobald ich lesen konnte …«
    »Mit zwei Jahren.«
    »Vier, du Schlaumeier.« Sie zog fest an seinen Haaren, woraufhin er das Gesicht zu einer komischen Grimasse verzog. »Als ich vier war«, fuhr sie fort und löste ihren Griff, »sah ich überall in der Stadt meinen zweiten Vornamen. Überall. Auf Schildern. In Zeitungen. An Waggons. Und ich dachte, wenn mein Name überall steht, gehört mir das alles.«
    »Gieriges kleines Gör.«
    »Ich war nicht gierig«, verteidigte sie sich. »Ich dachte eben, dass unsere Königin das Land regiert und ich die Stadt.«
    »Machtversessen«, meinte er. »Ich wusste es. Du bist doch nicht so sanft und demütig, wie du tust.«
    Hin- und hergerissen zwischen Belustigung und Zorn schüttelte sie den Kopf. »Also bestand ich darauf, dass man mich London nannte. Erstaunlicherweise war sogar mein Vater damit einverstanden. Und seither heiße ich so.« Die bloße Erwähnung ihres Vaters senkte einen trüben Schleier über den schönen Nachmittag. Sie versuchte, das Gespräch auf erfreulichere Themen zu lenken. »Und was ist mit dir? Ich kenne niemanden, der Bennett heißt.«
    »Meine Mutter ist eine große Bewunderin der Romane von Miss Austen. Stolz und Vorurteil ist eines ihrer Lieblingsbücher.«
    »Du hattest Glück, dass sie dich nicht Fitzwilliam nannte.«
    »Erzähl das meinem Bruder.«
    »Nein!«
    »Ja. Fitzwilliam Darcy Day. Er konnte sich noch nicht einmal mit seinem zweiten Vornamen trösten.

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