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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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schrecklicher Schrei durch die Luft. London und Bennett wurden zu Boden geschleudert und rangen um Atem. Um sie wovor auch immer zu schützen, warf Bennett sich über sie. Er stöhnte vor Schmerz auf.
    Es folgten weitere markerschütternde Schreie. London lugte unter Bennetts Arm hervor und erschauderte. Vielleicht war sie gestorben und befand sich schon im Totenreich. Nur so ließ sich erklären, was sie vor sich sah.
    Den Anblick dieser unglaublich grässlichen Bestie würde London nie vergessen. Das Wesen maß über acht Fuß und erinnerte nur vage an einen Menschen. Seine Haut glänzte gelblich, seine Augen sahen aus wie glühende Kohlen und aus seinem sabbernden Maul ragten Reißzähne. Das Ding besaß zwei Beine und sechs Arme, und aus allen Händen und Füßen stachen scharfe Krallen hervor. Es schwebte in der Luft und hüllte London und Bennett mit seinen geschuppten Flügeln in einen Geruch aus Schwefel und Aas. Der Gestank ließ London beinahe würgen.
    Nur ein paar Schritte von ihr und Bennett entfernt stand Thomas Fraser, hinter ihm das schwebende Wesen. In der einen Hand schwang er einen gefährlich gekrümmten Dolch, in der anderen hielt er einen Revolver. Rechts und links flankierten ihn zwei brutal wirkende Söldner, die mit ihren Gewehren auf Bennett und London zielten.
    Fraser grinste höhnisch. »London, Sie haben Ihren Vater sehr verärgert.«

16
    HÖHEN UND TIEFEN
    Während Bennett und sie sich aufrappelten, rasten Londons Gedanken. Selbst wenn der Weg zum Seil nicht von Fraser und diesem schrecklichen schwebenden Ding blockiert wäre, kämen Bennett und sie nicht schnell genug von dem Felsen herunter. Die geflügelte Bestie wäre sofort über sie hergefallen und hätte sie mit ihren Reißzähnen und Klauen in Stücke gefetzt. Und Fraser und seine Söldner hatten Gewehre – Bennett einen Revolver. Fraser und seine Männer standen zu weit entfernt, um sie zu entwaffnen, und zu nah, um ihren Kugeln zu entgehen.
    Rasch blickte sie sich auf dem Gipfel um, welche anderen Optionen sich ihnen boten. Keine. Das Felsplateau war eine kahle, kaum dreißig Fuß große, mit Gräsern bewachsene Fläche. Hier fanden sie nirgends Schutz.
    Aber … siekonnte Bennett als Schutz dienen.
    London stellte sich zwischen Bennett und den Lauf von Frasers Revolver. Fraser bekam runde Augen. Bennett fluchte.
    »Verdammt, geh aus dem Weg«, knurrte er. Er wollte sie beiseiteschieben, doch als die Söldner drohend ihre Gewehre hoben, blieb er stehen.
    »Mein Vater will mich lebend«, sagte London zu Fraser. »Sie müssen schon an mir vorbei.«
    Fraser blickte sie finster an. »Dummes Flittchen«, stieß er hervor. Er sprang zur Seite und versuchte Bennett an ihr vorbei eine Kugel zu verpassen. London machte seine Bewegung mit, um in seiner Schusslinie zu bleiben, doch als Fraser plötzlich wütend fluchte, blickte sie sich um und erstarrte.
    Bennett war verschwunden.
    Einen Augenblick verharrten alle, die auf dem Gipfel standen, in Erstaunen. Es war, als habe Bennett sich in Luft aufgelöst. Londons Herz hämmerte. War er auf der anderen Seite des Felsens heruntergefallen? Ohne auf die Waffen zu achten, die immer noch auf sie gerichtet waren, lief sie an den Rand des Felsens und blickte nach unten. Doch sie sah nur, wie weitere Steine in das Meer hinabstürzten. Wo war Bennett?
    Als sie sich umdrehte, sah sie gerade noch, wie er mit dem Revolver in der Hand und dem Rucksack auf dem Rücken, dicht neben Fraser und den Söldnern über den Rand nach oben sprang. Sie begriff, dass er sich mit den Händen am Rand entlanggehangelt hatte. So kam er an Fraser heran, ohne dass ihn jemand sah, auch sie nicht. Erleichtert und ängstlich zugleich pochte ihr Herz, als Bennett in der Hocke landete. Bevor die anderen Männer reagieren konnten, schoss Bennett und traf den Söldner, der am weitesten von ihm entfernt stand. Der Mann schrie auf und ging zu Boden. Mitten auf seiner Brust breitete sich ein roter Kreis aus. Während der Söldner zusammensackte, drückte er im Reflex den Abzug des Gewehres und schoss. Direkt auf das geflügelte Wesen.
    Brüllend wich die Bestie zurück. Mit einem ihrer Flügel schleuderte sie Fraser zu Boden, so heftig, dass er beinahe über den Rand hinausrollte. Er kroch durch den Staub und verlor dabei sein Messer. London griff danach, doch die Bestie hielt sie mit ihren schlagenden Flügeln in Schach.
    Über das Kreischen des Wesens und die Windböen hinweg hörte London, dass die Männer vor Anstrengung und

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