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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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verschwunden. Bis auf mein Auge, jenes Auge, welches das schreckliche Geschenk birgt.«
    »Und wenn wir dieses Auge finden, erlangen wir damit die Kontrolle über das Feuer, das auf dem Wasser brennt?«, fragte Bennett.
    »Es wurde schon früher für solche Zwecke benutzt.«
    Obwohl es alles andere als alltäglich war, mit einem bis zum Hals vergrabenen Riesen zu sprechen, beschleunigte sich Londons Puls noch mehr, als er die Quelle erwähnte. Die Klingen wollten die Quelle vor den Erben schützen. »Wo befindet sich das Auge?«, wollte sie wissen.
    Ohne Bennett, der sie festhielt, hätte der Seufzer des Kolosses sie von den Füßen gefegt. »Ich kann nicht zeigen, wo es sich befindet«, sagte der Riese mit Bedauern. »Ich habe nur ein Auge.«
    Londons Hoffnung sank. Nicht einmal die Inkarnation des Sonnengottes konnte ihnen bei der Suche helfen.
    »Wir wollen Eure Augen sein«, erklärte Bennett. »Wir werden finden, was Ihr verloren habt. Aber ohne weitere Informationen ist unser Blick ebenso beschränkt wie Eurer. Sagt uns, welche Schritte unsere ersten sein sollen.«
    Der Koloss blickte furchterregend finster drein, doch das schien Bennett nicht sehr zu stören. Herrje! Wagemut erwies sich nicht immer als die beste Taktik. Vielleicht nahmen die Klingen auch deshalb Frauen in ihre Reihen auf.
    »Wenn wir das Auge finden«, beeilte London sich zu sagen, »bringen wir es Euch wieder. Ist es dann sicher vor dem Zugriff böser Menschen?«
    Das stimmte den Koloss offenbar versöhnlich. »Du sprichst wie eine Weise, Tochter des Orakels. Ich werde euch sagen, was ich weiß, aber dafür müsst ihr aufrichtig schwören, dass ihr mir mein Auge zurückbringt.«
    »Genau das hatten wir doch vor«, brummelte Bennett auf Englisch.
    »Dann hättest du ihm das sagen sollen«, zischte London. »Wir schwören es«, erklärte sie dann laut auf Griechisch. »Unsere Herzen sind unsere Zeugen.«
    Der Koloss schien zufrieden. »Ihr findet das Auge im Schwarzen Tempel«, erklärte er. »Leider weiß ich nicht, wo dieser Schwarze Tempel liegt. Aber dort ist es. Die Tochter des Orakels und der Rätsellöser müssen gemeinsam durch den Tempel navigieren. Die Zukunft der Erde liegt in euren Händen.«
    »Und wenn wir das alles getan und das Auge in unserem Besitz haben, sollen wir Euch das Auge dann hierher bringen?«, fragte London.
    »Nein, das Bild, das ihr hier vor euch seht, ist nichts weiter als eine Illusion. Ich gehöre dem Meer an, der Sonne und dem Himmel. Um mir mein Auge zurückzugeben, müssen der Rätsellöser und die Tochter des Orakels das Licht der Sonne an einen Ort am Meeresgrund bringen, der das Licht der Sonne noch nie gesehen hat. Dort lasst ihr das Auge ruhen. Erst dann ist mein Augenlicht wiederhergestellt.«
    »Wir danken Euch sehr«, sagte Bennett und verbeugte sich.
    »Ich bin euch zu tiefem Dank verpflichtet, wenn ihr in dieser Sache Erfolg habt«, dröhnte der Koloss. »Aber wenn ihr das Auge findet und es mir nicht zurückgebt, so wird das schlimme Folgen haben. Die Menschheit ist imstande, sich selbst zu zerstören. Und so soll es dann geschehen.«
    Mit diesen donnernden Worten löste sich der Koloss in Luft auf. Zurück blieb lediglich der Felsgipfel. Ein paar Grashalme wehten im Wind. Kaum zu fassen, dass sie eben noch mit einem halb vergrabenen Riesen gesprochen hatten! Doch London spürte den Widerhall seiner Stimme noch in ihrem Körper.
    »Das ist doch nicht schlecht gelaufen«, stellte Bennett fest. »Wir müssen nur den Schwarzen Tempel finden, das Auge besorgen und es auf den Meeresgrund bringen.«
    »Klingt einerseits ganz einfach«, meinte London, »und andererseits ungeheuer schwierig.«
    »Eben ein typischer Tag im Leben einer Klinge.« Er lächelte und beugte sich vor, um sie zu küssen. »Übrigens habe ich dir noch gar nicht gesagt, wie beeindruckt ich war, als du an der Felswand heraufgekommen bist. Wie eine Walküre, die in den Himmel emporschwebt.«
    Sie lächelte an seinen Lippen. »Ich hatte ein wenig Hilfe.«
    »Sei nicht so bescheiden.« Er strich mit den Händen über ihre Hüften und umfasste ihren Po. »Diese Hose steht dir übrigens ausgesprochen gut. An den Anblick könnte ich mich gewöhnen.«
    »Kallas wird sie zurückhaben wollen.«
    »Der soll zur Hölle fahren«, knurrte Bennett scherzhaft.
    Sie drängten sich dicht aneinander. London hoffte, dass Kallas und Athene noch ein wenig warten konnten.
    Als würden Himmel und Hölle plötzlich von einem Riss gespalten, hallte da ein

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