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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)
Autoren: Zoë Archer
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herauf.
    Bennett erhob sich und half London auf die Beine. Er wollte sich auf den Weg hinunter zum Amphitheater machen, als neben seinen Füßen Steine zu Boden krachten. Er schob London hinter sich und zog sie mit sich unter einen Felsvorsprung. Im Schutz des Felsens duckten sie sich, als weiterer Schotter auf sie herabregnete. Bennett spähte um den Felsen herum und fuhr mit finsterem Blick zurück.
    »Verdammt, sie haben die Kanonen auf uns gerichtet.« Hinter ihnen explodierten Steine. Die Erben korrigierten ihr Ziel. Der nächste Schuss würde vermutlich treffen.
    London verzog den Mund zu einem leisen Lächeln. »Du darfst das Auge gegen sie einsetzen, schon vergessen?«
    Er grinste und zuckte abermals zusammen. »Aua. Aber ja, du hast ja recht!«
    Er richtete sich in die Hocke auf und drehte sich dem Schiff der Erben zu. Dann murmelte er: »Verdammt, Kallas, du dämlicher Held.«
    Der Kapitän hatte das Kaik um die Insel herumgesegelt und raste jetzt mit Höchstgeschwindigkeit auf den Dampfer zu. Die Männer an dessen Deck waren noch nicht auf ihn aufmerksam geworden.
    »Er will sie rammen«, flüsterte London. »Um sie abzulenken.«
    »Und dabei wird er sich selbst versenken.« Mit entschlossener Miene stand Bennett auf.
    Ein Kreischen zerriss die Luft. London und Bennett fuhren herum und sahen den Dämon, der blutend, aber immer noch höchst lebendig auf sie zustürzte. Seine Augen wirkten wie glühende Kohlen, grausam und wahnsinnig. Bevor Bennett das Auge des Kolosses anheben konnte, hatte der Dämon sie fast schon erreicht.
    London sprang zur Seite und versuchte die Bestie von Bennett wegzulocken. Das Wesen schlug mit einer Kralle nach ihr und riss ihr ein Büschel Haare aus. Ihre Kopfhaut brannte, aber sie blieb nicht stehen, sondern wich den Klauen und schnappenden Zähnen unverzagt aus.
    Sie handelte instinktiv, als sie sich nach einem Gewehr bückte, das in der Nähe lag. Rasch öffnete sie den Verschluss, entfernte die leere Patronenhülse und lud nach. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen, zielte und drückte ab.
    Als sie den Rakshasa direkt in den Bauch traf, schrie die Bestie abermals auf. Das Ding wurde nach hinten geschleudert und verspritzte schwarzes Blut. Ein Mensch wäre an einer solchen Wunde gestorben, zumindest hätte sie ihn außer Gefecht gesetzt – aber der Dämon war kein Mensch, und sein Auftrag war klar: Töte London! Töte Bennett! Und lass nicht nach, bis sie tot sind!
    Als ein gleißender Lichtstrahl aus dem Auge des Kolosses sie streifte, hob London schützend den Arm vor das Gesicht. Das Auge war in derart grelles Licht gehüllt, dass sie es kaum ansehen konnte. Die gefährliche Strahlung drohte Bennett zu verbrennen. Er stöhnte und kämpfte gegen die glühende Kraft.
    Sie lief zu ihm. Die Quelle würde ihn umbringen. Sie versuchte, das Auge von seinem Arm zu entfernen, doch die Hitze, die Bennett und die Quelle verströmten, übertraf alles, was sie je zuvor erlebt hatte.
    »Geh weg«, stieß er hervor. »Sonst verbrennt es dich.«
    »Das ist mir egal«, gab sie zurück. »Ich muss dir helfen.«
    »Nein.«
    Der Dämon griff erneut an und Bennett richtete das Licht des Auges auf ihn. Als die Kreatur zu Asche zerfiel, verhallte ihr Kreischen. Der Wind trug die verkohlten Fetzen aufs Meer hinaus. Die Luft roch nach verbranntem Aas. Übrig blieben nur die spitzen Klauen des Dämons, die sich in den Fels des Berges krallten.
    Das Licht der Quelle erlosch. London und Bennett blickten einander keuchend an.
    Als ein Kanonenschuss direkt zwischen ihnen in den Boden einschlug, stoben sie auseinander. London umklammerte ihr Gewehr und hoffte, es benutzen zu können, um die Kanonen abzulenken.
    Bennett sprang auf. Er richtete das Auge des Kolosses auf den Dampfer und sog vernehmlich die Luft ein. Er taumelte, schloss fest die Augen und sammelte seine gesamte Konzentration. »Aha, jetzt verstehe ich. Man darf nicht versuchen, die Quelle zu beherrschen. Man muss sie ihre Macht selbst gebrauchen lassen.« Seine Miene entspannte sich, sein Atem ging ruhiger.
    Sofort ließ die Lichtfülle um ihn herum nach und sammelte sich zu einem Strahl, der aus dem Auge auf das Meer hinausschoss und auf der Wasseroberfläche um den Dampfer herum ein Feuer entfachte. Gewaltige Flammen, höher als die Schornsteine, züngelten am Rumpf des Schiffes empor. Innerhalb kürzester Zeit fing der Dampfer Feuer. Schwarzer Rauch wölkte zum blauen Himmel hinauf. Eine Explosion erschütterte das Schiff, deren
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