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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)
Autoren: Zoë Archer
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aufzuschlitzen, du Schlampe.«
    Bevor London ihm erklären konnte, dass er das bereits tat, verschwand Fraser plötzlich aus ihrem Sichtfeld. Sie rappelte sich in eine sitzende Haltung hoch und sah Bennett und Fraser in einen heftigen Kampf verstrickt. Der Söldner lag erledigt am Boden. Sein Atem rasselte und verstummte, während Bennett seine Aufmerksamkeit bereits einem neuen Gegner zuwandte. Er und Fraser schlugen mit ungebremster Wucht und ohne Unterlass aufeinander ein. Ihre Fäuste waren blutverschmiert. Einer, sie wusste nicht wer, hatte einen Zahn verloren. Er glänzte auf dem Boden neben Frasers Messer, das er fallen gelassen hatte.
    London hob ihr Gewehr auf, aber es war unmöglich, zu schießen, ohne Gefahr zu laufen, Bennett zu treffen.
    Die Männer rollten übereinander, schlugen und traten aufeinander ein. Das hatte nichts mehr mit einem Kampf zu tun, der kultivierten Regeln folgte. Sie wollten sich gegenseitig umbringen. Nichts anderes konnte ihnen Befriedigung verschaffen. Es war schrecklich anzusehen, und dennoch konnte London den Blick nicht abwenden. Sie suchte nach einer Möglichkeit, Bennett zu helfen.
    Fraser setzte sich gerade rittlings auf ihn und versuchte, ihm das Auge des Kolosses zu entwinden. Bennett knurrte.
    »Das gehört mir!«, keuchte Fraser. »Die Quelle gehört mir.«
    Ein finsteres Lächeln erschien in Bennetts Mundwinkel. »Hier hast du es!« Mit einem Ächzen stieß Bennett das Auge auf Fraser zu. Die Quelle glühte auf. Fraser schrie, als das Metall ihn verbrannte.
    Bennett stemmte sich auf ein Knie hoch und stützte sich mit dem anderen Fuß auf dem Boden ab. Mit dem Auge schlug er auf Fraser ein. Der taumelte, rollte rücklings den Hügel hinunter und stürzte unaufhaltsam den steinigen Abhang hinab. Es war ein langer Sturz, doch als Fraser am Amphitheater ankam, gewann er erst richtig an Geschwindigkeit. Dort hüpfte sein Leib haltlos von Stufe zu Stufe, er krachte mit dem Kopf auf den harten Stein und fuchtelte mit Armen und Beinen, bis er erschlaffte. Schließlich landete er mit unnatürlich verdrehten Gliedern und leerem Blick auf dem Boden des Amphitheaters. Tot.
    Bennett war mit einem Schritt bei London und strich sanft mit seinen Fingern über ihr Gesicht. Sie zuckte, als er leicht über die größer werdende Beule strich, die Frasers Schlag an ihrem Kopf hinterlassen hatte. Bennett fluchte. Und er fluchte noch mehr, als er die schmale Blutspur auf ihrer Hemdbluse entdeckte. »Vielleicht gehe ich hinunter und töte ihn noch einmal. Diesmal allerdings etwas langsamer.«
    Sie sorgte sich nicht um ihre eigenen harmlosen Verletzungen. »Bist du schwer verletzt?« Ihre Hände schwebten über den blutigen Kratzern auf seinen Wangen und dem Blut in seinen Mundwinkeln. Er war überall staubig, seine Kleidung zerrissen. Aber er war immer noch wunderschön, er war ihr Paladin.
    »Ein Arbeitstag wie jeder andere.« Er grinste, zuckte aber zusammen. »Autsch. Das Grinsen tut ein bisschen weh, ich geb’s zu.«
    London war erleichtert, als sie feststellte, dass nicht er einen Zahn verloren hatte. Fraser brauchte sich wegen eines lädierten Lächelns nicht mehr zu grämen.
    Eigentlich hätte sie traurig oder entsetzt über Frasers Tod sein müssen. Doch stellte sie fest, dass sie darüber gar nichts empfand.
    »Was hast du mit dem Auge gemacht?«, fragte sie. »Du hast Fraser damit verbrannt.«
    Bennett wirkte etwas verlegen. »Ich habe zumindest versucht, es nicht einzusetzen.«
    »Warum darfst du es nicht einsetzen?«
    »Weil es nicht mir gehört. Es gehört dem griechischen Volk.«
    »Bennett«, sagte sie, umfasste mit den Fingerspitzen sein Kinn und zwang ihn, sie anzusehen. »Hast du mir nicht gesagt, dass du griechisches Blut in dir hast?«
    Er wurde ganz still. »Ja, ein Achtel. Mütterlicherseits.«
    Sie blickten beide auf das Auge, das noch immer an seinem Arm steckte. London hätte schwören können, dass es ihnen zuzwinkerte.
    »Hilf Athene«, drängte sie dann.
    Drunten im Amphitheater attackierten sich Hexe und Magier weiterhin mit Zaubersprüchen und magischen Wolken. Athene wankte, denn sie war den Gebrauch so mächtiger Magie nicht gewohnt. Sie hielt sich jedoch wacker und wehrte Chernock mit der Kraft ganzer weiblicher Generationen der Familie Galanos ab. London meinte, in dem wirbelnden Nebel über dem Amphitheater Kriegerinnen mit Helmen, Amazonen und Hexen zu erkennen, die gegen unförmige Bestien kämpften. Der Lärm des Kampfes hallte deutlich zu ihnen
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