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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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einen britischen Gelehrten beauftragen, aber es gibt keinen, der über diese Expertise verfügt. Nur dich.« Entschlossen drückte er seine Zigarre aus und sah zu, wie die Glut erlosch, bevor er den Blick wieder seiner Tochter zuwandte.
    »Und deshalb«, fuhr er fort, »muss ich zum ersten Mal in der Geschichte meiner Organisation eine Frau in unsere Arbeit einbeziehen. Auch wenn mir das nicht gefällt.« Aus seiner Westentasche zog er eine goldene Taschenuhr mit eingravierten Symbolen, die London nicht identifizieren konnte. »Heute haben wir den zwölften April. Ich erwarte, dass du bis zum sechzehnten gepackt hast und zur Abreise bereit bist.«
    London blinzelte verblüfft. »Verzeihung … aber was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, meine Tochter, dass du mich nach Griechenland begleiten wirst.«
    So hatte es begonnen. Und jetzt befand sie sich in Griechenland und folgte ihrem Vater durch einen nächtlichen Garten. Feinde, hatte er gesagt. Feinde Englands. Hier ging es um mehr als nur um simple Archäologie – und London steckte, ob sie nun wollte oder nicht, mittendrin.
    * * *
    Aus dem Schutz einer Mauer heraus beobachtete Bennett, wie London Edgeworth Harcourt aus dem Hotelgarten geleitet wurde, und zwar von keinem Geringeren als dem grausamen, skrupellosen und kaltherzigen Joseph Edgeworth und seinem ungeschlachten blonden Speichellecker Thomas »Ich erschieße jeden Eingeborenen« Fraser.
    Verdammt! Edgeworths Tochter. Jonas Edgeworths Schwester. Harcourts Witwe. Die Expertin der Erben für Sprachen des Altertums. Die verführerische Frau vom Marktplatz. Alles ein und dieselbe Person.
    Gern hätte er laut über diese Ironie gelacht, aber er durfte sich nicht verraten. Deshalb lachte er nur leise in sich hinein. Obwohl er wusste, dass Magie tatsächlich existierte, bezweifelte er manchmal, ob es so etwas wie Schicksal oder Vorhersehung gab. Eines stand allerdings fest: Das Universum hatte Sinn für Humor – und zwar einen ziemlich schwarzen Humor.

3
    GEHEIME ZIELE
    »Und du bist sicher?«, fragte Athene. »Ganz sicher?«
    »Ja, wirklich. Sie ist Edgeworths Tochter.« Bennett ging mit Athene am nächsten Morgen durch Piräus, das Hafenviertel von Athen, hinunter zum Kai. Anders als in Athen waren die Straßen in Piräus ordentlich angelegt und trieben ahnungslose Fußgänger nicht in den Wahnsinn. Der geschäftige Hafen war allerdings nicht minder überlaufen. Bennett führte Athene vorsichtig vorbei an beladenen Handwagen sowie Matrosen, die scharenweise entweder zum Ufer strömten oder ihnen von dort entgegenkamen.
    »Und Harcourts Witwe noch dazu. Weiß sie, wer du bist?«
    »Noch nicht.«
    » Theos ka panagea . Gott sei Dank!« Athene machte einen Bogen um einen Karren mit Korinthen, die gerade aus Zakynthos eingetroffen waren. »Aber das ist unmöglich. Die Erben sind strikt gegen Frauen in ihren Reihen.«
    »Diese Frau gehört irgendwie auch gar nicht dazu.«
    »Wie meinst du das?«
    Bennett wich einer Horde deutscher Touristen und ihren überladenen Gepäckkarren aus, die ein Dampfschiff soeben an Land gespuckt hatte. »Edgeworths Tochter weiß nichts von den Erben.«
    »Wenn sie hier ist, um die Inschrift der Ruinen zu übersetzen, weiß sie natürlich, welcher Sache sie dient.«
    Bennett schüttelte den Kopf. Meeresgeruch stieg ihm in die Nase. Endlich hatten sie den eigentlichen Hafen erreicht, in dem Schiffe jeglicher Art im Wasser schaukelten. Darüber kreischten die Möwen. Fischerboote wogten neben kleinen Jachten, auf denen sich die wohlhabenden Athener verlustierten. Dampfbetriebene Frachter und Klipper mit hohen Masten ankerten draußen in der Bucht. Ruderboote verkehrten zwischen großen Schiffen und dem Kai. Ungerührt von dem hektischen Treiben schimmerte das Wasser in der Morgensonne azurblau und golden. Bennett atmete tief durch und musste unwillkürlich lächeln. Er diente den Klingen seit vielen Jahren, aber noch immer freute er sich auf den Beginn jeder Mission, auf Hafen und Schiffe.
    Als er Athene antwortete, wurde er jedoch wieder sachlich. »Als ich sie nach den Erben fragte, hatte sie ganz offensichtlich keine Ahnung, wovon ich sprach.«
    »Ich weiß, dass du dich mit Frauen auskennst«, versicherte ihm Athene. »Trotzdem lässt selbst du dich von einem hübschen Gesicht und reizenden Brüsten täuschen, Day.«
    »Oh, ich bezweifle nicht, dass man mich schon das eine oder andere Mal angelogen hat«, stimmte er ihr munter zu. » › Du bist erst der zweite Mann, mit dem ich je

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