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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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Fremde nach Griechenland kommen, stehen mein Schiff und meine Mannschaft zu Ihrer Verfügung. Nichts für ungut, Engländer.«
    »Ich verstehe Sie durchaus. Wir müssen etwas Ausrüstung und ein paar Waffen in Ihrem Frachtraum lagern.«
    »Es kann nie schaden, gut vorbereitet zu sein « , sagte Kallas.
    »Fürchten Sie die Gefahr?«
    Als der Kapitän grinste, strahlten weiße, ebenmäßige Zähne aus seinem sonnengebräunten Gesicht. »Die Männer aus meiner Familie haben ihr Geld auf dem Meer schon auf ganz unterschiedliche Arten verdient.«
    »Sie sprechen von Seeräuberei«, sagte Athene.
    Mit schmalen Augen trat Kallas auf Athene zu. Er war zwar nicht größer als sie, doch Bennett bemerkte, dass sie an sich halten musste, um nicht vor ihm zurückzuweichen. Sie straffte sich, während der Kapitän sie von Kopf bis Fuß musterte.
    »Was weiß eine hochwohlgeborene Dame wie Sie schon darüber, was es heißt, sein Brot verdienen zu müssen?«, knurrte er.
    »Ich finde, ehrlich verdientes Brot schmeckt deutlich besser«, entgegnete sie. »Die Frauen aus meiner Familie ernähren ihre Töchter nämlich auf ehrbare Weise.«
    »Dann haben Sie Glück, dass die Männer der Kallas nicht so ehrbar sind. Sonst würde ich weder mein Boot noch meine Dienste verkaufen. Schon gar nicht an Adelige.«
    »Mir schwebt da ein gemütliches Familienpicknick vor«, schaltete sich Bennett ein und trat zwischen die beiden. »Die Männer der Kallas und die Frauen der Galanos. Eine Bergwiese. Ouzo. Walnüsse und Trauben. Die genaue Speisenfolge planen wir später. Aber sagen Sie, wie zweifelhaft ist Ihre Moral?«
    Kallas löste seinen Blick von der wutschnaubenden Athene. »Was haben Sie denn im Sinn?«
    »Die Entführung einer Dame.«
    »Ist sie hübsch?«
    »Und wie.«
    Kallas lächelte und schüttelte Bennett noch einmal die Hand. »Ich denke, wir werden gut miteinander auskommen, Sie und ich.«
    * * *
    Mit Schiffen kannte London sich nicht besonders gut aus, die Überfahrt von Southampton nach Griechenland war ihre erste derartige Reise gewesen. Mit einem erstklassigen dreimastigen Segeldampfer waren sie um die Iberische Halbinsel herum und an der Küste von Gibraltar entlang nach Monte Carlo gereist. Von dort ging es vorbei an Sizilien und um Italien herum bis hinauf nach Brindisi und schließlich von Korfu nach Athen. Mit seinem eleganten Speisesaal, zwei Salons sowie einem Spielzimmer war das Schiff erstaunlich luxuriös ausgestattet. Außerdem gab es noch die Klappliegen an Deck, die von einer Schar Damen und Herren genutzt wurden, die sich zum Schutz gegen die Brise in Flanelldecken hüllten.
    London war sich im Klaren darüber, dass das Schiff von Piräus nach Delos weniger komfortabel sein würde. Doch damit … hatte sie nicht gerechnet.
    »Brauchen wir wirklich so viele Waffen, Vater?«, fragte sie, während ihr ein Mitglied der Besatzung an Bord half. Als sie sich nach ihrem Gepäck umsah, das an der Seite des Schiffes heraufgezogen wurde, fiel ihr Blick auf die Kanonen, die gefährlich aus den Geschützluken ragten. Auf dem Vorderdeck befanden sich ein Gefechtsturm sowie zwei weitere Kanonen.
    Ihr Vater stand bereits an Deck und musterte das Schiff mit einem anerkennenden Nicken. Es hatte einen eisernen Rumpf, zwei sich nach oben hin verjüngende Schornsteine sowie zwei Schonermasten. Zusätzlich wurde es von einer Dampfturbine angetrieben, die mittig ins Schiff eingebaut war. Es bildete einen krassen Gegensatz zu den anderen Booten, die munter durch den Hafen schipperten. Auch die einheimische Besatzung machte einen harten und einschüchternden Eindruck. Als London die Männer anlächelte und ihnen zur Begrüßung freundlich zunickte, reagierten sie nicht.
    »Ich weiß, es ist nicht sehr luxuriös«, räumte ihr Vater ein. »Du musst dich eben irgendwie damit arrangieren.«
    »Es macht mir überhaupt nichts aus«, entgegnete sie. »Aber die Waffen beunruhigen mich.«
    Thomas Fraser, dessen Haut sich in der Nachmittagssonne bereits rötlich färbte, stand neben ihr. »Wir müssen vorbereitet sein«, erklärte er. »Sie haben sicher von dem schrecklichen Vorfall gehört, der sich vor fünf Jahren in der Nähe von Marathon ereignete. Damals wollten Banditen mit der Entführung britischer Touristen Lösegeld erpressen. Bei dem Versuch, sie zu retten, kamen viele der Geiseln ums Leben.«
    »Eine furchtbare Tragödie«, sagte London leise.
    »Ihr Vater hat mit Ihnen über unsere Feinde gesprochen, Mrs Harcourt. Einem von ihnen sind

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