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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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sein.«
    Wütend stieß ihr Vater hervor: »Er hat mit ihr geredet, dieser verdammte Halunke. Hat nachunsgefragt.«
    Nun musterte Fraser sie mit eiskaltem Blick. »Und was haben Sie ihm gesagt?«
    »Nichts. Gar nichts.« Aufsteigende Wut vertrieb ihre Angst. Obwohl eindeutig etwas im Gange war, über das ihr Vater und sein Mitarbeiter Bescheid wussten, hielt niemand es für nötig, sie einzuweihen. Es musste etwas mit seiner Arbeit für die Regierung zu tun haben. »Bitte, Vater, ich bin kein Kind mehr. Du musst mir sagen, was hier vor sich geht. Wer war dieser Mann?«
    Er sah warnend zu Fraser, ergriff ihre Hand und zog sie mit sich zum Hotel. »Ein Mitgiftjäger«, erklärte er schnell. »Er sucht eine Erbin, die er ausnehmen kann. Mach dir keine Sorgen.« Er tätschelte ihre Hand. »Fraser und ich passen auf dich auf.«
    »Du musst mich für ziemlich naiv halten«, erwiderte London und blieb stehen. »Ich will die Wahrheit wissen.«
    Überrascht, weil er es nicht gewohnt war, dass jemand etwas von ihm forderte, schon gar nicht seine folgsame Tochter, zuckte ihr Vater zusammen. Doch sie war älter geworden und nicht länger bereit, sich von ihrem Vater etwas vormachen zu lassen. Da er spürte, dass sie nicht nachgeben würde, sagte er: »Mit der Arbeit, die Fraser und ich leisten, machen wir uns einige Feinde.«
    »Was für Feinde?«
    »Feinde Englands.«
    »Aber Drayton ist Engländer.«
    Ihr Vater lächelte, doch es wirkte alles andere als beruhigend. »London, ich möchte dich nicht aufbringen oder überfordern. Geh jetzt hinein. Und glaub mir, je weniger du weißt, desto besser ist es für uns alle.«
    »Aber …«
    »Sofort, London«, befahl er, als schicke er sie in ihr Kinderzimmer zum Spielen, damit sie die Erwachsenen nicht störte.
    Sie blickte zu Thomas Fraser, aber auch der lächelte ihr nur freundlich zu. Als schenkten sie ihr Bonbons, damit sie still war. Gefangen zwischen zwei Männern. Nachdem Lawrence gestorben war, hatte London erwartet, eine ganz neue Freiheit kennenzulernen – als bemittelte Frau ohne Ehemann, vor dem sie sich rechtfertigen musste. Doch jetzt entglitt ihr dieser Traum und verlor sich in den undurchsichtigen Plänen eines anderen. Wie war es nur so weit gekommen?
    Vor einem Monat hatte sie ihre Eltern besucht, wie sie es regelmäßig Mitte der Woche tat. Sie frühstückte häufig mit ihrer Mutter, vor allem seit Lawrence’ Tod. Jonas blieb stets auf seinem Zimmer, nur ihr Vater leistete ihnen gelegentlich Gesellschaft. An jenem Tag, einem recht trüben Donnerstag im April, wollte er mit ihnen speisen. Wie üblich saßen London und ihre Mutter am Tisch im Esszimmer. Sie warteten und warteten, doch der Platz ihres Vaters blieb leer. Mutter weigerte sich, mit dem Essen zu beginnen, bevor er kam, wagte es jedoch auch nicht, einen Bediensteten nach ihm zu schicken. Sie blickte sehnsüchtig auf den köstlichen Hummertoast, rührte jedoch keinen Bissen an.
    Schließlich hatte London genug von der Selbstaufopferung ihrer Mutter. Sie war hungrig und stand vom Tisch auf, um selbst nach ihrem Vater zu suchen. Sie ging schnurstracks zu seinem Arbeitszimmer, in dem er sich normalerweise aufhielt. Vor der verschlossenen Tür blieb sie stehen und klopfte vorsichtig an. Als sie keine Antwort erhielt, klopfte sie etwas lauter. Immer noch nichts. In der Erwartung, dass die Tür wie üblich zugesperrt sein würde, drückte London die Klinke nach unten, und zu ihrer Überraschung hatte sich die Tür öffnen lassen. London spähte durch einen Spalt ins Zimmer. Es schien leer zu sein. London fühlte sich von dem Raum angezogen. Obwohl sie eine erwachsene Frau war, hielt sie den Atem an, als sie den Fuß auf den türkischen Teppich setzte und die Regale voller Bücher und die riesigen Karten an den Wänden betrachtete. Das Vereinigte Königreich. Indien. Afrika. Im Kamin brannte ein Feuer. Der Geruch von Tabak und Bedeutsamkeit hing in der Luft. Das verbotene Reich.
    Das Arbeitszimmer war den Männern vorbehalten. Von früh bis spät gingen hier unauffällig gekleidete Männer aus und ein. Jonas durfte sich hier aufhalten, London nicht. Selbst den Dienstmädchen blieb der Zugang verwehrt. Nur Slyfield, der Butler, durfte das Zimmer säubern, aber auch das nur, wenn ihr Vater es ausdrücklich anordnete. London wusste nicht, was ihr drohte, wenn sie das Arbeitszimmer ihres Vaters betrat, aber auf jeden Fall wohl etwas Furchtbares. Sie durfte sich dort nicht aufhalten. Doch konnte sie sich auch nicht

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