Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
Vom Netzwerk:
preisgeben.
    »Es ist die gleiche Arbeit, der Ihr Bruder und Ihr verstorbener Ehemann nachgegangen sind«, sagte er. »Sie führt sie in ferne Länder, von wo sie erst nach langer Zeit zurückkehren.«
    »Wenn sie zurückkehren«, fügte Athene hinzu.
    Londons Blick fuhr zu der Griechin hin. »Vielleicht haben Sie ja etwas damit zu tun«, zischte sie.
    Anstatt London direkt zu widersprechen, zuckte Athene mit den Schultern, die Hände sorgsam im Schoß gefaltet. London wandte ihren Blick wieder Drayton zu. Er wirkte merkwürdig ernst.
    »Das kommt vor«, sagte er mit einer Spur von Bedauern. »Aber Sie müssen wissen, dass unsere Sache gut ist. Wir wollen niemandem schaden. Allerdings gibt es Situationen, in denen es sich nicht vermeiden lässt.«
    Eine neue Angst beschlich London. Diese Leute waren Mörder. »Ist diese Situation eine solche?«
    »Aber nein, Mrs Harcourt«, antwortete er aufrichtig. »Egal, was Ihr Vater Ihnen über uns erzählt hat, unser Ziel ist, Leben zu schützen, nicht es zu vernichten. Glauben Sie uns.«
    »Wer steckt hinter › wir ‹ und › unser ‹ , Mr Drayton?«, wollte sie wissen.
    Er blieb stehen und fuhr sich mit den Händen durch die dichten dunklen Haare. »Erstens: Mein Name ist nicht Ben Drayton. Ich bin Bennett Day. Und das ist Athene Galanos.« Die Griechin neigte huldvoll den Kopf.
    London lachte auf und es klang ein kleines bisschen hysterisch. Sie waren hier doch nicht in einem vornehmen englischen Tearoom! »Nun gut, Mr. Day«, sagte sie und unterdrückte ihre aufsteigende Panik. Zu ihrem Erstaunen war sie noch nicht völlig in Tränen aufgelöst, sondern verhielt sich sehr ruhig und gefasst. Sie verstärkte ihren Griff um die Flasche. »Nachdem wir das geklärt haben, beantworten Sie mir bitte meine Fragen.«
    Er wandte sich an Athene: »Nun, wo sie hier ist, weiß ich nicht recht, was ich sagen soll.«
    »Weil du zur Abwechslung einmal ernst sein musst«, meinte die Frau trocken.
    London musste lächeln. Wer immer diese Athene Galanos war, sie kannte Bennett Day offenbar ziemlich gut.
    »Fang einfach von vorne an«, riet Athene, als Day zögerte.
    »Etwas optische Unterstützung wäre nicht schlecht«, sagte er.
    Athene seufzte und erhob sich. Sie schloss die Augen und streckte die Hände von sich, als hielte sie darin einen unsichtbaren Gegenstand. Dann begann sie leise Worte vor sich hin zu singen. Ein paar davon kannte London. Licht. Kraft. Göttin . Es handelte sich um eine uralte Sprache aus dem Herzen Assyriens.
    Eine Weile hörte man nichts außer Athenes Gesang sowie die gegen das Boot schlagenden Wellen und den Wind, der an den Segeln riss. Dann ertönte ein kaum hörbares Trillern, als sänge ein Vogel in einem weit entfernten Baum. London blickte sich um. Sie dachte, dass vielleicht einer der Seemänner auf einer Flöte spielte, doch das war nicht der Fall. Die Matrosen drängten sich am Heck zusammen und beobachteten Athene. Auch Day richtete seine Aufmerksamkeit auf die Griechin.
    Mit offenem Mund staunte London, als sich zwischen Athenes Händen eine leuchtende Kugel bildete. Zunächst war sie kaum größer als ein Krocketball, doch dann wuchs sie stetig, bis sie beinahe drei Fuß maß. Sie tauchte das Schiffsdeck in gelbliches Licht, das den Schein der Laternen überstrahlte.
    »Was ist das?«, fragte London.
    »Magie, Mrs Harcourt«, antwortete Day.
    Sie schüttelte den Kopf. »Es gibt keine Magie. Das«, sie deutete auf die leuchtende Kugel, »ist irgendein spiritueller Trick. Wie ein falsches Medium bei einer Séance.«
    »Das ist kein Trick. Alles echt. Überzeugen Sie sich selbst.«
    Langsam ging London auf Athene und den Lichtball zu. In ihrer Nähe fühlte sich die Luft auf einmal warm und energetisch an. Ihre Haut kribbelte, als flattere ein Schwarm winziger Schmetterlinge darüber hinweg. Sie streckte eine Hand nach der Kugel aus, zögerte dann aber.
    »Sie dürfen sie ruhig berühren«, flüsterte Athene.
    London legte die Finger ihrer freien Hand auf die Oberfläche. Als sie bemerkte, dass sie nachgab, drückte sie die Finger tiefer in den Ball aus Licht hinein. Es fühlte sich zäh und cremig an, wie Honig, aber Honig, der aus Energie bestand. London zog ihre Hand zurück. An ihren Fingern hingen kleine goldene Tropfen, die sich in Lichtstreifen verwandelten und in der Dunkelheit auflösten.
    Sie begriff. Dies war in der Tat kein fauler Zauber. Hier handelte es sich um echte Magie. Die Flasche entglitt ihren Fingern und rollte davon.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher