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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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taumelte nach hinten und sah zu Bennett Day. Ihn schien diese unmögliche Vorstellung nicht im Geringsten zu überraschen.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte sie. »Wie kann das sein?«
    »Die Welt ist voll von Magie, Mrs Harcourt«, erklärte Day. »Sie existiert überall und in allem. Sehen Sie.« Er wedelte mit der Hand in Richtung der Kugel, die sich daraufhin in einen topografischen Globus verwandelte, auf dem sich Kontinente und Ozeane bildeten. Ein unendliches Netz aus strahlendem Licht überzog Land und Wasser. »Sie existiert, seit die Menschen anfingen, Gemeinschaften und Kulturkreise zu bilden. Mit dem Wissen kam die Magie.«
    »Aber ich habe gelernt … Ich meine, jeder lernt doch, dass es keine Magie gibt, dass sie nur in Märchen und alten Mythen vorkommt.«
    »Mit der Entwicklung der Menschen wuchs auch ihre Fähigkeit zu zerstören und Macht, die sie erlangten, zu missbrauchen. Damit die Menschheit sich nicht selbst vernichtete, musste die Magie versteckt werden. Und so schützte man sie mit Legenden. Doch das hielt andere nicht davon ab, sie in Gegenständen zu sammeln. Diese Gegenstände, die große Macht besitzen, bezeichnet man als Quellen.«
    »Quellen«, wiederholte London atemlos. Als sie das Wort aussprach, leuchtete der pulsierende Globus augenblicklich heller.
    »Quellen gibt es überall auf der Welt«, fuhr Day fort. »Die meisten sind sicher vor jenen verborgen, die sie ausbeuten wollen. Doch das hält gewisse Menschen nicht davon ab, nach den Quellen zu suchen, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen.«
    »Was für Zwecke?«
    »Einige dieser Zwecke sind klein und selbstsüchtig«, erklärte Athene. »Reichtum und Liebe etwa.«
    »Aber es gibt auch andere«, ergänzte Day. »Große Organisationen wollen die Quellen nutzen, um die Macht ihres Landes auf Kosten anderer zu steigern. Vor allem entlegene Orte der Erde, die man jetzt erst entdeckt, sollen der strikten Herrschaft des Reiches unterworfen werden. Diese Organisationen gibt es in allen Ländern, die nach der Weltherrschaft streben. Auch«, er sah sie mit hartem Blick an, »in England.«
    London schluckte schwer. »Und zu der Organisation dort gehören Sie.«
    »Nein. Wir versuchen diese Leute aufzuhalten. Wir sind die Klingen der Rose.«
    Der Name klang eindrucksvoll. »Nur Sie und Miss Galanos?«
    »Es gibt viele andere Klingen. Überall. Aber es können nie genug sein. Unser Feind ist groß und mächtig.«
    London fröstelte. Sie zog ihren Morgenrock fester um ihren Körper. Sie hatte das Gefühl, am Rand eines tiefen Abgrunds zu stehen. Jeden Moment konnte sie hineinstürzen und für immer darin verschwinden. Sie hatte Angst, mehr zu erfahren, aber sie musste alles wissen.
    »Und diese Leute in England, die nach den Quellen suchen …«, hob sie an.
    »Sie bezeichnen sich als die Erben von Albion«, erklärte er.
    London schlang die Arme um ihren Körper.
    »Der Name deutet bereits an, woran sie glauben«, fügte Athene finster hinzu. Sie senkte die Hände, und die leuchtende Kugel verschwand. »England steht über allem und jedem. Alles andere ist ihnen egal. Sie rauben Quellen und vernichten jeden, der sich ihnen widersetzt. Wer das Pech hat zu überleben, wird von ihnen unterjocht.«
    London schauderte. Ein schrecklicher Gedanke. Doch sie erinnerte sich an hitzige Gespräche zwischen ihrem Vater, ihrem Bruder sowie Lawrence und anderen Männern ihres Kreises. Sie behaupteten, England verdiene die Weltherrschaft. Die Welt sei von Wilden und Kindern bevölkert, die Englands starke Hand bräuchten. Natürlich äußerten sie sich so nicht direkt vor ihr, aber London fing Gesprächsfetzen auf, wenn sie auf Partys zusammensteckten oder sich in den Rauchsalon zurückzogen.
    Diese Männer … Lawrence. Jonas. Ihr Vater. Oh Gott!
    London umschlang sich noch fester. »Das glaube ich nicht.«
    »Opium«, sagte Day klanglos.
    »Sie haben das Opium nicht erfunden«, gab London zurück.
    »Nein, das haben sie nicht«, pflichtete er ihr bei. »Aber die Erben unterstützen England beim Anbau in Indien und schlagen Profit daraus. Die Erben haben dafür gesorgt, dass das Vereinigte Königreich in China mit Opium handeln durfte, und das gesamte Reich damit in ein Land von Abhängigen verwandelt. Sie haben ihre Macht benutzt, um chinesische Schiffe zu unterwerfen und die gesamte Nation in die Knie zu zwingen. Vierzehn Jahre später waren die Erben erneut dort, darunter auch Ihr Vater.«
    »Damals war ich noch ein Kind«, wandte London ein. »Als

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