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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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uns ist.«
    Die Vorstellung versetzte ihm einen heftigen Stich. Sie waren beide durchs Feuer gegangen, um zueinanderzukommen, um ihre Körper und Herzen zu vereinen. Er hatte das Gefühl, gestorben und wiedergeboren worden zu sein, nur um Londons Ekstase zu erleben. Und jetzt sollte er sie aufgeben? Unmöglich. »Ich will nicht aufhören.« Er konnte nicht.
    »Ich auch nicht.« Sie schmiegte sich an ihn und er stieß erleichtert den Atem aus. »Also keine Forderungen, die nicht erfüllt werden können. Ich lebe lieber im Jetzt – in welcher Form auch immer.«
    Er strich über ihr Haar. »Wir werden unser Jetzt haben.«
    »Vielleicht finde ich sie eines Tages«, überlegte London laut. »Das wäre schön. Ich möchte meine Art der Liebe wenigstens einmal erleben, bevor ich sterbe.«
    Er dachte über diesen namen- und gesichtslosen Mann nach, der eines Tages die wunderschöne, leidenschaftliche und mutige Liebe von London erfahren und sie entsprechend erwidern würde. Der in ihren Augen alles wäre. Dem sie ihre Geschichten von Wildblumen auf Bürgersteigen und Affen mit Hüten erzählte. Der neben ihr schlief und von ihr träumte, weil sie ihn berührte, um immer bei ihm zu sein.
    Bennett hasste diesen Mann.

12
    EINE GEFÄHRLICHE MEERESENGE
    Stillschweigend war man übereingekommen, den Spiegel erst am nächsten Morgen genauer in Augenschein zu nehmen. Noch vor Sonnenaufgang lösten Stathis und seine Söhne die Leinen zwischen den beiden Kaiks und brachen zum Fischen auf. Sie verabschiedeten sich und hofften auf ein baldiges Wiedersehen.
    Athene und Kallas stritten unter Deck. Er wollte, dass sie sich noch ausruhte, was die Hexe ablehnte.
    »Die beiden hören wohl nie auf zu zanken«, murmelte London.
    »Das dürfte dich doch kaum überraschen«, sagte Bennett.
    Sie rollte mit den Augen. »Ich weiß, dass Wut und Lust sich gegenseitig verstärken.« Als er fragend eine Braue hob, erklärte sie: »Das ist Lawrence und mir manchmal so ergangen. Wir stritten uns, weil ihm etwas missfiel, was ich im Haus gemacht hatte. Oder weil er sich an einem Verhalten meinerseits stieß. Ich habe mich geärgert, wenn er Forderungen stellte, kaum dass er heimgekommen war. Wieso sollte ich nicht reiten oder die Bibliothek aufstocken?« Sie wischte die Erinnerungen an jene Auseinandersetzungen mit einer Geste beiseite.
    »Das Beste an diesen Streitereien«, fuhr sie fort, »war das Danach. Natürlich brannte dabei kein Licht«, fügte sie errötend hinzu, »aber das Ganze verlief dann deutlich weniger … routiniert.« Die Leidenschaft zwischen ihnen hielt allerdings nie an. Nur in hitzigem Zorn empfanden London und ihr verstorbener Ehemann eine gewisse Form von Lust. Nur war diese Lust von Selbstsucht geprägt, denn jeder strebte nur nach seiner Belohnung und benutzte den Körper des anderen, um zum Höhepunkt zu kommen. Nach diesen Begegnungen fühlte sie sich nie erfüllt, sondern nur noch einsamer.
    »Dann verstehst du, was zwischen Kallas und Athene vor sich geht«, sagte Bennett mit finsterem Blick. Das war ja interessant. Er machte auf London nicht den Eindruck eines Menschen, der Verständnis für Eifersucht hatte, und schon gar nicht den eines Mannes, der selbst Eifersucht empfand. Sie musste sich wohl getäuscht haben.
    »Ich glaube, zwischen unserem Kapitän und unserer Hexe geht es nicht nur um Lust«, meinte London. »Vielleicht ist es Leidenschaft.«
    »Unsere Hexe hat eine neue Liebschaft«, verbesserte Bennett. Er beobachtete den Wind in den Segeln und registrierte die Richtung. »Aber auch das wird nicht von Dauer sein. Sie zieht immer weiter.«
    »Wie du«, erwiderte London leise.
    Er sah sie unverwandt an. »Wie ich.«
    »Das klingt nach Freiheit.« Sie wollte sich nicht auf etwas versteifen, was nicht sein konnte. »Leidenschaft zu leben und dabei nicht an morgen zu denken.«
    »Ich glaube, das ist dir gestern Nacht sehr gut gelungen.«
    Seine sinnliche Stimme ließ sie erzittern. »Ja, nicht wahr?« Sie war stolz auf sich. Stolz auf das, was Bennett und sie getan hatten. Stolz darauf, wie wenig es ihr bedeutete, was andere dachten.
    Schließlich erschienen Athene und Kallas an Deck. Die Hexe sah deutlich erholt aus, wirkte allerdings etwas verärgert. Das hatte sie mit dem Kapitän gemein.
    Bennett wickelte den Spiegel aus. Er glänzte jetzt noch mehr als gestern, nachdem sie ihn aus dem Fluss geholt hatten.
    »Seine Oberfläche ist so makellos«, wunderte sich Athene und fragte London: »Bist du dir hinsichtlich

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