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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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anderes Mal weit übertroffen. Jene Momente waren von unschätzbarem Wert.
    Doch hatte er in seinem ganzen Liebeslebens noch kein einziges Mal jede einzelne seiner Erwartungen völlig korrigieren müssen. Wie er es im Fall von London Harcourt tun musste.
    Als sie umschlungen in der schmalen Koje lagen und in süßem Nachglühen schwelgten, wunderte sich Bennett. Natürlich hatte er etwas geahnt. Schon auf dem Marktplatz in Monastiraki hatte er gewusst, dass sich unter der eleganten Kleidung eine leidenschaftliche Frau verbarg. Er hatte das Feuer in ihren schokoladenbraunen Augen bemerkt. Ihre Küsse hatten seine Annahme bestätigt. Wenn man sie ließe, könnte sie mit ihrem Feuer die ganze Welt in Brand setzen. Mit ihr zu schlafen, musste ein unglaubliches Erlebnis, eine unvergleichliche sinnliche Freude bedeuten.
    Doch die Realität übertraf jede Vorstellung. Bei Weitem. London überwältigte Bennett und flößte ihm Respekt ein. Ihre Furchtlosigkeit. Ihre Lust. Zuzusehen, wie sie sich vor seinen Augen in eine selbstbestimmte Frau verwandelte.
    So muss es sein, wenn man sieht, wie eine Galaxie entsteht, dachte er. Sterne, Planeten … Leben, das den Himmel erstrahlen lässt. Er staunte.
    Ein ungewohntes Gefühl der Demut beschlich ihn bei dem Gedanken, dass ausgerechnet er Zeuge ihrer Entwicklung sein durfte, dass er vielleicht sogar daran mitgewirkt hatte. Teufel auch! Wenn er gewusst hätte, dass ihm sein sündiges Leben eine solche Ehre bescheren würde, hätte er deutlich früher mit seinen Ausschweifungen begonnen. Direkt nach der Geburt. Mit nichts als einer Windel und einem Lächeln am Leibe wäre er zu den Nachbarn gekrabbelt und hätte ihre jungen Töchter verführt.
    »Worüber lachst du?«, fragte London schläfrig.
    »Über eine Kindheitserinnerung.«
    »Zweifellos etwas Anstößiges.«
    Sie drängte sich dichter an ihn. Er festigte seinen Griff. Sie fühlte sich so verdammt gut in seinen Armen an. Dann fiel ihm etwas auf.
    »Du hast mich nicht gebissen«, stellte er fest.
    Sie lachte und er spürte ihr Lachen in seinem gesamten Körper. »Letzte Nacht habe ich versucht, leise zu sein. Heute Nacht habe ich das vergessen. Ich bin sicher, dass mich alle gehört haben.« Doch die Vorstellung schien sie nicht sehr zu beunruhigen.
    »Ich finde es schön, dass du dich bei mir vergisst.« Es gab ihm das Gefühl, ein Titan zu sein.
    »Ich habe mich völlig vergessen.« Sie beugte sich vor und knabberte an seiner Schulter. »So. Das sollte dich befriedigen.«
    »Ich bin nie befriedigt.«
    Er küsste sie, erst ihren Mund, dann ihr Kinn und schließlich ihren schlanken Hals. Wie Musik schlug ihr Puls an seinen Lippen.
    »Warst du je verliebt?«, fragte sie.
    Er unterbrach sein Küssen. »Ich bin immer verliebt.«
    Sie rückte ein Stück von ihm ab und sah ihm in die Augen. »Ich meine richtigverliebt .«
    »Die Antwort lautet immer noch Ja.«
    »Was ist passiert? Hat es zwischen dir und ihr nicht funktioniert?«
    »Es geschah mehr als nur einmal, Liebes«, sagte er lächelnd. Als sie verwirrt die Stirn runzelte, erklärte er: »Ich liebe jede Frau, mit der ich zusammen bin. Mit einigen gehe ich noch nicht einmal ins Bett.«
    »Aber das ist keine wahre Liebe«, widersprach sie.
    »Warum nicht? Es gibt kein Buch, das vorschreibt, wie wahre Liebe auszusehen hat. Und wenn es eines gibt, habe ich es nicht gelesen.« Er küsste sie erneut, um sie abzulenken und weil es ihn danach verlangte.
    Doch sie ließ sich nicht ablenken. »Kann es Liebe sein, wenn du für mehrere Frauen so fühlst? Liebe empfindet man nur für einen Menschen, für einen ganz besonderen. Jedenfalls«, fügte sie schnell hinzu, als wollte sie sich korrigieren, »habe ich das so gehört.«
    Er fügte sich in sein Schicksal und erwiderte: »Jede Frau ist etwas Besonderes.« Sie schnaubte ungläubig, also fuhr er fort: »Das hat nichts mit den Ansichten eines Schurken zu tun. Jede Frau hat etwas Liebenswertes. Also liebe ich sie.«
    »Liebst du mich auch?«, fragte sie trocken.
    »Na klar«, erwiderte er, ohne zu zögern. »Ich liebe dich, London.«
    Sie lächelte melancholisch. »Ich dachte, es würde etwas bedeuten, wenn mir das jemand sagt.«
    Eine heiße Zorneswelle erfasste ihn. Die Intensität überraschte ihn. »Es bedeutet etwas, verdammt! Oder hast du eine so schlechte Meinung von mir, dass du meine Worte wegwirfst wie billigen Plunder?«
    Sie senkte reumütig den Blick. »Es tut mir leid, Bennett.« Sie strich mit ihren Händen über seine

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