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Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Titel: Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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antwortete Axel höflich, »es war noch dunkel, als wir angekommen sind.«
    »Das Ötztal, das ist für mich der schönste Fleck auf der Erde«, begann der Himmel-Wirt zu schwärmen. »Was es hier alles gibt: Zum Beispiel den höchsten Berg Tirols. Das ist die Wildspitze: 3.772 Meter ist sie hoch. Im Sommer findet ihr bei uns aber auch den wärmsten Badesee Tirols, den Piburgsee. Der hat manchmal gut und gerne seine 24 Grad!«
    Dominik hörte aufmerksam zu. War das ein Platz, um die Ferien zu verbringen?
    »Einen Wasserfall haben wir auch. Die Stuibenfälle. 150 Meter stürzt das Wasser da in die Tiefe. Am anderen Ende des Tales beginnt die Ötztaler Gletscherstraße. Oben auf den Gletschern könnt ihr sogar im Sommer Ski fahren. Und habt ihr vielleicht schon einmal von dem Mann gehört, der in Obergurgl vom Himmel gefallen ist?«
    Alle drei schüttelten die Köpfe.
    »Das war im Jahr 1931«, berichtete der Himmel-Wirt.
    »Da ist auf dem Gurgler Gletscher der Höhen- und Meerestiefenforscher Auguste Piccard gelandet.«
    »Mit einem Flugzeug?« fragte Axel.
    »Nana, mit einem Wasserstoffballon. Da war eine Druckausgleichskabine dran, und der Monsieur Piccard ist damit 15.781 Meter aufgestiegen. Weil er Angst vor der Landung gehabt hat, soll er sich angeblich den Proviantkorb als Sturzhelm aufgesetzt haben.« Die drei Kinder lachten laut auf.
    »Jaja, und weil das ein neuer Höhenflug-Rekord war, wurde der kleine Ort Obergurgl damit plötzlich auf der ganzen Welt bekannt.«
    Tilly trat wieder in die Stube ein und schob sich neben den Himmel-Wirt auf die Holzbank.
    »So Kinder, alles in Sicherheit«, meinte sie verschwörerisch. »Ich habe den Sepp verständigt. Er bringt eure Lederhosen in den Hotelsafe. Dort bekommt sie der ›Jemand‹ nicht. Deine Eltern, Lilo, sind auch verständigt, damit sie sich keine Sorgen machen.«
    »Und was habt ihr jetzt im Sinn?« erkundigte sich der Himmel-Wirt. Wie auf Kommando gähnten die vier herzhaft. »Wir schlafen noch eine Runde nach!« schlug Tilly vor. Alle waren damit einverstanden.
    Kaum hatte die freundliche Tilly ihre Tür hinter sich zugemacht, wurde auch schon eine andere Tür auf dem Gang geöffnet. Lilo huschte lautlos zum Bubenzimmer.
    »Wieso ist das Schneemonster ein Mensch?« fragte sie, als sie sich auf Axels Bett fallen ließ.
    »Weil das Monster Reißverschlüsse in der Haut eingebaut hat. Schau dir das einmal an.« Axel streckte Lilo seinen Handschuh hin. Er war aus dickem, weichen Stoff genäht. Die äußere, wasserundurchlässige Schicht war beim Kampf mit dem Schneemonster aufgeplatzt. Zwischen ihr und dem flauschigen, weichen Innenfutter hatte sich eine Tasche gebildet. Aus dieser Tasche zog Axel einen flachen, metallenen Gegenstand heraus.
    »Ich habe ihn da drinnen gefunden«, berichtete er. »Es ist eine Figur, die aus zwei Buchstaben besteht. Aus einem G und einem W.«
    Lilo lachte auf. »Das könnte ›Geier-Wally‹ bedeuten. Die meisten Firmen befestigen doch Zeichen, die an sie erinnern sollen, als Griff am Reißverschluss.«
    Axel war mit dieser Schlussfolgerung nicht einverstanden. »Das Monster hat doch keine Lederhose getragen.«
    »Aber irgendein anderes Produkt von ›Geier-Wally‹. Tilly kann uns sicher Auskunft geben, wenn sie wieder aufwacht.«
    Es war schon Nachmittag, als die Kinder und Tilly wieder munter wurden.
    In der Bauernstube stärkte sich die Knickerbocker- Bande vorerst einmal tüchtig. Es gab ein Tiroler-Gröstl mit Geselchtem, Bratenstücken, geröstetem Knödel und Erdäpfeln. Die vier schlugen tüchtig zu. Vor allem Poppi hatte eine Stärkung nötig. Sie hatte immerhin fast 24 Stunden nichts gegessen. Nachdem sie zum Abschluss noch eine ganze Pfanne Apfel-Auflauf verschlungen hatten, zog Axel den metallenen Anhänger aus der Tasche und zeigte ihn Tilly.
    »Wo hast du denn den her?« wollte sie wissen.
    Axel wusste nicht, was er antworten sollte.
    »Gefunden ... damals ... bei der Preisverleihung!« half ihm Lilo weiter.
    »Diese Anhänger verwendet die Firma nur für ganz bestimmte Anzüge. Für Fallschirmspringer-Anzüge. Die stellen wir nämlich auch her«, erklärte Tilly.
    Axel und Lilo blinzelten einander zu. »Wie sieht so ein Fallschirmspringer-Anzug aus?« fragte Lieselotte.
    »Er ist meistens sehr weit geschnitten. Wir bieten ihn wollweiß und knallrot an.«
    Axels Verdacht hatte sich damit bestätigt. Das Schneemonster war ein Mensch in einem Fallschirmspringer-Anzug. Das war auch die Erklärung für die »faltige

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