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Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Titel: Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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standen. Ein dumpfer Trommelwirbel kündigte das Eintreffen der Ritter an.
    Sie waren mit schweren Kettenhemden bekleidet und saßen auf Pferden, von denen nur die Ohren und die Hufe zu sehen waren. Der Rest war von einem prachtvollen, bunten Überwurf verdeckt.
    Nun setzten die Ritter ihre Helme auf, die wie Kochtöpfe mit Schlitzen aussahen und ihre Gesichter vor den Lanzen und Streitäxten des Gegners schützen sollten.
    Zwei Kämpfer nahmen Aufstellung und gaben dann ihren Pferden die Sporen. Sie ritten aufeinander zu und versuchten, den anderen vom Roß zu stoßen. Die Holzlanzen und -schilde krachten und splitterten, Beine wirbelten durch die Luft, und ein Ritter verschwand in der riesigen Staubwolke, die die Pferdehufe aufgewirbelt hatten.
    Triumphierend hob der Sieger die Arme.
    Die Zuschauer klatschten Beifall.
    „Tolle Show!“ stellte Axel fest und freute sich schon auf den Schwertkampf, der nun folgen sollte.
    „Wir sind aber nicht deswegen hergekommen“, ermahnte ihn Lieselotte. „Wir wollen herausfinden, ob sich der Professor hier aufhält.“
    Dominik hatte sich in der Zwischenzeit im Inneren der Burg umgesehen und umgehört.
    „Vor allem habe ich die Ausstellungsführer und Aufseher nach Onkel Sixtus befragt“, erzählte er bei seiner Rückkehr. „Den Namen kennt keiner, aber ein Mann hat mir bestätigt, daß der Professor vor zwei Tagen hier gewesen sein könnte. Er hat sich aufgrund meiner Beschreibung an ihn erinnert.“
    Lilo überlegte kurz: „Ich bin ziemlich sicher, daß uns die Turniergruppe weiterhelfen kann“, meinte sie.
    „Ich glaube ... ich ... ich ...“, stammelte Poppi plötzlich und zeigte mit zitternder Hand zur anderen Seite des Turnierplatzes.
    Axel folgte ihrem Blick, konnte aber nichts entdecken.
    „Ich glaube, ich habe dort den Mann mit dem Stechschritt gesehen“, stieß das Mädchen hervor. „Er trägt wieder diesen dunklen Mantel. Und das bei dieser Hitze .“
    Poppi hatte jetzt nur noch einen Wunsch: Sie wollte verschwinden. Gefahren hatte sie in den letzten Tagen genug erlebt. Lutz gab ihr die Autoschlüssel, damit sie sich vorläufig in den Wagen setzen konnte. Mit Lilo und den beiden Jungen umrundete er den Platz und drängte sich durch die dichte Zuschauermenge. Die Bande wollte feststellen, ob es sich um den geheimnisvollen Mann handelte. Falls ja, hatten sie beschlossen, die Polizei zu alarmieren.
    Wieder erschallten die Posaunen, und neue Kämpfer erschienen. Auf einem Esel kam auch ein kleiner, rundlicher Ritter auf den Kampfplatz getrabt. Er trug eine verbeulte, rostige Rüstung und einen Helm mit einem aufklappbaren Visier, das ihm ständig vor die Augen fiel.
    Der komische Ritter fuchtelte mit seiner Lanze herum und blieb damit prompt im Boden stecken. Als er das Schwert aus dem Gürtel ziehen wollte, hatte er auf einmal nur den Griff in der Hand. Zu guter Letzt bockte dann auch noch sein Esel und machte keinen Schritt mehr.
    Der Mann in der Rüstung hatte keine andere Wahl, als abzusteigen und das sture Tier anzuschieben. Aber der Esel wollte nicht.
    Völlig unvermutet lief er dann aber doch los, und schon landete der rundliche Ritter auf dem Boden. Wie ein Käfer lag er nun auf dem Rücken und ruderte mit Armen und Beinen in der Luft.
    Das Publikum tobte vor Lachen. Auch Axel und Dominik, die in der ersten Reihe standen, waren durch den Komiker kurz abgelenkt worden.
    Lilo war zwischen den schaulustigen Menschen verschwunden. Stöhnend versuchte sich der Rittersmann mit der Rüstung aufzurichten. Lautes Klappern und Quietschen waren die Folge.
    Endlich schaffte er es, und da rutschte ihm der Helm vom Kopf. Ein rotes, schweißnasses Gesicht, eine spiegelnde Glatze und wirre weiße Haare kamen zum Vorschein.
    „Der Professor!“ stieß Axel hervor. Kein Zweifel: es handelte sich um Professor Witzmann.
    Dominik hatte ihn nun auch erkannt und schrie: „Onkel Sixtus! Onkel Sixtus!“
    Der Mann blickte in die Menge und erspähte die beiden Jungen. Er schien darüber ganz und gar nicht erfreut zu sein. Hastig lief er zu ihnen.
    „Wir müssen Sie warnen!“ flüsterte Axel. „Ihr Kollege ... ist das ein Mann, der seltsam geht . als hätte er einen Besen verschluckt?“
    Sixtus Witzmann keuchte und schwieg.
    „Er ist hinter Ihnen her und schreckt vor nichts zurück!“ sagte Dominik.
    „Kinder, falls mir etwas zustößt, kümmert euch um den Millionenstorch! Er hält, was er nicht verspricht, und zeigt euch den Weg!“ murmelte der Professor

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