Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch
aber bitte laß mich zu Wort kommen“, sagte er leise.
„Du . du . fieser Widerling!“ fauchte Lilo.
Lutz riß die Geduld: „Paß auf, Fräulein Superschlau! Du hast die Weisheit auch nicht mit dem Löffel gefuttert, auch wenn dich deine Freunde Superhirn nennen. Du irrst dich, kann ich dir nur sagen. Euer feiner Onkel Sixtus ist kein großer Erfinder, sondern ein Ganove! Ein ganz übler noch dazu!“
Lieselotte starrte Lutz fassungslos an.
„So, und jetzt komm bitte mit, damit ich dir reinen Wein einschenken kann! Ich hätte das ohnehin heute getan, denn ihr steckt mitten in einem Verbrecherkrieg!“
In seinem Zimmer kramte Lutz einige uralte Zeitungen aus einer Tasche.
„Goldraub in Millionenhöhe“ war die Schlagzeile der Ausgabe, die obenauf zu liegen kam.
„Es war vor genau 16 Jahren“, begann der junge Mann zu erzählen. „Mein Vater hatte damals sensationelle Geschäfte gemacht und wollte sein Geld nicht auf der Bank anlegen. Aus diesem Grund hat er sich Platinbarren gekauft. Platinbarren im Wert von 50 Millionen! Und da mein Vater ein echter Geizkragen ist, hat er das Platin einfach per Bahn zu seinem Tresor transportieren lassen. In einer Kiste, die laut Etikett angeblich französischen Wein enthielt. Versicherung hatte er natürlich keine abgeschlossen. Er war überzeugt, daß nichts geschehen konnte. Aber das Unmögliche wurde wahr. Irgendwie hatte die Unterwelt von dem Platintransport erfahren. Jedenfalls wurden die Wächter im Güterzug überfallen und niedergeschlagen. Der eine erlitt dabei schwere Verletzungen, von denen er sich jahrelang nicht erholte.“
Lieselotte schüttelte den Kopf. „Das ist ja schrecklich . “, murmelte sie.
„Die Gauner haben die Kiste mit den Platinbarren aus dem fahrenden Zug geworfen und sind bis zur nächsten Station gefahren“, fuhr Lutz fort. „Dort erlebten sie eine böse Überraschung. Die Polizei erwartete sie bereits.“
„Wieso?“ fragte Lilo erstaunt.
„Es gab noch einen dritten Gauner, der das Platin abtransportiert hat. Er wollte es für sich allein haben und hat seine Kollegen deshalb verpfiffen!“
„Schuft!“ lautete Lilos Kommentar.
„Die beiden Verbrecher bekamen jeder 20 Jahre Gefängnis. Das Platin blieb verschwunden. Ein unvorstellbarer Verlust für meinen Vater!“
Lutz machte eine kurze Pause und erzählte dann weiter.
„Durch Zufall habe ich vor zwei Wochen in der Zeitung gelesen, daß Heinz Erkatz und Lothar Angler - das sind die Namen der beiden Räuber - wegen guter Führung vorzeitig entlassen werden.“
Lilo hatte verstanden. „Und du wolltest deinem Vater beweisen, was alles in dir steckt, und hast die Spur aufgenommen. Du warst überzeugt, daß sie versuchen würden, ihren damaligen Partner aufzustöbern, um ihren Anteil zu kassieren .“
„. oder um sich an ihm zu rächen“, ergänzte Lutz. „Ja, so war es. Lothar Angler hat allerdings nicht die geringsten Anstalten gemacht, etwas zu unternehmen. Doch Heinz Erkatz schon. Ich weiß nicht, woher, aber er wußte, wo er seinen
Kumpel finden würde.“
„Dann ist der Mann mit dem Stechschritt also Heinz Erkatz!“ Lutz nickte. „Durch ihn bin ich hier nach Rust und zur Dschunke gekommen. Ich habe euch gesehen und dann versucht, mit euch Kontakt aufzunehmen.“
„Das war gemein“, sagte Lilo leise.
„Es war notwendig!“ meinte Lutz. „Ich war es auch, der euch den Brief geschickt hat, damit ihr aus dem Boot verschwindet. So habe ich ungestört suchen können.“
„Das Blinklicht im Steinbruch - warst das auch du?“ wollte das Superhirn wissen.
Wieder nickte Lutz. „Das war nur eine billige Autolampe. Auf jeden Fall habe ich das Platin bis jetzt nicht gefunden.“ „Alle haben ein böses Spiel mit uns getrieben“, stellte das Mädchen fest. „Der Professor hat uns als Zeugen für seine angebliche Entführung gebraucht. Er hat alles so einzurichten versucht, daß er nicht mit dem Platinraub in Verbindung gebracht wird. Wir sollten glauben, es gehe um eine Erfindung!“
„Ich vermute, Sixtus Witzmann hat sogar gehofft, daß seine freigelassenen Kollegen das auch schlucken und wieder abziehen. Wahrscheinlich hätte er sich danach ins Ausland abgesetzt.“
„Halt!“ Dem Superhirn der Knickerbocker-Bande war etwas eingefallen. „Es gibt nur einen Grund, weshalb er das noch nicht getan hat. Das Platin ist noch hier versteckt. Und, Lutz, ich glaube, ich weiß auch wo!“
Schüsse im Schilf
Die Knickerbocker hatten sich
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