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Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Titel: Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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vorstellen würde. Aber er dachte nicht daran. Statt dessen zerrte er an der Kette, die ihn an das Steuerrad fesselte. Doch ein echter Knickerbocker läßt nicht so schnell locker, und deshalb griff Lieselotte zu einem kleinen Trick. „Warten Sie, ich helfe Ihnen, Herr... Herr... Herr... ?“ Eigentlich hätte der Mann jetzt endlich sagen müssen, wie er hieß. Aber dieser machte noch immer keine Anstalten dazu.
    Axel war das Gespräch zwischen seiner Freundin und dem mysteriösen Geisterschiff-Kapitän völlig entgangen. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, den Kommandoraum unter die Lupe zu nehmen. „Irre“, stellte er staunend fest. „Es gibt hier kein einziges Fenster. Der Kapitän sieht nur über Monitore , wo er hinsteuert. An Deck müssen zahlreiche Video-Kameras angebracht sein.“ Axel ließ seinen Blick über das Schaltbrett gleiten und las Beschriftungen wie: „Heulen“, „Blut“, „Segel setzen“ und „Skelette winken“. Dieser Schalter war auf „Automatik“ gestellt. Das erklärte auch den fallweisen Spuk an Deck.
    „Um Himmels willen!“ Lilo war plötzlich etwas eingefallen. „Das Schiff wird von der Strömung mitgerissen.
    Wir müssen aufpassen, daß es im Nebel nicht auf eine Sandbank aufläuft oder gegen einen Felsen kracht.“
    „Keine Bange“, beruhigte sie der Mann am Steuerrad. „Das Schiff liegt vor Anker. Die Ankerkette ist allerdings sehr lang, und deshalb schaukelt das Ding immer wieder hin und her!“
    „Wer hat Sie hier angekettet?“ wollte Axel erfahren.
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Ein Wahnsinniger. Es hat sich um einen Mann mit hellblonden Haaren gehandelt. Ich weiß nicht, wie er an Bord des Schiffes gekommen ist. Auf jeden Fall stand er plötzlich hinter mir und hat mich mit einer Waffe bedroht. Er hat mich angekettet und mir die Bombe vor die Nase gestellt. Danach ist er wieder verschwunden.“
    „Und wozu?“ wunderte sich Lilo.
    Der Mann zuckte mit den Schultern. „Öffne bitte die Klappe, links unten“, wandte er sich an Axel. „Dort müßte ein Werkzeugkasten stehen. Vielleicht findest du eine Zange, mit der ihr die Ketten sprengen könnt!“
    Axel bückte sich und kramte in dem tiefen Fach, das sich hinter der Klappe verbarg. Schraubenzieher, eine Säge, Nägel, ein Hammer von unglaublicher Größe und sogar eine Bohrmaschine kamen zum Vorschein. Zange war allerdings keine dabei.
    „He, Moment mal! Da ist doch etwas!“ hörte Lilo Axels Stimme plötzlich aus dem Stauraum. Der Junge war auf allen vieren hineingekrochen und kam nun mit einem mächtigen zangenähnlichen Ding wieder herausgerutscht. „Großartig“, jubelte der Kapitän. „Mit diesem Ding werden normalerweise Stahlseile abgezwickt. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, auch ein Kettenglied zu zerteilen.“
    Axel setzte die Zange an und preßte die langen Zangenschenkel mit aller Kraft zusammen. Vergeblich!
    Lieselotte kam zu ihm, um zu helfen, aber noch immer rührte sich nichts. Der Mann fädelte seine Hände nun so geschickt durch die Ketten, daß er auch mit anfassen konnte - und diesmal klappte es. Die erste Kette war gesprengt, und das lose Ende baumelte von der eisernen Handschelle, die der Mann noch immer am Gelenk hatte. Von ihr mußte ihn wirklich ein Schlosser befreien.
    Mit vereinten Kräften durchschnitten die Knickerbocker und der Mann auch noch die zweite Kette. Nun war der Kapitän wieder frei. Er bedankte sich überschwenglich bei den Junior-Detektiven. „Und, was machen Sie jetzt?“ fragte Lilo.
    „Ich werde anlegen und die Polizei verständigen“, antwortete der Mann. „Dazu muß ich allerdings den Anker heben. Begleitet ihr mich an Deck?“
    „Vorher möchte ich noch etwas wissen“, bremste Axel den Mann. „Was ist das für ein seltsames Schiff? Wozu spuken Sie am Rhein?“
    „Das kann ich dir gerne erklären“, lachte der Mann. „Aber zuerst möchte ich festen Boden unter die Füße bekommen.“
    Er stieg die enge Treppe hinauf an Deck, und die Knickerbocker folgten ihm. Ihr Ziel war der Bug, wo sich der Anker zu befinden schien.
    „Oh nein“, stöhnte der Mann und blieb an der Reling stehen. Er beugte sich darüber und starrte entsetzt ins Wasser. „Verdammter Bockmist!“ schimpfte er wütend.
    „Was ist denn los?“ erkundigten sich Axel und Lilo. „Da, seht nur“, rief der Mann und deutete nach unten. Die beiden Knickerbocker lehnten sich über die Reling und blickten in das trübe, nicht gerade sehr saubere Wasser des Rheins. Wenn man von

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